Nachverdichtung in Diedelsheim

So soll das neue Quartier in Diedelsheim aussehen. | Foto: wwz
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Nachverdichtung in Diedelsheim: Architektenbüro will im Brettener Stadtteil Mehrgenerationenwohnen und Büros schaffen.

Bretten (swiz) Das Thema Wohnraum ist nicht erst seit diesem Jahr ein Punkt, der vielen Gemeinden Kopfzerbrechen bereitet. Denn nicht jede Kommune kann in ihrem nächsten Umfeld genügend Neubaugebiete ausweisen, um den wachsenden Bedarf an Wohnungen und Bauplätzen zu decken. Ein Stichwort, das dabei in jeder Diskussion fällt, ist „Nachverdichtung”. Gemeint ist damit, freie Flächen innerhalb der schon bestehenden Bebauung einer Gemeinde zu nutzen. Unter dieser Vorgabe hat das Architekturbüro Werkstatt Wohnzukunft (WWZ) aus Bretten in den letzten zwei Jahren mehrere Grundstücke im Quartier Schwandorfstraße/Alte Poststraße/Riedgraben erworben. Auf der nun freigewordenen Fläche von 3.383 Quadratmeter sollen insgesamt vier neue Wohneinheiten und ein saniertes Wohn- und Bürohaus mit drei Einheiten mit jeweils 80 bis 90 Quadratmetern Fläche entstehen. Bei einer solchen Nachverdichtung kann ein Architekturbüro auf verschiedene Vorteile zurückgreifen. So existiert, wie auch in Diedelsheim, schon ein fertiger Bebauungsplan für das Gebiet, und auch die Erschließung der Baugrundstücke ist durch die schon bestehende Infrastruktur kein Problem.

Infrastruktur steht

Auch beim Thema Nahversorgung sieht Marcus Weiss, Geschäftsführer von WWZ, viele Vorteile bei der Nachverdichtung. „Die Menschen, die in die dort entstehenden Häuser einziehen, haben schon sämtliche Einkaufsmöglichkeiten und Gewerbe vor Ort. Sachen, die in einem Neubaugebiet erst entstehen müssen.” Doch was soll nun auf der knapp 3,4 Hektar großen Fläche gebaut werden? „Wir planen dort zwei Doppelhaushälften mit einer Grundstücksfläche von insgesamt 842 Quadratmetern, ein Einfamilienhaus sowie die Sanierung eines Wohn- und Bürohauses an der Schwandorferstraße mit einer Grundstücksfläche von 398 Quadratmetern und ein Mehrgenerationenwohnen auf einer Grundstücksfläche von 745 Quadratmetern”, beschreibt Weiss das Vorhaben seines Büros. Für das Mehrgenerationenwohnen plant WWZ einen eingeschossigen Bungalow mit einem begrünten Flachdach. Im Inneren des Bungalows soll dann ein barrierefreier Wohnraum entstehen. Das begrünte Flachdach passt dabei ins Konzept der Architekten, den „grünen Fleck” mitten in Diedelsheim nicht zuzubauen. „Unser Ziel war es, eine lockere Bebauung zu schaffen und somit das Grün zu erhalten”, so Weiss.

Architekten als Straßenbauer

Eine Hürde gab es bei der Erschließung des neuen Quartiers aber noch zu überwinden. Die Architekten müssen sich als Straßenbauer betätigen. „Um die Zufahrt zu den neuen Gebäuden zu sichern, müssen wir eine neue Stichstraße bauen, die von der Brühlstraße abzweigt. Diese soll im März 2017 fertig sein”, erklärt Michael Stiller, Architekt bei WWZ. Bei dem neuen Straßennamen hat man dabei, wie bei dem ganzen Projekt, eng mit dem Ortschaftsrat zusammengearbeitet. Dabei hat man sich auf den Namen „Am Riedgraben” geeinigt. Um ein Thema, das in Diedelsheim immer wieder aktuell ist, kam bei der Bauplanung auch WWZ nicht herum. „Natürlich wissen wir um die Hochwassergefahr. Daher werden wir die Straße Am Riedgraben um 50 Zentimeter ansteigen lassen und die Häuser ohne Keller bauen.” So könne eine Gefährdung durch Hochwasser minimiert werden, so Weiss.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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