Osterbräuche
Kinderecke: Von Gründonnerstag bis Ostermontag

Außer Eierfärben und -verstecken gibt es noch eine Menge mehr Bräuche an Ostern. | Foto: Engdao - stock.adobe.com
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Außer Eierfärben und -verstecken gibt es noch eine Menge mehr Bräuche an Ostern. Ein paar möchte ich euch gerne vorstellen: 
Der Donnerstag vor Ostern wird Gründonnerstag genannt. An diesem Tag erinnern die Christen an das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern am Abend vor seiner Kreuzigung gefeiert hat. Früher wurden an diesem Tag den Büßern ihre Sünden erlassen, und sie durften in der Kirche wieder an der Kommunion teilnehmen. In der Bibel werden sie mit dürrem Holz verglichen, das an diesem Tag wieder austreibt und damit grün wird. Der Name Gründonnerstag kommt wohl auch daher, dass es an diesem Donnerstag in vielen Gegenden üblich ist, grünes Gemüse wie Salat, Kohl oder Spinat zu essen. Früher glaubte man, dass damit die Kraft des Frühlings und seine heilenden Kräfte aufgenommen werden. In den letzten Jahren besinnen sich viele wieder auf diese alte Tradition, indem sie im ganzen Jahr, vor allem aber im Frühjahr draußen in der Natur Wildkräuter für Salate oder andere Gerichte sammeln.

Karfreitag - Tag der Trauer

Der Karfreitag ist der Gedenktag an die Kreuzigung Christi. Der Name leitet sich vom althochdeutschen Wort „kara“ her, das Trauer, Kummer und Klage bedeutet. Er wird auch „Stiller Freitag“ genannt. Während des Gottesdienstes am Abend des Gründonnerstags werden die Kirchenglocken ein letztes Mal geläutet, an Karfreitag und Karsamstag schweigen sie, erst in der Osternacht erklingen sie wieder. Kindern hat man früher erzählt, dass die Glocken oder auch nur die Klöppel der Glocken am Gründonnerstag nach Rom fliegen, um am Ostersonntag mit dem Segen des Papstes wiederzukommen. Auch die Orgel schweigt in dieser Zeit. Mancherorts rufen statt der Glocken die Ministranten mit Ratschen, Rasseln oder Klappern zum Gottesdienst. Traditionell wird am Karfreitag kein Fleisch, sondern Fisch gegessen. In manchen katholischen Familien ist das sogar das ganze Jahr über üblich, freitags keine Wurst und kein Fleisch zu essen.

Die Nacht der Nächte: Die Osternacht

In der Osternacht, der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag, ist im Kirchenjahr die „Nacht der Nächte“. In dieser Nacht wachen und beten die Gläubigen im Gedenken an Christi Tod und Auferstehung. Das bedeutet, dass die Osternacht in vielen Kirchen entweder spät nach dem Sonnenuntergang oder sehr früh vor dem Sonnenaufgang gefeiert wird. Sehr stimmungsvoll ist es, wenn vor der Kirche das Osterfeuer brennt, an der die Osterkerze entzündet wird. Sie symbolisiert das Licht, das Jesus mit seinem Tod für die Sünden der Menschen und seiner Auferstehung in die Welt gebracht hat. Mit der Kerze zieht der Pfarrer in die Kirche ein und jeder Gottesdienstbesucher darf eine kleine Kerze an ihrem Feuer entzünden. Nach und nach wird so die dunkle Kirche mit immer mehr Licht erfüllt.

Emmausgang und Osterspaziergang

Am Ostermontag wird mancherorts die Tradition des Emmausganges gepflegt. Er erinnert daran, dass zwei Jünger am Tag nach Jesu Auferstehung nach Emmaus, einem Ort in der Nähe von Jerusalem, gegangen sind. Unterwegs begegnete ihnen der auferstandene Jesus und sprach mit ihnen, aber sie erkannten ihn zuerst nicht. In manchen Gemeinden geht man an diesem Tag nicht in die Kirche, sondern macht gemeinsam einen Spaziergang in der erwachenden Natur, wo man an einzelnen Stationen an diese Geschichte erinnert. In vielen Familien ist es an Ostern generell üblich, einen Spaziergang zu machen.  Vielleicht seht ihr ja den Osterhasen vorbeihoppeln? (ger)

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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