Helga Essert-Lehn aus Oberderdingen berichtet von ihrer Skandinavien-Reise, Teil 7: Elch-Alarm und die Lofoten

Den ersten Elch gesichtet, allerdings im Polar-Zoo
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14. Juni: Elch-Alarm

Man sollte meinen, dass die Fahrten durch Fjell- und Fjord-Landschaften irgendwann langweilig werden könnten. So ist es aber nicht. Ständig ändert sich die Landschaft, gibt neue Einblicke frei oder hat interessante Details zu bieten. Wir staunen während dieser Fahrt über Bergmassive, Sumpfgebiete, Baumtundren, rauschende Flüsse und stille Seen. Wir sind heute auf Elch-Suche, denn die Warnschilder werden immer zahlreicher. Stattdessen entdecken wir größere Rentier-Herden, teilweise dicht am Straßenrand. Die Entscheidung, wo die Mittagspause in der Sonne stattfinden könnte fällt für den Polar Zoo, der direkt an der E6, 10 km vor Fossebakken zu finden ist. Das Gelände ist groß und weitläufig und muss erwandert werden. Etwa 1,5 – 2 Stunden dauert die Wanderung durch den Zoo und endlich sehen wir die Big Five Skandinaviens, die hier artgerecht in riesigen Freigehegen mit etwas Glück zu entdecken sind. Braunbär, Elch, Luchs, Wolf und natürlich das Rentier zeigen sich eindrucksvoll. Wer möchte kann auch die Aufzuchtstation für Wölfe besuchen und Jungwölfe streicheln.
Einige Kilometer weiter ist es dann soweit: Ein Elch direkt an der Leitplanke nimmt sein Mittagsmahl an einer saftig grünen Birke. Und kurz vor dem Erreichen der Lofoten eine weitere kleine Gruppe von Elchen, ebenfalls direkt an der Straße. Überraschend, wie groß und stolz sie hier in freier Wildbahn wirken.
Wir erreichen unsere Unterkunft auf den Lofoten am frühen Abend. Müde ... und glücklich über die vielen Eindrücke an diesem Tag. Zum ersten Mal begreife ich das Wort „hyggelig“, das aus dem Altnorwegischen stammt und in etwa Schutz vor den Naturgewalten bedeutet. Umgangssprachlich ist es heute ein Ausdruck für Wohlbefinden, Gemütlichkeit, Harmonie ... „Hygge“ ist ein Lebensgefühl. Als wir unser Rorbuer betreten, stellt sich bei uns genau dieses Lebensgefühl ein. Die ehemalige Fischerhütte steht an einer ruhigen Stelle direkt am Wasser und ist einfach, aber warm und gemütlich. Hier schmeckt unser selbstzubereitetes Abendessen ganz wunderbar.

15. Juni: Lofoten

Das Wetter auf den Lofoten ist eine ziemlich wechselhafte Angelegenheit. Nachdem die letzten Tage, laut unserer Vermieter, sehr schön gewesen sind sehen wir heute die Lofotenberge am Morgen wolkenverhangen. Wir rüsten trotzdem unsere Fotoausrüstung und begeben uns auf die Suche nach stimmungsvollen Motiven.
Und wir haben Glück. Immer wieder blinzelt die Sonne durch die Wolken und im Laufe des Tages gibt sie immer mehr Sicht frei auf das eindrucksvolle Gebirge.
Das Lofotengebirge zählt immerhin zu den ältesten Gebirgen der Welt. Geformt in die für uns heute sichtbare Gestalt wurde es durch die Gletscher der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren.
Die blanken Granitfelsen glänzen nass in der Sonne, hin und wieder unterbrochen von saftig grünem Moos. Überhaupt ist Natur genießen auf den Lofoten eine eigene Reise wert.
Auf dem Weg nach Henningsvær entdecken wir direkt an der Abzweigung einen Strand, der uns mit türkisfarbenem Wasser und schneeweißem Sand entgegen leuchtet. Ein Strandspaziergang bietet uns hier schon zahlreiche Fotomotive.
Auf der Fahrt nach Süden besuchen wir einige Fischerdörfchen, genießen einen Kaffee am Hafen von Ballstad, in einem seltsamen kleinen Lokal, in fast privater Atmosphäre und unterhaltsamem Gespräch mit den Einheimischen. Eine Keramik-Künstlerin erzählt uns von ihrem Leben und ihrer Kunst.
Auf dem Rückweg entdecken wir, dass unser Strand wieder komplett vom Wasser eingenommen wurde – die Flut hat sich die Bucht genommen – ein wundervolles Spiel der Gezeiten.
Henningsvær muss ich aber noch erwähnen. In diesem kleinen Ort, der auch das „Venedig des Nordens“ genannt wird, finden sich Kunst und Künstler. In der alten Kaviarfabrik sind überwiegend neue Positionen der Kunst zu sehen. Internationale, junge Künstler zeigen hier ihre Werke. Imposante Umbauten alter Häuser zu pfiffigen Bars und Restaurants sind hier ebenfalls zu finden.

Wenn Sie weitere Teile des Reiseberichts lesen möchten, klicken Sie einfach auf unsere Themenseite: Skandinavien-Rundreise

Autor:

Helga Essert-Lehn aus Bretten

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