Sprachrohr und Ventil für Diedelsheimer Belange

Der Vorstand des Bürgervereins (v.l.): Bernhard Betz, Werner Häfele, Renate Schlenz, Heidemarie Leins, Willi Wolf, Dieter Schulz, Helga Hartfelder, Waltraud Willms-Kronauer. Es fehlt Franz Ulrich.
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  • Der Vorstand des Bürgervereins (v.l.): Bernhard Betz, Werner Häfele, Renate Schlenz, Heidemarie Leins, Willi Wolf, Dieter Schulz, Helga Hartfelder, Waltraud Willms-Kronauer. Es fehlt Franz Ulrich.
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Der Bürgerverein Diedelsheim e.V. ist seit über 30 Jahren aktiv

Diedelsheim (hl) Die Anregung, ein Sprachrohr und Ventil für Diedelsheim zu gründen, kam vom Diedelsheimer Stadtrat Dr. Eberhard Schallhorn, der der Meinung war, dass der Eingemeindungsvertrag nicht erfüllt sei. Das Manko war der fehlende Ortschaftsrat. Diedelsheim hatte zwar aufgrund der zugesicherten Gemeinderatsplätze fünf Gemeinderäte im Brettener Rat, die sprachen aber oft nicht mit einer Stimme für ihren Stadtteil. Viele Diedelsheimer ärgerten sich darüber. Wenn man schon keinen Ortschaftsrat hatte, wollte man wenigstens einen Bürgerverein. Die Sternstunde war dann am 25. Februar 1985 im Sternfahrerclubhaus, als der Bürgerverein (BV) gegründet wurde. Es gab genug zu tun, denn Diedelsheim war beispielsweise nicht im Dorfentwicklungsplan. Kindergartenplätze fehlten, das Hallenbad stand kurz vor der Schließung. Auch der Naturschutz spielte von Anfang an eine große Rolle: Amphibienteiche wurden im Wald angelegt sowie am Saalbach zur Beschattung des Wassers Sträucher gepflanzt. Immer wieder ergänzten Fachvorträge die handwerkliche Arbeit. Ein erster Diedelsheimer Weihnachtsmarkt und die Hocketse waren gemeinschaftsstiftend.

Bürgerverein unterstützt den Ortschaftsrat

Die Einführung des Ortschaftsrates kam dann mit der Oberbürgermeisterwahl 1986. Die Frage, ob denn jetzt der Bürgerverein noch notwendig sei, war schnell beantwortet: Jetzt erst recht, denn jetzt galt es, den Ortschaftsrat zu unterstützen. Zudem sieht sich der BV auch in der Rolle des Organisators. Das hat zwei Gründe: Zum einen ist der Ortschaftsrat durch unsere Arbeit entlastet. Zum anderen muss der Bürgerverein kein notwendiges Kapital erwirtschaften, um einen Vereinsbetrieb zu finanzieren. Das ist unser Beitrag für die Dorfgemeinschaft.

Aktionen, Veranstaltungen und vieles mehr

So hat der BV auch die vielen Bänke auf der Gemarkung und eine Orientierungstafel für die Spaziergänger gestiftet und ermöglicht günstige Schwimmkurse für Kinder. Jedes Jahr legt der BV einen Bildkalender auf, um die Vergangenheit lebendig zu erhalten. Natürlich gibt es darin auch neue Fotos. Terminabsprachen mit den Vereinen münden in einem gemeinsamen jährlichen Veranstaltungskalender. Gemeinsamkeit für das ganze Dorf wird beim Bürgerverein großgeschrieben: Maibaumstellen (vom BV initiiert), Kinderferienprogramm, Martinsumzug und Weihnachtsmarkt sind mittlerweile Fixpunkte im Kalender, Veranstaltungen aller Art, Ausflüge oder Kurzreisen ergänzen das Programm.
Gebündelt war unsere Kraft einige Zeit lang in einer großen Aktion für die Allgemeinheit. Der Diedelsheimer Ziegelhüttenhohlweg – übrigens der einzige noch existierende Hohlweg auf Brettener Gemarkung – ist gemäß dem Naturschutzgesetz ein Biotop. Der Obst- und Gartenbauverein, die Jugendfeuerwehr und die Schule sind durch einen Vertrag mit von der Partie. Alle zusammen befreiten den Hohlweg von vielen Tonnen abgelagertem Müll. Für diese Maßnahme bekam der Bürgerverein den Kreisumweltpreis 2005. Ein Spaziergang dorthin überzeugt. Mal mehr, mal weniger Eingriffe sind dort ständig notwendig. Ein weiteres großes Projekt war die Sanierung des Friedhofsvorplatzes in Eigenleistung. Gedenktafeln erinnern an die Opfer des Zweiten Weltkrieges.
Außerdem geht es dem BV auch um das Bewahren von Kulturgütern. Ein großes Kulturgut liegt in Diedelsheim im Bereich „See“, nämlich eine Villa Rustica. Der römische Gutshof ist schon lange bekannt, aber jetzt erst durch den Bebauungsplan in seiner ganzen Größe erfahrbar geworden. Das Gebiet ist mittlerweile bebaut, aber das Landesdenkmalamt sicherte Fundstücke und kartierte die Ausmaße der Anlage. Der BV war daran beteiligt und wird am Jubiläumswochenende eine Dokumentation zur Grabung zeigen.

Engagement für den Heimatort

Beim Bürgerverein muss man nicht singen können, man muss nicht sportlich sein, keine Hasen oder Rosen züchten oder kein Feuerwehrliebhaber sein. Der Verein ist konfessionell und parteilich völlig ungebunden. So ist der Bürgerverein ein Verein, der keine spezielle Richtung vorgibt, deren Mitglieder sich aber mit den satzungsgemäßen Zielsetzungen des Vereins identifizieren. Dies sind unter anderem die Förderung des Heimatgedankens durch Einsatz für den Erhalt, die Ausgestaltung und Pflege des Ortsbildes. Desweiteren die Förderung von Umwelt- und Landschaftsschutz sowie Schutz und Erhalt der landschaftstypischen Umgebung, die Sicherung historischer Zeugnisse und – last but not least – die Förderung des bürgerschaftlichen Gemeinsinns.
Gerade die beispielhaft genannten Punkte aus der Satzung machen ein vielfältiges Einbringen zum Wohle des Ortes möglich, wie man auch am Programm zum 1250jährigen Jubiläum sehen kann!
Sich engagieren für den eigenen Ort, auch für die Flüchtlinge, ist eine gute Sache und belohnt am Ende des Tages mit Zufriedenheit. Es gibt in Diedelsheim viele Menschen, die beispielgebend sind. Packen wir’s an und feiern alle gemeinsam am Festwochenende im Juni!

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In Bretten zuhause 2017

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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