Verlosung: Olaf Malolepski - „Ich denke noch nicht ans aufhören“

Freut sich auf die Tournee 2017: Olaf Malolepski im Interview mit der Brettener Woche. | Foto: hk
  • Freut sich auf die Tournee 2017: Olaf Malolepski im Interview mit der Brettener Woche.
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kraichgau.news und die Brettener Woche verlosen 3x2 Eintrittskarten für das Tournee-Konzert von "Olaf der Flipper "am 29. Januar 2017 um 18 Uhr in der BadnerHalle in Rastatt. Die Gewinner werden auf kraichgau.news bekannt gegeben.

Herr Malolepski, man kennt Sie bundesweit als einen der Flippers. Aber Sie sind schon eine ganze Weile solo unterwegs. Wie lange schon?

Olaf Malolepski: Ich bin bereits seit sieben Jahren solo unterwegs. Anfang nächsten Jahres startet meine zweite Deutschlandtour mit 16 Konzerten, unter anderem gastiere ich am 29. Januar 2017 in Rastatt. Außerdem bereite ich derzeit das sechste Album vor, das voraussichtlich im Sommer 2017 in den Handel kommen wird.

Was erwartet Ihre Fans auf der Tour?

Natürlich meine aktuellen Hits, aber auch Flippers-Klassiker wie „Weine nicht, kleine Eva“, „Lotosblume“ und „Die rote Sonne von Barbados“. Mit dabei ist auch meine Tochter Pia Malo. Sie wird die ihren eigenen Auftritt mit eigenen Titeln haben und mit mir Duette singt.

Ihre Tochter ist auch Sängerin. Haben Sie sie dazu inspiriert?

Pia singt schon seit ihrem zehnten Lebensjahr. Sie hat damals schon bei den Schäfern mitgesungen, war damit sehr erfolgreich und hatte sogar mit den Schäfern mehrmals die ZDF-Hitparade gewonnen. Dann kam das Studium und es wurde ruhiger. Aber die Liebe zur Musik hat auch sie nie losgelassen. Vor sieben oder acht Jahren habe ich dann gedacht: „Jetzt machen wir etwas gemeinsam“ und habe mit ihr Duette für mein Album aufgenommen. Ihr erstes Solo-Album „Leben - Lieben“ schaffte es dann sogar in die Top 50. Derzeit arbeitet sie an ihrem zweiten Album. Sie macht es, wie ich, mit viel Herzblut und Spaß – das ist das Wichtigste überhaupt.

Was ist der größte Unterschied zwischen einer Solo- und einer Bandkarriere?

Als Solokünstler entscheide ich selber, früher musste man sich mit den Kollegen abstimmen. Ich frage aber meine Frau und unsere Kinder nach ihrer Meinung. Ich finde, Kritik aus den eigenen Reihen ist wichtig. Aber zum Schluss entscheide ich, denn ich muss es ja auch auf der Bühne verantworten. Damit bin ich bisher sehr gut gefahren. Der größte Unterschied zur Flipperszeit ist ganz einfach, dass ich jetzt allein auf der Bühne stehe. Darum ist es auch eine tolle Abwechslung, mit meiner Tochter auf Tournee zu sein – das ist Weltklasse.

Sie sind seit über 50 Jahren im Musik-Business unterwegs. Was halten Sie als „Alter Hase“ im Schlager von den jungen Bands, die im Zuge um den „Wiesn-Hype“ groß geworden sind?

Junge Menschen im Schlager gab es auch früher. Heute nimmt man das nur mehr wahr. Um Roy Black gab es den gleichen Hype wie um heutige „Wiesn-Bands“. In der Musik gab es schon immer Wellen. Ich selber war auch schon in Lederhosen auf den Cannstatter Wasen und habe mit Freunden gefeiert.

Hat sich im Laufe der Zeit also gar nichts verändert?
Früher gab es noch nicht so viele Schubladen. Ich war mit 15 Jahren bei den Pforzheimer Nachwuchskünstlern unterwegs. Die Jugendbands haben im Haus der Jugend gespielt. Da gab es Rock’n’Roll und Stimmungsmusik. Ich habe Elvis gesungen genauso wie Chuck Berry oder Gerhard Wendland. Schlager war Schlager – heute hat man Schlager und Popschlager. Rein Musikalisch gesehen ist Bon Jovi auch Schlager – nur in Englisch.

Wie waren Ihre ersten Schritte in der Musik?

Ich habe mit 14 Jahren angefangen, bei einem tollen Lehrer Gitarre zu lernen. Es hat mir Spaß gemacht, meine Lieblingslieder nachzuspielen und ich habe versucht, wie Elvis zu singen. Meine Idole waren unter anderem die Band „The Shadows“ und Chuck Berry. Dann hatte ich erste Auftritte. Ich habe alles gespielt, was das Publikum hören wollten. Da kamen viele Leute, besonders die Mädels. Ich hatte immer Freude daran, dass es den Menschen Spaß macht, was ich tue. Jetzt habe ich den schönsten Job der Welt, denn ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Ich liebe den deutschen Schlager, denn mit dieser Musik kann ich mich am besten ausdrücken. Das ist das Schöne an Musik: jeder kann sich seine Richtung aussuchen.

Welches Verhältnis haben Sie zu Ihren Fans?

Ich habe ein super Verhältnis zu den Fans. Bei den Flippers haben wir nach jedem Konzert noch eine Autogrammstunde gegeben, auch wenn wir in großen Arenen gespielt haben. Das hat dann eine Stunde oder länger gedauert, Außerdem gibt es Fanclubs in ganz Deutschland, die ich etwa alle zwei Jahre besuche. Die haben zwischen 50 und 100 Mitglieder. Man trinkt Kaffee und kommt ins Gespräch.

Sie waren mit der Dancing Show Band, die später in Die Flippers umbenannt wurde, ja vor allem regional unterwegs. Wie war das, als Mitte der 80er der deutschlandweite Durchbruch kam?

Zum Anfang spielten die Flippers hauptsächlich Tanzmusik. Als wir 1986 nach unserem Hit „Die Rote Sonne von Barbados“ auf Tournee gingen, änderte sich das. Auf den Konzerten wurde nicht mehr getanzt, sondern gesessen. Bei einem Auftritt in Südtirol kamen zwei Busse aus Franken. Die Leute wollten tanzen. Als sie erfuhren, dass sie nicht tanzen können, kamen die Leute aus einem der Busse gar nicht mehr rein. Dieser Umbruch war für die Fans am Anfang schwierig – für uns aber auch, denn jetzt saßen die Leute in Stuhlreihen und tanzten nicht mehr vor der Bühne.

Das ist kaum vorstellbar. Später kamen die Leute sogar zu Ihnen auf die Bühne.

Ja, es ist toll mit anzusehen, wenn es das Publikum nicht mehr auf den Stühlen hält und alle im Stehen mitfeiern. Wir haben während der Konzerte immer viele Geschenke bekommen, unter anderem Essen wie Hackfleisch und Rollmops. Sahen wir so verhungert aus? [lacht] Irgendwann wurden wir von Security unterstützt, die regelte, bei welchen Liedern man an die Bühne kommen konnte, sonst wären wir gar nicht mehr zum Spielen gekommen. Denn Wir bekamen von den Frauen auch Blumen über Blumen geschenkt, für die wir uns artig mit Küsschen bedankten – also auf die Wange. Einmal verkaufte ein Rosenverkäufer Blumen an die Mädels vor der Halle. Später wollte er die Rosen von uns wieder zurückkaufen, um sie noch einmal verkaufen zu können. Das haben wir natürlich nicht gemacht.

Welche Lieder bilden aus Ihrer Sicht die Höhepunkte Ihrer Karriere bisher?

Ein Höhepunkt unserer Karriere war „Die kleine Eva“. Aber so richtig ab ging es 1986 mit „Die rote Sonne von Barbados“. Seitdem hatten wir einen Hit nach dem anderen. Bis heute sind die Flippers-Titel angesagt. Lieder wie „Lotosblume“ und „Sie will einen Italiener“ laufen sogar auf dem Ballermann rauf und runter.

Wie würden Sie Ihr Verhältnis zu Manfred Durban und Bernd Hengst, Ihren Flippers-Kollegen, beschreiben?

Wir hatten Glück, dass wir alle so gut zusammengepasst haben, auch die Familien. Dadurch hat es 44 Jahre lang funktioniert und wir sind zusammen gewachsen. Es ist wie in einer Ehe: man hat manchmal Meinungsverschiedenheiten, aber man rauft sich immer wieder zusammen. Wir hatten auch die Chance, im Laufe unserer Karriere mit herausragenden Leuten wie unseren langjährigen Manager Eugen Jöckel und den Top-Produzenten Uwe Busse und Joschi Dinier zu arbeiten.

Wie hat es Sie von Pforzheim nach Bretten verschlagen?

Ich wohne seit 1971 in Bretten. Die Heirat mit meiner Frau hat mich hierher verschlagen. Wir sind jetzt seit 44 Jahren verheiratet. Ich habe sie auf einer Tanzvorstellung, damals noch als Mitglied der Dancing Show Band, kennengelernt.

Ist Bretten zu Ihrer Heimat geworden?

Ja, Bretten ist meine Heimat. Hardy Krüger hat einmal gesagt, und da stimme ich ihm zu: „Heimat ist dort, wo die Familie ist“. Und natürlich auch gute Freunde. Ich bin auch schon um die 40 Jahre Mitglied beim VfB Bretten und beim Tennisclub BlauWeiß Bretten.

Denken Sie ab und zu daran, in Rente zu gehen?

Ich bin dieses Jahr 70 geworden, aber das ist nur eine Zahl. Wichtig ist, wie man sich im Herzen fühlt. Zu aller Gesundheit gehört auch Freude im Leben dazu. Solange die Fans kommen und ich Lust an der Musik und die Power verspüre, denke ich noch nicht ans aufhören. Mein Vorbild ist da Johannes Heesters. Die Bühne war sein Leben.

Die Fragen stellte Wiebke Hagemann.

Autor:

Wiebke Hagemann aus Bretten

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