Bretten: Kaufland will "sozialverträgliche Lösung" für Mitarbeiter

Das Kaufland an der Melanchthonstraße soll Mitte 2019 schließen.
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  • hochgeladen von Christian Schweizer

Die Nachricht der Unternehmensgruppe Schwarz, den Kaufland-Standort in Bretten Mitte 2019 zu schließen, hat in der Melanchthonstadt zu heftigen Reaktionen geführt. Vor allem in den sozialen Netzwerken äußerten sich die Menschen entsetzt und wütend über das Vorhaben, das die Arbeitsplätze von derzeit 47 Mitarbeitern in Bretten bedroht.

Bretten (swiz) Die Nachricht der Unternehmensgruppe Schwarz, den Kaufland-Standort in Bretten Mitte 2019 zu schließen, hat in der Melanchthonstadt zu heftigen Reaktionen geführt. Vor allem in den sozialen Netzwerken äußerten sich die Menschen entsetzt und wütend über das Vorhaben, das die Arbeitsplätze von derzeit 47 Mitarbeitern in Bretten bedroht. Diese hatten sich, unterstützt von Teilen der Kaufland-Belegschaften aus Pforzheim und Karlsruhe sowie Gewerkschaften, am Mittwochmorgen, 26. Juli, zu einer Demonstration zusammengefunden, um für den Erhalt des Standorts zu protestieren. Unter dem Motto: „Wir lassen uns nicht vertreiben! Wir wollen bleiben!“ waren die mehr als 50 Menschen vom Kaufland-Parkplatz in der Melanchthonstraße vor das Rathaus gezogen. Dort wurden eine schriftliche Erklärung der Gewerkschaft sowie eine Unterschriftenliste gegen die Schließung an Oberbürgermeister Martin Wolff überreicht. Dieser ließ später mitteilen, er habe sich, ebenfalls am Mittwoch, mit Vertretern der Schwarz-Unternehmensgruppe getroffen, um über den Kaufland-Standort in der Melanchthonstraße zu sprechen. Dabei habe er auch die Unterschriftenliste überreicht und „mit Nachdruck die Interessen der Stadt Bretten verdeutlicht. Der Erhalt der Arbeitsplätze der derzeit 47 Mitarbeiter sowie eine qualitativ hochwertige Nahversorgung haben für Bretten höchste Priorität“, so Wolff. Auf Nachfrage der Brettener Woche/kraichgau.news bestätigt eine Kaufland-Sprecherin bereits laufende Gespräche mit den Mitarbeitern. „Um für unsere Mitarbeiter eine sozialverträgliche Lösung zu finden, führt unsere Geschäftsführung mit der Mitarbeitervertretung Gespräche.“ Eine Rücknahme der Schließung des Standorts ist damit wohl eher auszuschließen.

Alt-OB trifft sich ebenfalls mit Vertretern der Unternehmensgruppe

Inzwischen hat sich auch der Brettener Alt-OB, Paul Metzger, in die Diskussion um den bedrohten Kaufland-Standort eingemischt. In einem Schreiben, dass der Brettener Woche/kraichgau.news vorliegt, erklärt Metzger, „die Diskussion über die eventuelle Schließung des früheren Handelshofs hat mich ebenfalls spontan beunruhigt.“ Aufgrund bestehender, anderer Vereinbarungen habe er deshalb sofort mit der Verwaltungsspitze der Schwarz-Gruppe Kontakt aufgenommen. Im Zuge der Realisierung des großen Kauflands auf der Diedelsheimer Höhe habe er mit der damaligen Firma Lidl & Schwarz vereinbart, dass der ehemalige Handelshof in der Melanchthonstraße zur Sicherstellung der wichtigen Nahversorgung erhalten bleiben müsse. „Lidl & Schwarz hat alle Vereinbarungen bisher stets verlässlich eingehalten. Der ehemalige Handelshof wurde nach der Fertigstellung des Kauflands auf der Diedelsheimer Höhe nicht nur weitergeführt, sondern die Verkaufsfläche modernisiert und der Parkplatz nach dem von der Stadt möglich gemachten Flächenzuerwerb deutlich vergrößert.“

Treffen im Pfeiferturm

Am Donnerstagabend, also einen Tag nach dem Termin mit OB Wolff, hätten ihm die Vertreter der Schwarz-Gruppe bei einem Treffen im Pfeiferturm erklärt, „dass sie das Handelshof-Gelände nicht für eine von OB Wolff zunächst angedachte Wohnbebauung abgeben werden. Auch eine Abgabe an einen Wettbewerber werde es nicht geben. Nach der Umgestaltung der Verkaufsfläche des Kauflands auf der Diedelsheimer Höhe werde die Gruppe vielmehr auch den 1.700 Quadratmeter großen, ehemaligen Handelshof total sanieren und den attraktiven Marktstandort selbst weiter nutzen“, so Metzger. Details werde die Schwarz-Gruppe bekannt geben, nachdem sie die Mitarbeiter informiert und sich mit dem Betriebsrat abgestimmt hat.

Unternehmen und Stadt gemeinsam

Laut OB Wolff stellt sich die Situation allerdings ein wenig anders dar. „Die Schwarz-Gruppe hat zugesichert, dass gemeinsam mit der Stadt Bretten Lösungen für ein geeignetes, zukunftsfähiges Konzept für diesen Standort entwickelt werden sollen.“ Dies bestätigt auch die Kaufland-Sprecherin: „Hinsichtlich der zukünftigen Nutzung dieses Standortes führt die Schwarz-Gruppe mit der Stadtverwaltung Bretten Gespräche. Da diese noch nicht abgeschlossen sind, können wir hierzu noch keine konkreten Angaben machen.“

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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