Flüchtlingssituation im Landkreis

Die Flüchtlingssituation hat sich im Landkreis Karlsruhe in den Monaten Mai und Juni deutlich entspannt. Ab Herbst muss jedoch laut Landrat Christoph Schnaudigel wieder mit neuen Zuweisungen gerechnet werden. Zudem stellt sich die Frage der Anschlußunterbringung.

Landkreis Karlsruhe (pm/swiz) Wie sich die Flüchtlingssituation und die Zuweisung von Asylbewerbern in die Landkreise weiter entwickeln wird, ist eine Frage, die derzeit weder der Bund noch das Land beantworten können. Fakt ist, dass in den 50 Gemeinschaftsunterkünften in den 32 Städten und Gemeinden des Landkreises Karlsruhe momentan 5.600 Asylbewerber untergebracht sind.

„Haben unsere Hausaufgaben gemacht“

Dass dem Landkreis Karlsruhe in den Monaten Mai und Juni keine neuen Flüchtlinge zugewiesen wurden, liegt auch daran, dass der Kreis in den Monaten davor, seinen Verpflichtung mehr als nötig nachgekommen ist. „Der Landkreis Karlsruhe hat in diesem Fall seine Hausaufgaben gemacht. Und weil wir momentan im Plus sind, müssen wir derzeit überhaupt keine oder nur sehr wenige Flüchtlinge aufnehmen“, berichtet Landrat Christoph Schnaudigel.

Platzbedarf nach unten korrigiert

Mit dieser Situation ist wohl auch im Juli und August zu rechnen. Im Hinblick auf die internationalen Flüchtlingsbewegungen wies Schnaudigel aber darauf hin, dass ab Herbst wieder mit der Zuweisung von Flüchtlingen gerechnet werden muss. Aufgrund der aktuellen Situation könne die ursprüngliche Zielgröße von 9.600 Plätzen für Flüchtlinge bis Ende 2016 jedoch auf 6.500 verringert werden, das sind 1.000 Plätze mehr, als aktuell zur Verfügung stehen.

Notunterkünfte fallen weg, neue Plätze benötigt

Mit dem Bau weiterer Unterkünfte könne deshalb aber nicht aufgehört werden, so Schnaudigel. Weil vorübergehende Belegungen aufgelöst, mobile Wohneinheiten zurückgebaut und Nachverdichtungen zurückgenommen werden, fallen in absehbarer Zeit 2.200 Plätze weg. Dafür entstehen im Laufe dieses Jahres rund 2.500 Plätze neu. Daneben wies der Landrat darauf hin, dass Schritt für Schritt, die Flüchtlinge aus den Gemeinschaftsunterkünften den Gemeinden zur Anschlußunterbringung zugewiesen werden.

Bis zu 1.200 Personen in Anschlußunterbringung

Im ersten Halbjahr 2016 werden das 800 Personen sein, im zweiten Halbjahr voraussichtlich schon 1.200 Personen. Schnaudigel appelliert deshalb an die Kommunen, entsprechende Kapazitäten aufzubauen oder aber mit dem Landkreis in sogenannten Kombimodellen gemeinsame Sache zu machen, wo vorläufige Unterbringung und Anschlußunterbringung unter einem Dach erfolgen können.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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