Harald Muckenfuß gewinnt mit deutschen Faustballern erneut die Goldmedaille bei den World Games

Foto: DFBL/Schönwandt
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(GG): Die World Games, die Olympiade der nicht-olympischen Sportarten, wurden im polnischen Breslau ausgetragen. Als Delegationsleiter und Teammanager der deutschen Faustball Nationalmannschaft war der Brettener Harald Muckenfuß vor Ort mit dabei. Die Nationalmannschaft stimmte sich mit einem 2-tägigen Vorbereitungslehrgang im sächsichen Merseburg auf das Turnier ein. Anschließend ging es weiter zur großen Eröffnungsfeier. Im Breslauer Fußballstadion marschierten die Faustballer zusammen mit allen anderen 37 Sportarten vor 35.000 Zuschauern ein und genossen die feierliche Eröffnung der Spiele. Die Besonderheit für die Faustballer bei diesem Event war das Zusammenkommen und der Austausch mit Sportlern aus aller Welt.

Die Mannschaft war in einem Universitätswohnheim untergebracht, wo u.a. auch Sumoringer, Rollerskater und Ultimate Frisbeespieler untergebracht waren. Da wurde sogar das Fahrstuhlfahren mit den Leistungssportlern zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Die Faustballer hatten zunächst noch einen gemeinsamen Trainingstag im WG Stadion und anschließend Zeit. um auch andere Wettkämpfe besuchen zu könne. So wurden z.B. die deutsche Ultimate Freesbee oder auch die Korfballer kräftig angefeuert, die sich letztlich wiederum bei den Faustballern revangierten und besonders im Finale für eine tolle Stimmung sorgten. Im Faustball-Wettkampf trafen die aktuell sechs besten Mannschaften gegen einander an. Natürlich war das Deutsche Team als World Games Sieger 2013 in Cali/Kolumbien und als amtierender Weltmeister (Arentinien 2015) haushoher Favorit. Zunächst spielten alle Teams in einer Gruppe gegen einander, die vier Erstplatzierten qualifizierten für das Halbfinale. Im ersten Spiel traf man auf Außenseiter Argentinien. Anfang des zweiten Satzes verletzte sich der Deutsche Superstar und Ausnahmespieler Patrick Thomas so schwer, dass er für etwa ein Jahr ausfallen wird. Deutschland gewann das Spiel zwar klar mit 3:0, war aber von dem Ausfall des weltbesten Spielers schwer geschockt. Gegen Österreich zeigte die Mannschaft anschließend eine desolate Leistung und enttäuschte in allen Bereichen.

Mit 1:3 unterlag man klar gegen den Nachbarn. Gegen Chile steigerte sich die Mannschaft dann (3:0). Der Südamerikameister Brasilien wurde beim 3:0 Sieg klar dominiert. Vor dem letzten Gruppenspiel gegen den Mitfavoriten Schweiz, der bei den letzten großen Turnieren immer im Finale stand, waren Deutschland, Schweiz, Österreich und Brasilien mit 6:2 punktgleich. Das Team der Trainer Neuenfeld und Löwe gewann in einem guten Spiel mit 3:2 und wurde somit Gruppenzweiter. Damit umging die Mannschaft das Halbfinale gegen die starken Schweizer und traf dort stattdessen auf den vermeintlich leichteren Gegner Brasilien. Das Halbfinale wurde dann erstmals auch live im Fernsehen auf Sport1 übertragen. Deutschland gewann souverän mit 3:0 und schaffte damit den Einzug ins Finale. Vor dem Finale kam es zu einem langen Dauerregen wodurch der Platz unter Wasser stand. Deshalb wurden sämtliche Delegationsleiter zur Krisensitzung einberufen. Harald Muckenfuß sprach sich trotz der widrigen Platzverhältnisse in Absprache mit den Trainern dafür aus, das Spiel über die volle Distanz („best of four“) gehen zu lassen. Das Spiel um Platz drei wurde auf drei Gewinnsätze gekürzt, das Finale wurde dann jedoch wie ursprünglich geplant auf vier Gewinnsätzen gespielt. Das sollte sich letztlich als sehr glücklich für Deutschland erweisen, die gegen die starken Schweizer lange auf der Verliererstraße waren und bereits mit 1:3 nach Sätzen zurück lagen. Danach startete die Mannschaft eine nicht mehr für möglich gehaltene Aufholjagd und gewann am Ende noch sensationell mit 4:3.

Erstmalig konnten sich über 300 000 Zuschauer live bei Sport 1 dieses Finale anschauen und sich von dieser spannenden und sportlich auf höchstem Niveau stehenden Begegnung fesseln lassen. Das Team feierte anschließend ausgelassen. Nach dem Endspiel gab es für das Team einen großen Empfang bei der Deutschen Generalkonsulin, bei dem die Sportart Faustball und auch die mentale Stärke der deutschen Spieler von vielen hochrangigen Vertretern als vorbildlich und außergewöhnlich gelobt wurden. Es bleibt zu hoffen, dass diese athletische Sportart durch die World Games und die einhergehenden TV-Übertragungen künftig mehr Interesse in der Öffentlichkeit weckt.

Autor:

Harald Muckenfuß aus Bretten

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