Landkreis Karlsruhe: Angebotserweiterungen nach Ausbau der Haltepunkte ab 2022 möglich?

Das Angebot des ÖPNV soll weiter ausgebaut werden. | Foto: KVV
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Der Kreistag will den öffentlichen Nahverkehr attraktiver gestalten. Auf den Linien S31/S32 sowie S3 soll ein 30-Minuten-Takt eingeführt werden. Mit einer Machbarkeitsstudie sollen verschiedene Varianten, die Linien S21/S32 durch die Kalrsruher Innenstadt zu führen, geprüft werden.

Kreis Karlsruhe (pm) Die S-Bahn-Trassen S31/S32 (Odenheim/Menzingen - Bruchsal - Karlsruhe) und S3 (Heidelberg - Bruchsal - Karlsruhe) sind Strecken für den Schienenpersonennahverkehr, auf denen das Land Baden-Württemberg in der Hauptverkehrszeit einen 30-Minuten-Takt realisieren möchte. Dieser ist auf der Strecke S31/S32 momentan nur eingeschränkt vorhanden; bei der S3 werden nicht ständig alle Haltepunkte entlang der Strecke bedient.

Nahverkehrsangebot optimieren

Das Verkehrsministerium beabsichtigt, Ende des Jahres 2017 das Vergabeverfahren zur Ausschreibung des Netzes 7 einzuleiten und hatte beim Landkreis Karlsruhe angefragt, ob die Linie S31/S32 vollständig vom Land Baden-Württemberg ausgeschrieben werden soll. Der Kreistag war sich in seiner jüngsten Sitzung am 20. Juli 2017 über das Ziel einig, dass mit der Neukonzeption der Verkehre ab dem Jahr 2022 auch das Angebot auf den bestehenden Strecken optimiert werden soll. Dazu gehöre insbesondere ein durchgängiger 30-Minutentakt in der Hauptverkehrszeit, der an allen Haltepunkten hält und bei Bedarf durch Verstärkerfahrten ergänzt werden kann. Bevor das Gremium eine Entscheidung treffen kann, müssen jedoch offene Fragen zum Betriebskonzept und den künftig einzusetzenden Fahrzeugen geklärt werden.

Diskutiert wurde auch die Einschleifung der Linie S31/S32 in die Karlsruher Innenstadt. Derzeit fährt diese Linie direkt zum Hauptbahnhof. Landrat Christoph Schnaudigel verwies auf den aktuellen Nahverkehrsplan 2014 wonach bereits mit Inbetriebnahme der Stadtbahn S31/32 Karlsruhe – Bruchsal – Menzingen (1996) und Odenheim (1998) angedacht war, diese Stadtbahnlinie direkt durch Karlsruhe zu führen. Allerdings wurde das Projekt damals zurückgestellt, weil die vorhandenen Trassen keine zusätzliche Kapazität boten.

Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben

Mit dem Bau der Kombilösung und der Inbetriebnahme der Südostbahn ergeben sich neue planerische Spielräume, zitierte der Landrat das Planwerk. Für die Einschleifung der S31/S32 haben die Verkehrsbetriebe deshalb Anfang 2017 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die drei Varianten näher betrachtet: eine Einschleifung am Durlacher Bahnhof, einen Anschluss zum Straßenbahnnetz über den Otto-Dullenkopf-Park und die Ludwig-Erhard-Allee sowie eine Einschleifung nach dem Hauptbahnhof über den Albtalbahnhof. Bei allen drei Varianten muss untersucht werden, welche baulichen oder technischen Maßnahmen erforderlich sind. Teilweise wird ein Planfestellungsverfahren notwendig. Schließlich ist zu klären, wer bei welcher Variante die zu erwartenden Kosten zu tragen hätte. „Zudem müssen die drei Varianten mit dem derzeitigen Fahrplan verglichen und entsprechende Potentiale zur verkehrlichen Verbesserung aufgezeigt werden“, betonte der Landrat, wobei auch die zukünftigen Fahrzeiten zum Hauptbahnhof Karlsruhe berücksichtigt werden müssen.

Der Kreistag war sich einig, dass eine Entscheidung erst dann getroffen werden könne, wenn Klarheit über sämtliche aufgeworfene Fragen bestehe und die Verkehrsleistungen sowohl der S31/S32 als auch der S3 - eingebunden in die anderen Schienenverkehrsangebote der Region - exakt feststehen. Ziel ist dabei, den Einwohnern sowohl in Fahrtrichtung Karlsruhe als auch Mannheim/Heidelberg an sämtlichen Haltepunkten attraktive Verbindungen anzubieten.

Autor:

Wiebke Hagemann aus Bretten

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