Keine E-coli-Bakterien im Helmsheimer Trinkwasser nachgewiesen

Das Karlsruher Technologiezentrum hat für die Verunreinigung des Trinkwassers in Helmsheim harmlose coliforme Umweltbakterien als Ursache ausfindig gemacht.

Bruchsal-Helmsheim (pm) Die Ursache für die Verunreinigung des Helmsheimer Trinkwassers ist laut den Stadtwerken Bruchsal gefunden und bereits vor 14 Tagen beseitigt worden. Untersuchungen des Karlsruher DVGW Technologiezentrums Wasser (TZW), das die Energie- und Wasserversorgung Bruchsal GmbH (ewb) als Fachinstitut hinzugezogen hatte, haben ein harmloses coliformes Umweltbakterium als Ursache ausfindig gemacht.

CVUA stellte zunächst E-coli-Bakterien fest

Allerdings hatten seine untypischen Eigenschaften beim Colilert-Verfahren, das weltweit zum Nachweis von coliformen Bakterien und E-coli verwendet wird, allen Beteiligten Kopfzerbrechen bereitet. Nach Herstellerangaben ist der Schnelltest nach rund 20 Stunden auszuwerten. Kommt es innerhalb dieses Zeitfensters zu einer Gelbfärbung, gilt dies als Nachweis von coliformen Bakterien. Stellt sich zudem eine Fluoreszenz ein, geht man von einem Nachweis für E-coli aus. Am 7. November hatte das Gesundheitsamt im Landratsamt Karlsruhe in der Druckerhöhungsanlage Schlossbuckel Proben genommen und routinemäßig an das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe (CVUA) geschickt. Dieses stellte mittels Colilert-Verfahren sowohl eine Gelbfärbung, als auch eine Fluoreszenz der Proben fest und musste somit von einem Nachweis von E-coli ausgehen.

Trinkwasserabkochgebot und Chlorung des Trinkwassernetzes

Das Gesundheitsamt ordnete daraufhin ein Trinkwasserabkochgebot sowie die Spülung und Chlorung des Helmsheimer Trinkwassernetzes an. Beim sofortigen Reinigen des Hochbehälters Helmsheim im Vorfeld der Netzspülung stellten die ewb-Wassermeister fest, dass sich an der Rückseite einer der beiden Wasserstandsmesslatten ein Biofilm gebildet hatte. Sie nahmen auch davon Proben, die sie ebenfalls untersuchten und parallel im TZW untersuchen ließen. Ihr vager Anfangsverdacht bestätigte sich: Die Proben des Biofilms zeigten im Colilert-Verfahren dieselbe Reaktion wie die zuvor vom CVUA beanstandeten Wasserproben.

Keine E-coli-Bakterien gefunden

Mittlerweile liegen der ewb die Ergebnisse der Befunde aus dem Leitungsnetz und der Biofilm-Probe der ewb vor. Im TZW wurden drei verschiedene Bakterienisolate sowohl im Biofilm, als auch in den Netzproben nachgewiesen. Bei allen drei Isolaten handelt es sich um nahverwandte Stämme der Gattung Buttiauxella identifiziert werden konnten. E-coli konnte hingegen nicht nachgewiesen werden. Somit ist von keinem fäkalen Eintrag von außen ins Trinkwassernetz auszugehen, und das Helmsheimer Trinkwasser war entsprechend zu keiner Zeit mit E-coli verunreinigt. Als Ursache für die Befunde sind die Buttiauxella-Bakterien aus dem Biofilm anzusehen, die im Colilert-Verfahren eine untypische Reaktion gezeigt haben. Als eine Reaktion auf den Vorfall wird das Trinkwasser nach dem Ende der Chlorung noch engmaschig mikrobiologisch untersucht.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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