Waldkalkung im Enzkreis ab Ende Juli

Vor 30 Jahren war das Waldsterben in aller Munde. Damals fanden die ersten Waldkalkungen statt, um die durch Luftschadstoffe beeinträchtigten Waldböden zu regenerieren. Ab Ende Juli bis in den Oktober lässt das Forstamt wieder solche Kalkungen durchführen. Die betroffenen Waldflächen werden jeweils für die Dauer der Maßnahme für Waldbesucher gesperrt.

Enzkreis. Hauptursache für die Schädigung von Wäldern und ihrer Funktionen als Ökosystem waren und sind Säuren und Stickstoff, die über die Luft und über Niederschläge in den Boden gelangen. „Das hat in den vergangenen Jahrzehnten zu einer starken Versauerung der Waldböden geführt“, beschreibt Forstamtsleiter Frieder Kurtz die Auswirkungen. Grundsätzliche Funktionen des Bodens würden dadurch beeinträchtigt oder ganz zerstört. „Durch eine konsequente Luftreinhalte-Politik kam in den vergangenen Jahren auf einem Großteil der Landesfläche deutlich weniger Säure in den Boden“, schildert Kurtz die Lage. Dadurch sei die Versauerung zwar gestoppt oder zumindest stark verlangsamt worden. Allerdings sei das Waldökosystem noch aus den Jahren davor belastet: „Wir haben einen Sanierungsbedarf zur Wiederherstellung der Funktion der Waldböden.“

„Neu ist eine Ermittlung des Kalkbedarfs jedes Standorts“, erläutert Frieder Kurtz. Außerdem würden empfindliche Biotope und Artenvorkommen sowie Schutzgebiete, in denen der Schutzzweck eine Kalkung verbietet, von der Kalkung ausgenommen und großflächige Sicherheitsabstände eingehalten.

Durchschnittlich 4,4 Tonnen werden pro Hektar Wald vom Hubschrauber aus verteilt. Das Material besteht aus dolomitischem Gesteinsmehl, dem unbelastete Holzasche beigemischt wird. Sie enthält Kalium und Phosphor und soll durch Versauerung und Biomassenutzung verloren gegangene Nährelemente ersetzen. Die Kalkung beginnt Ende Juli in den Wäldern um Kieselbronn, Neulingen und Ölbronn-Dürrn; als letztes stehen ab Ende September die Wälder um Birkenfeld sowie die Würmhalde auf dem Programm. Die genauen Daten stehen in den Mitteilungsblättern der Gemeinde. Das Forstamt bittet Waldbesucher, zu ihrem eigenen Schutz Warnschilder und Absperrungen zu beachten und die Bereiche nicht zu betreten.

Autor:

Gabriele Meyer aus Bretten

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