A 8-Ausbau im Enztal: Bundesverwaltungsgericht weist Klage ab

Das Gericht hat die Rechtmäßigkeit des A 8-Um- und Ausbaus zwischen den Anschlussstellen Pforzheim Süd und Nord bestätigt. Ein Grundstückseigentümer hatte geklagt, weil er durch den Ausbau Flächenverluste seines Grundstücks hinnehmen muss.

Enztal (pm) Es war ein langwieriger Prozess. Eineinhalb Jahre hatte ein Grund-stückseigentümer vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen den geplanten Um- und Ausbau der A 8 im im Enztal zwischen den Anschlussstellen Pforzheim Süd und Pforzheim Nord geklagt. Jetzt hat das Gericht gegen ihn entschieden. An den Plänen des Regierungspräsidiums Karlsruhe (RP) ändert dies freilich nichts, denn das Projekt war auch während des Prozesses weitergeführt worden. „Es war richtig, nicht zu zögern und das Projekt trotz des Prozessrisikos mit vollem Einsatz anzugehen. So hat die Prozessdauer von anderthalb Jahren zu keiner Verzögerung geführt, sondern konnte für vorbereitende Arbeiten und die Ausführungsplanung genutzt werden“, betont Regierungspräsidentin Nicolette Kressl.

Was ist geplant?

Doch welche Maßnahmen sind auf der A 8 überhaupt geplant? Vor allem geht es um den Lärmschutz der Anwohner des Nadelöhrs im Enztal. Für Gesamtkosten von 32 Millionen Euro sollen unter anderem Lärmschutzwälle, -wände, Flüsterasphalt und eine 380 Meter lange Einhausung im Bereich Niefern-Vorort und Pforzheim/Eutingen den Anwohnern mehr Ruhe bringen. Bei den am dichtesten an der Autobahn gelegenen Häusern in Niefern-Vorort kommen laut dem RP fast 22 Dezibel weniger an. Am Rebstockweg sind es immer noch 11,5 Dezibel weniger. In Eutingen sind es bis zu 16,6 Dezibel weniger am Igelsbachweg oder knapp 11 Dezibel am Hörnleweg.

Ausbau der Autobahn

Neben dem Lärmschutz ist aber vor allem auch ein Ausbau der A 8 im Pforzheimer Abschnitt geplant. Nötig ist der vor allem wegen der Verkehrsbelastung. „Der heutige Ausbauzustand ist nach den Richtlinien für eine Verkehrsbelastung von 67.000 Autos pro 24 Stunden geeignet. Die gegenwärtige Verkehrsbelastung beträgt aber bereits über 80.000 Autos pro 24 Stunden", so das RP. Daher soll die A 8 auf sechs Fahrstreifen mit Standstreifen verbreitert werden. An der Steigungsstrecke in Fahrtrichtung Stuttgart wird der Einfädelstreifen der Anschlussstelle Pforzheim Ost als Steigungsfahrstreifen fortgeführt. An der Steigungsstrecke in Fahrtrichtung Karlsruhe ist nach der 380 Meter langen Einhausung ebenfalls ein vierter Fahrstreifen vorgesehen.

Umbau der Anschlussstelle Pforzheim-Ost

Die Anschlussstelle Pforzheim-Ost wird ebenfalls umgebaut, die B 10 im Kno-tenpunktbereich vierstreifig ausgebaut. Sämtliche Über- und Unterführungs-bauwerke werden abgebrochen und neu gebaut, unter anderem für die Bundesstraße 10, die Kreisstraßen 4500, 9807 und 9808/4573 und die Bahnstrecke Pforzheim-Mühlacker. Die Kosten für den fast fünf Kilometer langen Ausbauabschnitt belaufen sich auf rund 147,3 Millionen Euro. Die Kosten werden vom Bund getragen.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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