In Bretten zu Hause
„Das ist vertraute Heimat, das ist Wohlfühlen“

 Im Interview mit der Brettener Woche in der Sonderbeilage "In Bretten zu Hause" spricht Oberbürgermeister Martin Wolff über die Pandemie, den Ukraine- Krieg und was er an Projekten in Bretten noch verwirklichen möchte. | Foto: archiv
  • Im Interview mit der Brettener Woche in der Sonderbeilage "In Bretten zu Hause" spricht Oberbürgermeister Martin Wolff über die Pandemie, den Ukraine- Krieg und was er an Projekten in Bretten noch verwirklichen möchte.
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Bretten (swiz) Im Interview mit der Brettener Woche in der Sonderbeilage "In Bretten zu Hause" spricht Oberbürgermeister Martin Wolff über die Pandemie, den Ukraine- Krieg und was er an Projekten in Bretten noch verwirklichen möchte.

Herr Wolff, die Menschen haben jetzt zwei Jahre Corona-Pandemie hinter sich. Nun werden viele Maßnahmen zurückgenommen. Fühlen Sie ein Aufatmen bei sich selbst und den Menschen oder herrscht immer noch eine gewisse Vorsicht?
Die Corona-Pandemie hat uns allen in den zwei Jahren viel abverlangt. Ein Aufatmen fühle ich noch nicht. Trotz der Maßnahmen, die zurückgenommen werden, ist die Pandemie noch nicht vorbei. Die Krankheitsverläufe sind zwar bei den geimpften Menschen in den meisten Fällen etwas leichter, aber die hohen Infektionszahlen mahnen weiter zu großer Vorsicht. Schon allein deswegen, dass bei der kritischen Infrastruktur nicht viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichzeitig ausfallen und dadurch zum Beispiel unser Gesundheitssystem, der Pflegebereich oder auch die Feuerwehr und andere Rettungsdienste in ihrer Funktionalität beeinträchtigt sind.

Die Bürger der Stadt Bretten haben in Folge des Ukraine-Kriegs eine große Solidarität und Hilfsbereitschaft auf vielen Ebenen gezeigt. Hat Sie diese breite Unterstützung überrascht?
Der Ukraine-Krieg, der sich mit seinem ganzen Gräuel und Schrecken gefühlt fast vor unserer Haustür, beziehungsweise durch die tägliche Berichterstattung ja sogar in unseren Wohnzimmern abspielt, hat große Betroffenheit mit sich gebracht. Die dadurch ausgelöste große Hilfsbereitschaft drückt auch ein Stück Angst aus, dass es uns bei dieser fragilen Lage auch jederzeit treffen kann, und hat mich deshalb nicht überrascht. Darüber hinaus sind wir dafür bekannt, dass wir, wenn irgendwer in Notlage ist, gerne spenden und helfen. In diesem Zusammenhang möchte ich allen Menschen Dank sagen, die sich bisher durch Sach- oder Geldspenden, durch Bereitstellen von Wohnraum, den wir nach wie vor vermehrt und dringend brauchen, oder durch andere Aktivitäten eingebracht haben.

Die Brettener Verwaltung und der Gemeinderat haben in diesem Jahr einen großen „Spar-Haushalt“ auf den Weg gebracht. Wird dadurch nicht auch die Entwicklung der Stadt auf Wirtschafts-und Wohnungsbau-Ebene gehemmt?
Unser am 22. März verabschiedeter Haushalt ist zwar auf Sparsamkeit angelegt, aber im investiven Bereich haben wir nach wie vor ein großes Engagement. Gerade unsere Bautätigkeit kommt unserer Wirtschaft zugute. Unsere Städtische Wohnungsbaugesellschaft baut Mehrfamilienhäuser für bezahlbaren Wohnraum mit der vollen Kapazität. Von einer Hemmung für unsere Wirtschaft oder für den Wohnungsbau kann nicht die Rede sein.

In Ihrer zweiten Amtszeit als Oberbürger-meister verbleiben noch über drei Jahre. Wenn Sie sich die Zukunft modellieren könnten, was sollte in dieser Zeit in Bretten an Projekten noch umgesetzt werden?
Die Zeit bringt die Projekte mit sich. Mir sind ein paar Projekte wichtig, die ich in den nächsten vier Jahren gerne umgesetzt sehen möchte: Das ist zum Beispiel der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs. Dafür habe ich lange dicke Bretter gebohrt, nun soll nach den Plänen der Bahn diese Maßnahme Mitte 2024 fertig sein. Einen hohen Stellenwert hat bei mir auch die weitere Umsetzung unseres Hochwasserschutzprogramms, da es dabei um die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger geht. Ein weiteres Sicherheitsthema liegt mir auch am Herzen: Die Einsatzfähigkeit unserer Feuerwehr. Gerade in den Stadtteilen Gölshausen, Büchig und Ruit und auch bei unserer Kernstadtabteilung besteht ein großer Bedarf, die Feuerwehr gebäudemäßig auf einen aktuellen Stand zu bringen. Und dann unser Gartenschauprojekt 2031. In den nächsten vier Jahren müssen die Planungen und die Finanzierung soweit stehen, dass man mit der Realisierung Stück für Stück beginnen kann. Natürlich wünsche ich mir, dass in der Sporgasse das Dienstleistungszentrum mit Arztpraxen in dieser Zeit seine Pforten öffnen kann und die Weißhofer Straße und die Pforzheimer Straße so saniert werden, dass die Innenstadt an Attraktivität gewinnt.

Die Sonderbeilage ist betitelt mit „In Bretten zuhause“. Sie sind in der Melanchthonstadt zuhause – was schätzen Sie besonders an Ihrem Mittelzentrum?
Meine Frau und ich sind sehr gerne in Bretten zuhause. Das ist vertraute Heimat, das ist Wohlfühlen. Wir schätzen die gute Infrastruktur in allen Bereichen, die guten Einkaufsmöglichkeiten und natürlich das gute und vielfältige gastronomische Angebot. Samstags auf dem Markt einkaufen, anschließend in einem Lokal noch eine Kleinigkeit Essen und Trinken und Freunde und Bekannte treffen, ist wie ein kleiner Urlaub.

Die Fragen stellte Redaktionsleiter Christian Schweizer.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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