Der Marktplatz in Bretten: "Von allem ebbes"

Auf dem Marktplatz wird immer einiges geboten. | Foto: wod

Auf dem Marktplatz wird das gesamte Spektrum des Fests lebendig: historisch und modern.

Bretten (wod) Vor vielen, vielen Jahren war er der uneingeschränkte Mittelpunkt des Peter-und-Paul-Fests: So gut wie alle wichtigen Programmpunkte spielten sich auf dem Marktplatz ab. Nicht nur das Festgelände hat sich in den zurückliegenden Jahre immens ausgeweitet und zur Freude der Besucher und Aktiven vergrößert, es kamen auch immer weitere Hauptspielorte dazu: Heute ist ein Fest ohne Bessergasse, Kirchplatz, Lutherstraße und seit einigen Jahren die Simmelturm-Arena nicht mehr vorstellbar. Und doch – der Marktplatz ist und bleibt der Ort, wo der Besucher so ziemlich alle Facetten dieses Fests vor Augen geführt bekommen. Und ist wohl gerade auch deshalb weiterhin die Anlaufstelle für Festneulinge schlechthin.
Hier wird das Fest am Freitag um 19 Uhr offiziell eröffnet, hier werden danach die Preise des Vorverkaufgewinnspiels gezogen, hier spielt am Freitag der erste Teil des Theaterstücks, das die Geschehnisse jenes Sommers 1504 nachstellt, die Bretten so nachhaltig prägten und der Grund für das Fest sind. Dort bekommt das Publikum hautnah auf und vor der Bühne mit, wie es wohl war damals, als sich Bretten belagert sah und sich zum Kampf zu rüstete.

Programm dreht sich schnell

Und wie kaum woanders dreht sich das Programm so schnell wie hier: Noch spielen die Contrada della Corte aus Italien und die Loeffelstielzchen mittelalterliche Weisen auf Schalmeien, Fideln und Rauschpfeifen und schon ist nach dem Bühnenumbau Partytime angesagt: Mo’ People heißt heuer die Band, die „Welcome to the party“ auf ihre Fahnen geschrieben hat und bis tief in die Nacht für Abrocken pur sorgt.
Auch am Samstag steht erst mal 1504 auf dem Programm: Die Brettheimer stellen dar, wie sie so gelebt haben damals, die Wäscherinnen waschen ihre Linnen im Marktbrunnen, die Bauern tanzen, ebenso die Patrizier. Und die Schäfer ermitteln beim Schäferlauf ihre schnellste Läuferin und ihren schnellsten Läufer. Schnitt. Jetzt sind die Bürgerwehren dran. Nach der Begrüßung ehren Vogt und der Schultes den Schützenkönig. Und die Bürgerwehr ihre Altvorderen. Neuer Schnitt. Das Schauspiel wird fortgesetzt.

Belagerung und Meuterei

Heute geht es um die Belagerung, die Meuterei des Schädelschen Landsknechtfähnleins, den Kriegsrat. Und die Kämpfer ziehen ab zum Kampf um Bretten, der beim Simmelturm ausgetragen wird. Derweil unterhalten die Gramboler mit ihren Liedern die auf dem Marktplatz Ausharrenden, bevor schließlich die – wie jedes Jahr - siegreichen Brettheimer zurückkehren, den Waffenstillstand gebührend feiern und dem Kurprinzen huldigen. Schon wieder Schnitt. Fanfarenzüge und Bürgerwehren spielen auf, sehr zur Freude der Freunde dieser Musik. Höhepunkt ist jedes Jahr nach dem Einmarsch mit Fackeln der Große Zapfenstreich, dargeboten vom Musikzug der Bürgerwehr Bretten. Und selbst das Feuerwerk kann man – zumindest einen Teil davon - vom Marktplatz aus beobachten. Währenddessen bauen die Techniker auf der Bühne um und die Gruppe Rock X up auf. Denn kaum ist der letzte Lichtschein des Feuerwerks erloschen, startet auf dem Marktplatz ein neues, ein musikalischen Feuerwerk. Muss sich ja vom Vortag unterscheiden: Deshalb heißt das Motto am Samstag „Enjoy the better party“.

Am Sonntag gehört der Marktplatz den Fanfarenzügen

Am Sonntag gehört der Marktplatz dann erst einmal den vielen Fanfarenzügen, die das Fest 2017 bereichern. Dann ist auch auf dem Marktplatz einmal – Pause. Man kann sich also Zeit lassen bei der Suche nach einem guten Platz, den jeder haben will, wenn er um 14.30 Uhr startet – der große Festumzug und zweifellos eine der absoluten Höhepunkte des Fests. Auf dem Marktplatz sind die Protagonisten noch frisch, gerade mal einige 100 Meter sind sie unterwegs, und begeistern - fachmännisch erläutert vom Sprecher Peter Bahn - nicht nur die Ehrengäste auf der Bühne mit ihren Extra-Sondereinlagen und -vorführungen. Kaum hat der letzte Umzugsteilnehmer den Platz verlassen, entern traditionsgemäß die Schäfer den Marktbrunnen zum Füßewaschen, was natürlich nicht ohne großes Echo und viel Musik abgeht. Die Wäscherinnen klatschen erneut Linnen, was nicht ohne Spritzer vonstatten geht, worüber sich die Besucher gerade bei Hitze nicht beklagen. Hernach geht’s um Leben und Tod: Natürlich nur spielerisch, wenn die Schwertkämpfer der Landsknechte mit Bihändern und Schwertern aufeinander losgehen. Sehenswert! Weitaus gesitteter geht es danach bei den Tänzen der Patrizier zu. Und schließlich heißt es erneut Musik, Jonglage und Gaukelei mit Contrada della Corte und den Loeffelstielzchen. Der lange Partysonntagabend startet bereits um 20 Uhr: Am Start ist in diesem Jahr die Brettener Coverband „Elfriedes Journey“.

Schwartenmagen am Montag

Noch mehr Marktplatz? Da hätten wir noch den Montag. Der Schwartenmagen streift den Marktplatz auf seinem Weg zum Festzelt und um 14 Uhr beginnt der letzte mittelalterliche Höhepunkt: Auf der großen Bühne werden die kleinen Knappen zum Ritter geschlagen, hier endet der große Kindernachmittag. Ab 20.30 Uhr dann der große Countdown zum Festende: Mit der „Groove Corporation“ werden wieder Alt und Jung, Gewandete und „Touris“ das Fest mit Musik aller Stile beenden.

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Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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