„Es summt und brummt!“ – Auf den Spuren von Kleinodien am Wegesrand

Blühende Wiesen beherbergen eine Vielzahl an Lebewesen.
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  • Blühende Wiesen beherbergen eine Vielzahl an Lebewesen.
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Das Ferienprogramm der Brettener Woche lud zu einem rund dreistündigen Rundgang ein. Unter der Leitung von Gerhard Dittes erlebten Leserinnen und Leser einen spannenden Spaziergang entlang des Rechberges.

Bretten-Rinklingen (hk) Der Wegesrand ist eine eigenständige Form von Biotop und ein wertvoller Lebensraum für Flora und Fauna, dem man oft nicht die Beachtung schenkt, die er verdient. Inmitten des Schutzgebietes Rechberg, das ökologisch so wertvoll ist, dass es einen europäischen Schutzstatus erhalten hat, finden sich diese Wegesränder in ihrer vollen Pracht. Soweit das Auge reicht, erschließen sie große Flächen an Äckern, Hecken und Wiesen. 20 Leserinnen und Leser der Brettener Woche durften sich nun diesen natürlichen Lebensräumen vor Ort bei einer ganz besonderen Führung widmen, Der Spaziergang ist Teil des Brettener Woche-Ferienprogramms.

Aufmerksame Blicke enthüllen Artenvielfalt

Gerhard Dittes, Gastgeber des Spaziergangs, weiß wovon er spricht. Der Vorsitzende des BUND Bretten erzählt gewissenhaft und detailliert von den charakteristischen Merkmalen des Gebietes um den Rechberg herum. „Schauen Sie mal, wie viele verschiedene Pflanzen es da gibt!“ Die aufmerksamen Blicke folgen seinem Aufruf, und tatsächlich enthüllt sich die Artenvielfalt vor allen Anwesenden, obwohl sie doch eigentlich schon immer da gewesen ist. Außergewöhnlich sind auch einige der Heckenzüge hier am Rechberg, die erstaunliche 600 Meter lang sind. Das ist auch eine Besonderheit, die den Schutzstatus des Gebiets ausmacht. Denn die Hecken können bis zu 1200 Insektenarten beherbergen.

Streuobstwiesen waren wichtige Nahrungsquelle

Dann geht es weiter mit der richtigen Pflege von Wiesen und Streuobstfeldern und was passiert, wenn man diese unterlässt: Rund 50 Jahre später würde dort ein Wald stehen, so Dittes. Besonders Streuobstwiesen waren aber, sofern sie gepflegt wurden, eine wichtige Nahrungsquelle für unsere Vorfahren. Ihre Früchte wurden unter anderem auch zur Herstellung von Most benutzt. In zügigem Tempo schreitet die Gruppe weiter und plötzlich summt und brummt es: Es ist die Holzbiene. „Brummt ganz gefährlich, ist aber völlig harmlos“, so Dittes. „Und warum heißen die Holzbienen?“, erkundigt sich eine Teilnehmerin. Sie legen Ihre Nistgänge in Holz an, lautet die Antwort. Auch deshalb sei es ganz wichtig, dass man auch Totholz stehen lasse, erklärt Dittes.

Kräutertees zum Abschluss

Beim letzten Haltepunkt, unter der Krone eines Mostbirnenbaumes, fasst Dittes dann noch einmal zusammen: „Artenvielfalt von Pflanzen bedeutet Reichtum an anderen Lebensformen“. Im selben Atemzug erläutert er, dass sowohl in Deutschland als auch in Frankreich riesige, ökologische Gebiete unter zerstörerischen Handlungen des Menschen leiden. Nach guten drei Stunden Fußmarsch erwartete die Teilnehmer eine kleine „Erfrischung“: Liebevoll zubereitete Kräutertees standen zum Probieren an einem schattigen Plätzchen bereit.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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