Festspielhaus Baden-Baden: Ein fürstliches Vergnügen

10. März 2019
11:00 Uhr
Streichquartett Quatuor Arod, 76530 Baden-Baden
Das Streichquartett Quatuor Arod gilt als neuer Stern am Klassikhimmel. Am Sonntag, 10. März, 11 Uhr spielen sie im Festspielhaus Baden-Baden Mozarts „Jagd-Quartett“ sowie Werke von Anton Webern und Johannes Brahms. | Foto: Marco Borggreve
  • Das Streichquartett Quatuor Arod gilt als neuer Stern am Klassikhimmel. Am Sonntag, 10. März, 11 Uhr spielen sie im Festspielhaus Baden-Baden Mozarts „Jagd-Quartett“ sowie Werke von Anton Webern und Johannes Brahms.
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Das Streichquartett Quatuor Arod gilt als neuer Stern am Klassikhimmel. Am Sonntag, 10. März, 11 Uhr spielen sie im Festspielhaus Baden-Baden Mozarts „Jagd-Quartett“ sowie Werke von Anton Webern und Johannes Brahms.

Baden-Baden. Mit dem „Jagd-Quartett“ von Wolfgang Amadeus Mozart, Anton Weberns „Langsamen Satz für Streichquartett“ und dem Streichquartett a-Moll op. 51/2 von Johannes Brahms bringt Quatuor Arod in der Matinee am Sonntag, 10.März 2019 fürstliche Klänge ins Festspielhaus Baden-Baden.

Die vier jungen Franzosen Jordan Victoria, Alexandre Vu, Tanguy Parisot und Samy Rachid bilden das 2013 gegründete Streichquartett „Arod“. Pate stand das gleichnamige Pferd „Arod“ aus J. R. Tolkiens Fantasy-Epos „Der Herr der Ringe“. International bekannt wurde Quatuor Arod durch seinen Sieg beim ARD Musikwettbewerb 2016 in München. Ausgebildet wurden die vier Musiker am Konservatorium in Paris und studierten mit Mathieu Herzog, Jean Sulem und dem Artemis Quartet an der Queen Elisabeth Music Chapel in Brüssel. Das Quartett ist mehrfacher Preisträger internationaler Wettbewerbe wie der Carl Nielsen Chamber Music Competition (2015), der französischen FNAPEC European Competition (2014) und wurde außerdem zum „BBC New Generation Artist“ für die Saisons 2017 bis 2019 nominiert. In der aktuellen Saison ist das Quatour Arod ECHO Rising-Star. Die vier jungen Streichen treten in renommierten Häusern wie der Philharmonie de Paris, Wigmore Hall London, am Konzerthaus Wien oder der Tonhalle Zürich auf. Internationale Festivals wie Verbier und Montreux, Aix-en-Provence, Menton, Heidelberger Frühling und das Rheingau Musikfestival laden sie regelmässig ein.

Eröffnet wird die Matinée am Sonntag 10. März, von den Fanfaren des „Jagd-Quartetts“ in B-Dur KV 458 von Wolfgang Amadeus Mozart. Seinen Titel erhielt das Werk aufgrund des feierlichen Charmes und den Assoziationen mit Jagdfanfaren und Hörnerschall, den Mozart allein durch Streicher zu erzeugen vermag. Auch der „galoppierende“ Charakter des Sechsachteltakts im Hauptthema trägt zum Beinamen des B-Dur-Quartetts bei. Die Thematisierung von Jagdthemen findet ihre Begründung in den Hörnern, die zu Mozarts Zeit häufig eingesetzt wurden. Die Herausforderung bestand nun für Mozart darin, diesen Klang alleine mit Streichern entstehen zu lassen und nachzuahmen. Keine leichte Aufgabe - und Mozart schrieb über ein Jahr an dem Streichquartett.

Dem Streichquartett a-Moll op. 51/2 von Johannes Brahms gingen mehr als 20 Quartette voraus, die er jedoch alle schon vor der Veröffentlichung wieder vernichtete. Auch die Entstehung der beiden 1873 komponierten Quartette des Opus 51 kostete Brahms viel Mühe, da er aus Schatten klassischer Vorbilder wie Mozart mit einer neuen, eigenen Technik hervortreten wollte. In dem Streichquartett a-Moll greift Brahms das Lebensmotto seines Geigenfreundes Joseph Joachim „Frei aber einsam“ auf und erweitert es zu einer viertönigen Variante. In der ausschweifenden Ausarbeitung der Themen bezog sich der Komponist stark auf Schuberts a-Moll-Quartett.

Verbunden werden die beiden Werke durch ein Stück der klassischen Moderne. Anton Weberns „Langsamer Satz für Streichquartett“ aus dem Jahr 1905 bewegt sich an der Grenze zwischen frühen Moderne und Spätromantik. Die spätromantische Tradition, in der der langsame Satz steht, ist in den rhythmischen Elementen und der Klangauffassung erkennbar, die der Zuhörer von Brahms oder von Schönbergs „Verklärter Nacht“ kennt. Webern thematisiert in diesem Werk das Hochgefühl der Verliebtheit, das er als junger Mann an Pfingsten während einer Wanderung mit seiner Cousine Wilhemine Mörtl, seiner späteren Frau, empfand.

Im Anschluss an die Matinee findet im AIDA Bistro des Festspielhauses ein Künstlergespräch statt, in dem Quatuor Arod u.a. über ihre eigenen „musikalischen Hochgefühle“ Auskunft geben.

Weitere Informationen und Tickets: www.festspielhaus.de. Persönliche Beratung und Reservierungen: Tel. 07221 / 30 13 101.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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