Führung über jüdischen Friedhof

Spannendes gab es auf dem jüdischen Friedhof in Bretten zu erleben. | Foto: Heidemarie Leins
  • Spannendes gab es auf dem jüdischen Friedhof in Bretten zu erleben.
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Zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur führte Heidi Leins über den jüdischen Friedhof in Bretten.

Bretten (hl) In Bretten ist die jüdische Kultur vor allem noch auf dem Friedhof mit seinen schön gestalteten Grabsteinen präsent. Das hat Heidemarie Leins bei ihrer Führung über den Friedhof am Europäischen Tag der jüdischen Kultur bewiesen. Seit vielen Jahren ist Leins mit den ehemaligen jüdischen Bürgern Brettens vertraut und konnte daher viel über die Entwicklung der jüdischen Bevölkerung berichten, die sich schon 1822 eine eigene Synagoge baute. Eine Schule kam einige Jahre später ebenfalls dazu. Was dann noch fehlte, war der eigene Friedhof, der 1884 erstmals belegt wurde. Vorher wurden die Brettener, Diedelsheimer und Bauerbacher auf Verbandsfriedhöfen bestattet.

Auf dem Friedhof machte Leins auch auf die fortschreitende Assimilation aufmerksam. So findet sich auf den Grabsteinen manches Symbol wieder, das es auch auf christlichen Friedhöfen gibt. Eine besondere Persönlichkeit, die ebenfalls auf dem jüdischen Friedhof in Bretten ruht, ist Machol Aron Lämle, der 1849 eine Herdfabrik gründete, die später Malag hieß, und eine Weltfirma wurde. Aufgrund Leins umfangreicher Recherchen zum Buch „Juden in Bretten“ konnte Leins auch erklären, warum auf einigen Grabsteinen nur ein Name steht und der Partner fehlt. Zum einen dachte der Hinterbliebene wohl im ersten Schmerz, nie wieder zu heiraten. Zum anderen kam der Partner manchmal in einem KZ um. Worte am Ehrenmal zu den Gefallenen, unter denen viele freiwillige Soldaten waren, rundeten die Führung ab.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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