Bretten (wod). So eine richtige Besinnlichkeit wie sich das zum Fest gehört will nicht aufkommen, wenn der Brettener Kabarettist, Schauspieler, Sprüchklopfer und Büttenredner Hansi Klees zum präweihnachtlichen Hörabenteuer einlädt: Zum zweiten Mal wird das winzig kleine „Kiosk am Markt“ am 21. Dezember um 20 Uhr zum Schauplatz weihnachtlicher Malaisen, festlicher Super-GAUs und zwischenmenschlicher Festtagskatastrophen, wenn Klees allein mit seiner ausdrucksstarken Stimme klangselige Hörspiele inszeniert. Das ist weit mehr als bloßes Vorlesen, das ist die Kunst der richtigen Betonung, der passenden Stimmlage, wenn der Rezitator zwar die Buchstaben als Vorlage vor sich hat, aus jeder der eigens für diesen Abend ausgesuchten Geschichten aber gekonnt ein kleines Zuhör-Abenteuer macht.
Es sind die Missgeschicke, es ist das Komische, das ungewollt aus ernsten Absichten erwächst, es sind die Menschen, die mit Weihnachten so Großes verbinden und dann doch oft ganz klein enden. Klees versteht schon bei der Auswahl seiner kurzen Hörbeispiele am richtigen Knopf zu drehen und bringt Geschichten zu Gehör, von denen die meisten ohne jedes Wenn und Aber das Prädikat „ziemlich fies“ verdienen. Und bei der riesigen Auswahl an ganz und gar nicht so soft-flauschiger Weihnachtsliteratur, die der Büchermarkt zur Verfügung stellt, ist es auch heuer wieder interessant, was der Wortzauberer aus Bretten auf seinem Tischchen vorbereitet hat: Ob Kishon, Evers, Hurst, Puschner, Loriot oder wer auch immer auf dem Umschlag steht. Das etwas andere Weihnachten, die Kontra-Festtagsstimmung haben Konjunktur: Witzig statt wohlbehütet, frech statt fröhlich, laut statt still. Eines indes ist sicher: Lustig wird’s allemal. Wer sich sputet und rechtzeitig da ist, kriegt in dem kleinen Kiosk am Brettener Marktplatz möglicherweise sogar noch einen Sitzplatz.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.