Lieder zu Pettycoats und Entbehrungen: Mit einer „Musikalischen Zeitreise“ erinnern Doris Eigl und der Chor „Querbeet“ am 30. September an die Nachkriegszeit

30. September 2018
15:00 Uhr
Stadtparkhalle, 75015 Bretten
Musikalische Zeitreise ins Bretten der Nachkriegszeit: Doris Eigl - hier mit Simon Bahlinger am E-Piano - singt Lieder und erzählt Geschichten aus ihrer Kindheit und Jugend. | Foto: ChorLecithin
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Wenn Doris Eigl in ihrer charmanten und humorvollen Art Anekdoten aus ihrer Kindheit und Jugend in Bretten erzählt, hört man ihr gerne zu. Jetzt hat die 82-jährige Sängerin in Zusammenarbeit mit der ChorLecithin-Formation „Querbeet“ persönliche Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse in ein über zweistündiges Programm verpackt, das unter dem Motto „Musikalische Zeitreise: Bretten in der Nachkriegszeit“ am Sonntag, 30. September, ab 15 Uhr im Foyer der Brettener Stadtparkhalle Premiere uraufgeführt wird

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BRETTEN (ch) Wenn Doris Eigl in ihrer charmanten und humorvollen Art Anekdoten aus ihrer Kindheit und Jugend in Bretten erzählt, hört man ihr gerne zu. Jetzt hat die 82-jährige Sängerin in Zusammenarbeit mit der ChorLecithin-Formation „Querbeet“ persönliche Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse in über zweistündiges Programm verpackt, das unter dem Motto „Musikalische Zeitreise: Bretten in der Nachkriegszeit“ am Sonntag, 30. September, ab 15 Uhr im Foyer der Brettener Stadtparkhalle uraufgeführt wird.

Es fehlte an allem

Die Idee sei ihr nach einem Konzert im Rahmen der Brettener Chornacht vor einem Jahr gekommen, berichtet die frühere Damenschneider-Meisterin. „Man redet über das Mittelalter und andere Zeiten, aber warum nicht auch mal über Zeiten, in denen wir jung waren?“ Und schon fällt ihr die erste Geschichte ein: Wie sie als junges Mädchen zweimal in der Woche nach Diedelsheim gelaufen ist, um jeweils einen halben Liter Milch zu holen, damit die Mutter dem kranken Bruder „ein Puddingle“ kochen konnte. Und wie sie einmal beim Schlenkern der Milchkanne die Milch verschüttete. „Das war schlimm“, erinnert sie sich. „Das Essen und alles war knapp.“

Glücksmomente beim Tanzen

Aber bei allen Entbehrungen gab es auch freudige Momente. Noch heute schwärmt sie von der Schulspeisung durch die Amerikaner auf dem Gelände der heutigen Beruflichen Schulen: „Ich habe nie mehr so einen guten Haferbrei bekommen.“ Und es kam noch besser: „Als ich jung war, haben wir Pettycoat getragen und sind im Gasthaus „Stadt Pforzheim“ tanzen gegangen.“ Alles in allem, so Doris Eigl, war es „eine arme, aber zugleich glückliche Zeit.“ Das Lebensgefühl der Jahre 1945 bis 1955, garniert mit lustigen Begebenheiten, spiegelt sich auch in der Liederauswahl wider.

Von Volksliedern bis zu Chansons

Von Volksliedern wie „Horch, was kommt von draußen rein“ über den Wolfgang Sauer-Schlager „Warum strahlen heut´ Nacht die Sterne so hell“ bis zum Hildegard Knef-Chanson „Für mich soll´s rote Rosen regnen“ reicht die Bandbreite des Repertoires. Zum Schluss singt Doris Eigl noch ihr Bretten-Lied nach der Melodie von „Eine Nacht voller Seligkeit“. Die musikalische Leitung hat Musikschulinhaber Ronny Winkler, der den Chor auch am Piano begleitet. Das gesamte Projekt wird von ChorLecithin-Vorstand Simon Bahlinger betreut, der gelegentlich ebenfalls in die Tasten greift. „Dazu werfen wir Lichtbilder von damals an die Wand“, kündigt die Sängerin an. Und passend zur Nachkriegszeit gibt es in diesem Konzert mal keine Sekt-, sondern eine Kaffeepause mit Streuselkuchen und Muckefuck, dem Kaffeeersatz der 1950er Jahre.

Kartenvorverkauf

Karten für die „Musikalische Zeitreise“ sind ab 1. September bei der Brettener Tourist-Info, Telefon 07252/583710, erhältlich. Wegen der begrenzten Platzzahl empfiehlt sich ein frühzeitiger Kartenkauf. Der Eintrittspreis von 8 Euro beinhaltet eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen.

Musikalische Zeitreise ins Bretten der Nachkriegszeit: Doris Eigl - hier mit Simon Bahlinger am E-Piano - singt Lieder und erzählt Geschichten aus ihrer Kindheit und Jugend. | Foto: ChorLecithin
Über zweistündiges Programm: Beim Redaktionsbesuch plauderten Doris Eigl und Simon Bahlinger schon mal ein wenig über das musikalische Repertoire. Foto: ch
Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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