Meisterin der Improvisation – Schubert, Mozart und spanische Klassiker mit Gabriela Montero

23. Februar 2019
18:00 Uhr
Festspielhaus , Baden-Baden

Baden-Baden (kn) Gabriela Monteros Leidenschaft für Improvisation und ihr Austausch mit dem Publikum machen ihre Auftritte zu ganz besonderen Erlebnissen. Neben Mozarts Klavierkonzert Nr. 20 und Schuberts dritter Sinfonie darf sich das Baden-Badener Publikum am Samstag, 23. Februar 2019, 18 Uhr, auch auf spanische Klassiker freuen.

Die venezolanische Pianistin Gabriela Montero lässt durch ihre Leidenschaft für Improvisationen und Programme, in die sie ihr Publikum aktiv miteinbezieht, besondere Verbindungen entstehen. Bei ihrem Konzert am Samstag, den 23. März 2019 wird sie, wie schon bei ihrem letzten Besuch in Baden-Baden vom Orchestra de Cadaqués unter der Leitung von Jaime Martín begleitet. Gespielt wird an diesem Abend Musik des bedeutenden spanischen Komponisten Juan Crisóstomo de Arriaga, dessen Stil zwischen Mozart und Schubert anzusiedeln ist. Passend dazu erklingen zwei Werke der Wiener Klassik: Schuberts frühromantische dritte Sinfonie und Mozarts dunkles d-Moll-Konzert. Abgerundet wird das Programm von Orchesterimpressionen aus Spanien.
Mit fünf Jahren trat Gabriela Montero bereits öffentlich auf und feierte drei Jahre später ihr Konzertdebüt in ihrer Heimatstadt Caracas in Venezuela. Das Studium bei Hamish Milne an der Londoner Royal Academy of Music schloss sie mit den höchsten Auszeichnungen ab. Mit eigenen Kompositionen macht die Pianistin auf politische Missstände in ihrem Heimatland aufmerksam.

Jaime Martín erlangte innerhalb weniger Jahre, nach seiner Karriere als Flötist, internationales Ansehen auch als Dirigent. Seit 2011 ist er Chefdirigent des Orquestra de Cadaqués, seit 2013 hat er die Position des Künstlerischen Leiters und Chefdirigenten des Gävle Symfoniorkester in Schweden inne und ist Künstlerischer Leiter des Internationalen Festivals von Santander. Jaime Martín studierte mit Antonio Arias in Madrid und mit Paul Verhey in Den Haag. Das Orquestra de Cadaqués, zu dessen Gründungsmitgliedern auch Jaime Martín zählt, entstand 1988 auf Initiative junger Musiker aus Spanien und anderen europäischen Ländern. Ihre Ziele sind eine enge Zusammenarbeit mit den Komponisten, die Wiederbelebung vergessenen musikalischen Erbes sowie die Förderung junger Solisten, Komponisten und Dirigenten.

Im Zentrum des Abends steht Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert Nr. 20, welches das einen besonderen Höhepunkt im Konzertschaffen des Komponisten darstellt. Das Klavierkonzert ist nicht nur Mozarts erstes Konzert in Moll, sondern auch sein erstes sinfonisches Werk. Die Tonart d-Moll symbolisierte zu seiner Zeit den Tod und die Trauer und war Ausdruck dramatischer Gefühle. Die gleiche Tonart findet sich auch später in Mozarts Requiem und in der Oper „Don Giovanni“. Bei der Uraufführung interpretierte Mozart selbst den Solo-Part. Beethoven liebte das Konzert derart, dass er zwei Solokadenzen, für den ersten und den letzten Satz, schrieb. Und auch Brahms komponierte eine Kadenz auf den Finalsatz.

Die ebenfalls am 23. Februar auf dem Programm stehende dritte Sinfonie Franz Schuberts steckt voller Lebenslust, Licht und rhythmischem Schwung. Mit gerade einmal 20 Jahren komponierte er das Werk, zu einer vollständigen Aufführung kam es jedoch erst 20 Jahre später. Interessant an Schuberts Sinfonie Nr. 3 sind die Sparsamkeit und Schlichtheit der eingesetzten musikalischen Mittel, die der Komponist immer wieder durch individuelle, harmonische Wendungen bricht.

Um die beiden Werke der Wiener Klassik ranken sich Orchesterimpressionen aus Spanien. Die Ouvertüre aus „Los esclavos felices“ ist neben der Sinfonie in d-Moll das wichtigste Orchesterwerk des Komponisten Juan Crisóstomo de Arriaga. 1819 komponierte der Spanier im Alter von 13 Jahren die Oper, die 1820 in Bilbao uraufgeführt wurde. Heute sind nur noch die Ouvertüre sowie Fragmente von Arien erhalten. In seinem Werk sind die Einflüsse der Wiener Klassik wie auch Rossinis zu erkennen. Der zweite spanische Klassiker ist Isaac Albéniz Suite Española Nr. 1, einem aus acht Stücken bestehenden Solo-Klavierwerk, das eine Hommage an bekannte Regionen und Städte seines Heimatlands Spanien ist. „Asturias“ ist eines der meist gespielten Werke Albéniz‘ und erinnert an Flamenco und die Musik Andalusiens. 1892 wurde „Asturias“ als Vorspiel der dreiteiligen Suite „Chants d’Espagne“ uraufgeführt. „Castilla“ ist eine Seguidilla, die der Region Kastilien gewidmet ist. Albeniz‘ Kompositionen wurden von vielen Komponisten geschätzt und bearbeitet und verzaubern sicher auch die Festspielhausbesucher des Konzerts am 23. Februar 2019.

Weitere Informationen und Tickets: www.festspielhaus.de. Persönliche Beratung und Reservierungen: Tel. 07221 / 30 13 101.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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