Weihnachtskonzert der Brettener Woche mit dem Clazzy Trio und Theresa Martini: Eine gelungene Einstimmung auf die kommenden Festtage

Gefeierte Künstler: Das Clazzy Trio - mit (von links) Pianistin Juna Cherevatskaya, Sängerin Marijana Schösser und Geiger Vadim Razumny - sowie Schauspielerin Theresa Martini (Dritte von links)  überzeugten beim Weihnachtskonzert mit einer gelungenen Mischung aus klassischer und zeitgenössischer Musik sowie kleinen literarischen Leckerbissen von Weltrang, individuellen Spitzenleistungen und einem einfühlsam durchkomponierten Programm. Foto: ch
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  • Gefeierte Künstler: Das Clazzy Trio - mit (von links) Pianistin Juna Cherevatskaya, Sängerin Marijana Schösser und Geiger Vadim Razumny - sowie Schauspielerin Theresa Martini (Dritte von links) überzeugten beim Weihnachtskonzert mit einer gelungenen Mischung aus klassischer und zeitgenössischer Musik sowie kleinen literarischen Leckerbissen von Weltrang, individuellen Spitzenleistungen und einem einfühlsam durchkomponierten Programm. Foto: ch
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Märchenhaft, der Tradition verpflichtet, mit einem Hauch Spiritualität und jeder Menge moderner Anklänge, so präsentierte sich gestern Abend auf Gut Schwarzerdhof bei Bretten das Clazzy Trio beim von der Brettener Woche/kraichgau.news mit Unterstützung der Stadt Bretten und der Sparkasse Kraichgau veranstalteten Weihnachtskonzert. Zwischen den Musikstücken sorgte Schauspielerin Theresa Martini mit weihnachtlichen Geschichten für ebenso unterhaltsame wie nachdenkliche Momente. Neben den musikalischen Spitzenleistungen des Abends zeigten sich die Besucherinnen und Besucher auch von der einfallsreichen Dramaturgie begeistert und spendeten reichlich Applaus.

BRETTEN (ch) Ein von Sopranistin Marijana Schösser kraftvoll intoniertes festliches „Rejoice“ – „Jubelt“ aus Georg-Friedrich Händels „Messias“ markierte den Auftakt des vorweihnachtlichen Konzertabends im festlich geschmückten großen Saal des Landguts. Und das Publikum bekam reichlich Anlass zum – wenn auch meist innerlichen – Jubeln. Denn was ihm in den folgenden mehr als zwei Stunden geboten wurde, hatte in weiten Teilen den Charakter eines fein durchkomponierten Gesamtkunstwerks.

Kongeniales Zusammenspiel

Es begann damit, dass Pianistin Juna Cherevatskaya mit leisen Klaviertönen die erste Lesung von Schauspielerin Theresa Martini untermalte, die dann fließend in einen bekannten Ohrwurm überging: Mit dem Instrumentalstück „Winter“ aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ gab Geiger Vadim Razumny einen ersten Vorgeschmack auf seine im Laufe des Abends vielfach unter Beweis gestellte Virtuosität – vom zarten, kaum hörbaren Tremolo bis zum furiosen Staccato. Immer wieder ermöglichte das kongeniale Zusammenspiel von Musikern und Vorleserin mühelose Überleitungen. So zum Beispiel auch, als Theresa Martini am Ende einer Geschichte mit dem Schlusssatz „Es ist die Schneekönigin“ das Stichwort gab für „Let it go“ aus dem Musical „Die Schneekönigin“.

Berührendes Musikerlebnis

Mit verblüffender Leichtigkeit und nahezu unmerklich verknüpfte und verwob das Trio auf diese Weise Stücke unterschiedlichster Musikrichtungen wie Klassik, volkstümliches Liedgut, populäres Musiktheater und angloamerikanischen Swing, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben. Das Ergebnis war ein abwechslungsreiches und bisweilen berührendes Musikerlebnis. Als Marijana Schösser am Ende des ersten Programmteils zum Mitsummen der Violin-Partien von Schuberts „Ave Maria“ ermunterte, ließ sich das Publikum nicht lange bitten und trug aktiv zum ersten Gänsehaut-Moment des Abends bei.

Schauspielerische Einlagen

In der Pause war Gelegenheit, bei einem Glas Sekt und kleinen Snacks erste Eindrücke auszutauschen. Dann ging es in den gut beheizten Saal zurück. Der zweite Teil eines Konzertabends verspricht gemeinhin eine Steigerung, und die Zuhörerinnen und Zuhörer wurden nicht enttäuscht. Nach Tschaikowskys „Nussknacker-Suite“, wobei der Geiger ein weiteres Mal glänzte, gefolgt von der „Geschichte vom kleinen Nussknacker“, überraschte Marijana Schösser mit kleinen, amüsanten schauspielerischen Einlagen: Zu Offenbachs „Arie der Puppe Olympia“ aus „Hoffmanns Erzählungen“ agierte sie wie eine Aufziehpuppe, die gelegentlich von ihrem Kollegen mit einer Rätsche reaktiviert und zum Weitersingen gebracht werden musste. Wenig später schlüpfte die Sängerin zur „Arie der Lebkuchenhexe“ aus Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ in die Rolle einer spitzbehüteten Zauberin.

Bayrische Weihnachtspredigt

Stellvertretend für die weihnachtliche Atmosphäre der zweiten Konzerthälfte standen Schumanns Klavierwerk „Knecht Ruprecht“, der jazzige „Christmas Song“ und der Swing-Klassiker „Let it snow“, jeweils einfühlsam begleitet von Theresa Martinis Geschichten. Zur Höchstform lief die gebürtige Wienerin auf mit der in bayrischer Mundart vorgetragenen „Weihnachtspredigt“, die in dem Rat gipfelte: „Und gebt´s a wengerl ab vom Glück, des kummt mit Sicherheit zurück. Und wenn ollas des is g´mocht, dann hobt´s die wirklich heil´ge Nacht.“

Begeistertes Publikum

Apropos Heilige Nacht: Auch in diesem Jahr wurde an dem lieb gewordenen Ritual, zum Abschluss gemeinsam die Hymne „Stille Nacht, heilige Nacht“ anzustimmen, festgehalten. Die Musiker eröffneten damit ihren Zugabe-Reigen. Was das begeisterte Publikum nicht davon abhielt, sich weitere Zugaben zu erklatschen, ehe Brettener Woche-Verlagsleiterin Suzanne Pfefferle zu vorgerückter Stunde das Wort ergriff und Musikern, Unterstützern sowie allen Helferinnen und Helfern für die gelungene Einstimmung auf die kommenden Festtage dankte. Noch im Hinausgehen kommentierten Gäste den Abend mit Sätzen wie: „Ich bin ganz begeistert“, „So geht man schön in die Weihnachtszeit“, „Der Geiger war spitze“ und „Im nächsten Jahr kommen wir wieder“.

Alle Fotos: ch

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Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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