Beschwerden ernst nehmen

Gesundes Herz? Prof. Müller-Ehmsen weiß, worauf Sie achten sollten. Foto: Asklepios Klinik Altona/akz-o
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Frauenherzen leiden anders

(spp-o) Schwindel, Atemnot, geschwollene Füße – hinter diesen Beschwerden vermuten die wenigsten ein Problem mit dem Herzen. „Insbesondere Frauen sollten die Anzeichen ernst nehmen“, sagt Professor Dr. Jochen Müller-Ehmsen, Chefarzt der Kardiologie an der Asklepios Klinik Altona. Während Männer laut Statistik häufiger Herzinfarkte erleiden, sind Frauen öfter von Herzrhythmusstörungen oder Herzklappenerkrankungen betroffen. „Diese Krankheiten zeigen sich oft durch Symptome, die man zunächst nicht mit dem Herzen in Verbindung bringt.“ Oft werden Anzeichen einer Herzschwäche (z.B. Mitralinsuffizienz) mit Alterserscheinungen, wie Schwäche oder Abgeschlagenheit verwechselt.
Der aktuelle Deutsche Herzbericht zeigt: Im Jahr 2014 sind knapp 210.000 Deutsche aufgrund von Herzerkrankungen verstorben. „Auffällig ist, dass es sich bei mehr als der Hälfte der Betroffenen um Frauen handelt.“ Umso wichtiger ist es für Frauen, bei ersten Anzeichen eines möglichen Herzproblems einen Arzt um Rat zu fragen (siehe Kasten).

Undichte Herzklappe

Im Anfangsstadium können Herzerkrankungen häufig mit Medikamenten behandelt werden. „Hier kommen u. a. Blutdrucksenker zum Einsatz.“ Ist eine Operation nötig, kann dank moderner Methoden ein Eingriff am offenen Herzen oft vermieden werden. Möglich ist eine minimalinvasive Behandlung z. B. bei einer Mitralinsuffizienz, bei der die Mitralklappe, das Ventil zwischen den beiden linken Herzkammern, undicht ist, sodass Blut in die falsche Richtung fließen kann. „In vielen Fällen können wir die Klappe mithilfe eines Clips reparieren. Das schonende Verfahren eignet sich vor allem für ältere Patienten oder Patienten mit weiteren Erkrankungen, bei denen eine OP am offenen Herzen zu riskant wäre.“
Was können Frauen selbst tun, um ihr Herz gesund zu halten? „Sich ausgewogen ernähren und regelmäßig bewegen, um das Herz-Kreislauf-System zu trainieren“, betont Müller-Ehmsen. Für das Gespräch mit dem Arzt ist es hilfreich, den eigenen Gesundheitszustand vorab zu bestimmen. Unter www.herzklappenhilfe.de können Sie den Selbsttest machen. Die Ergebnisse sind ausdruckbar und können zum Arzttermin mitgenommen werden. Auf der Webseite finden Sie zudem mehr allgemeine Infos zum Thema sowie eine Patientenbroschüre zum kostenfreien Download.

Autor:

Kraichgau News Ratgeber aus Bretten

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