Lesertelefon: Was tun, wenn Schwermut zur Krankheit wird?

15. März 2018
11:00 Uhr
Lesertelefon, Bretten
Foto: Fotolia, kite_rin

Was tun, wenn Schwermut zur Krankheit wird? Depressionen erkennen und behandeln. Lesertelefon mit Experten am Donnerstag, 15. März, von 11 bis 16 Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 0800 - 0 60 4000.

 
(pr-nrw) Wenn Niedergeschlagenheit zum Lebensgefühl wird, der Alltag zur Kraftprobe und Freudlosigkeit zum ständigen Begleiter, dann kann dahinter mehr stecken als nur ein vorübergehendes Stimmungstief. Dauern solche Anzeichen länger als zwei Wochen am Stück an und kommen weitere Symptome wie beispielsweise Schlaflosigkeit, Schuldgefühle oder gar Suizidgedanken hinzu, kann dies ein Hinweis auf eine Depression sein. Dann ist dringend professionelle Hilfe gefragt, denn wer an einer Depression leidet, braucht schnellstmöglich Zugang zu einer geeigneten Therapie. Doch woran erkenne ich als Betroffener, ob ich an einer Depression leide? Wie und wo erhalte ich schnelle Hilfe? Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es heute? Wie können Online-Therapieprogramme helfen, über die zunehmend in den Medien berichtet wird? Dazu informieren Experten am Lesertelefon – vertraulich und auf Wunsch anonym.

Depression – eine behandelbare Krankheit

Nach Angaben der Stiftung Deutsche Depressionshilfe erkranken hierzulande jedes Jahr rund 5,3 Millionen Menschen an einer Depression. Etwa jede vierte Frau und jeder achte Mann ist im Laufe des Lebens von einer Depression betroffen. Frauen erkranken demnach zwei- bis dreimal so häufig an einer Depression wie Männer. Zudem ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, denn viele Betroffene stellen sich aus Scham oder Angst vor Tabuisierung nicht ihrer Erkrankung.

Doch falsche Scham ist völlig fehl am Platz: Denn bei einer Depression handelt es sich nicht um eine Befindlichkeitsstörung, sondern um eine Krankheit, die sich in der Mehrzahl der Fälle gut behandeln lässt. Je eher Betroffene sich Hilfe suchen, desto besser sind ihre Aussichten auf Genesung. Neben psychosozialen Aspekten wie Überforderung, Traumatisierung oder einem verminderten Selbstwertgefühl spielen neurobiologische Faktoren wie das Ungleichgewicht von Botenstoffen in bestimmten Hirnregionen eine Rolle. Dementsprechend gestaltet sich das Behandlungsspektrum: Ein individuell abgestimmtes Programm aus psychotherapeutischen Maßnahmen und einer medikamentösen Therapie mit Antidepressiva kann die akute depressive Phase durchbrechen und den Lebensmut auf Dauer zurückbringen.

Das lange Warten auf den Therapiebeginn

Voraussetzung für die erfolgreiche Behandlung einer Depression ist der schnelle Zugang zu professioneller Hilfe. Zunächst gilt es, die Diagnose sicherzustellen, damit unmittelbar im Anschluss die Therapie beginnen kann. Doch die Wartezeiten auf einen Facharzttermin oder den Therapieplatz betragen nicht selten bis zu sechs Monate. Ein für die Betroffenen unvorstellbar langer Leidenszeitraum, der ihre Situation weiter verschlechtern kann. Abhilfe versprechen laut dem Deutschland Barometer Depression 2017 der Stiftung Deutsche Depressionshilfe so genannte Online-Therapieprogramme. Auf Basis der kognitiven Verhaltenstherapie erzielen demnach modular aufgebaute, professionell begleitete Programme eine Wirksamkeit, die mit Therapiesitzungen beim Psychotherapeuten vergleichbar sind. Ihre Wirksamkeit haben Online-Therapieprogramme in klinischen Studien mehrfach unter Beweis gestellt und werden von Ärzten und Psychotherapeuten insbesondere zur Wartezeit-Überbrückung und Therapieunterstützung empfohlen..

Erster Schritt: Hilfe von Experten

Deuten meine Beschwerden auf eine Depression hin? An wen wende ich mich, um über meine Krankheit zu sprechen? Wie wirken Antidepressiva und Psychotherapie? Können Online-Therapieprogramme in meinem Fall helfen? Wie finde ich ein für meine Bedürfnisse geeignetes Programm – und wer übernimmt die Kosten? Was kann ich tun, um einen Rückfall auf Dauer zu verhindern?

Alle Fragen rund um das Thema Depression beantworten diese Experten am Lesertelefon:

• Dipl. med. Kerstin Adamczak; Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Berlin
• Dr. med. Thomas Karl Gratz; Facharzt für Nervenheilkunde, Berlin
• PD Dr. med. Cora S. Weber; Fachärztin für psychosomatische Medizin & Psychotherapie, Chefärztin der Fachabteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Oberhavelkliniken, Hennigsdorf
• PD Dr. med. Mazda Adli; Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Ärztliche Leitung Fliedner Klinik, Berlin

Rufen Sie an! Am Donnerstag, 15. März, zwischen 11 und 16 Uhr.
Der Anruf unter 0800 - 0 60 4000 ist aus allen deutschen Netzen gebührenfrei.

Hinweis: Die Gespräche am Lesertelefon werden streng vertraulich behandelt. Auf Wunsch können die Anrufer anonym bleiben. Anruferdaten und Inhalte der Gespräche werden nicht gespeichert oder aufgezeichnet. Die Experten stellen keine telefonischen Diagnosen und geben keine konkreten Behandlungsempfehlungen. Einen Besuch beim Arzt, Psychologen oder Psychotherapeuten ersetzt das Lesertelefon nicht.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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