Lesertelefon zum Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober

Begleiterkrankungen vorbeugen und behandeln. Bundesweite Leser-Telefonaktion und Expertenchat am Welt-Rheuma-Tag 2018 am 12. Oktober. Von 16 bis 19 Uhr: Lesertelefon unter der kostenfreien Rufnummer 0800 – 5 33 22 11 und von 19 bis 21 Uhr: Expertenchat unter www.rheuma-liga.chat.

Region (kn) Als ob Rheuma allein nicht schon schlimm genug wäre: Bis zu 80 Prozent der
Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis leiden an mindestens einer Begleiterkrankung. Besonders häufig sind demnach Herz-Kreislauferkrankungen, Osteoporose und Depression. Zu den so genannten Komorbiditäten zählen aber auch Erkrankungen der Nieren, der Lunge, des Magen-Darmtrakts sowie Diabetes und Krebserkrankungen. Die Lebensqualität der Betroffenen hängt stark von der Anzahl und Schwere der Begleiterkrankungen ab. Das gilt auch für die Lebenserwartung: Komorbiditäten des Herz-Kreislaufsystems zählen zu den häufigsten Todesursachen bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen1. Wie Komorbiditäten erkannt, diagnostiziert und behandelt werden können und was Betroffene selbst zur Vorbeugung tun können, dazu informieren Rheumatologen anlässlich des Welt-Rheuma-Tags 2018 am Lesertelefon und im Chat.

Risikofaktor Entzündung

Begleiterkrankungen bei Rheuma können verschiedene Ursachen haben: Zum Teil gehen
sie auf dieselben Risiken zurück, die an der Entstehung der rheumatischen Erkrankung
beteiligt sind, zum Teil sind sie eine Folge der Nebenwirkungen der medikamentösen Rheuma-Therapie. Doch die größte Rolle spielen Entzündungsprozesse im Körper, die für
rheumatische Erkrankungen ursächlich sind. Studien zeigen: Es existiert ein direkter Zusammenhang zwischen der Entzündungsaktivität und dem Auftreten von Herz- Kreislauferkrankungen. Das heißt im Umkehrschluss: Je besser die Entzündungsaktivität
durch die Rheuma-Therapie kontrolliert wird, desto geringer das Risiko von Schlaganfall,
Herzinfarkt und Co. Für die Betroffenen bedeutet dieser direkte Zusammenhang die Chance auf eine höhere Lebensqualität und -erwartung. Wird das Ziel einer optimalen Krankheitskontrolle mit allen verfügbaren therapeutischen Mitteln verfolgt, können damit auch Begleiterkrankungen wirksam verhindert oder behandelt werden. Patienten, deren rheumatische Erkrankung zum Stillstand gekommen ist – medizinisch Remission genannt – weisen sogar ein niedrigeres Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen auf als der Bevölkerungsdurchschnitt. Voraussetzung dafür sind eine frühzeitige Erkennung von Begleiterkrankungen, die Zusammenarbeit der an der Diagnose und Behandlung beteiligten Ärzte und der Zugang zu modernen Therapieangeboten für alle Rheuma-Patienten.

Was Patienten und Ärzte tun können

Als wichtigen Schlüssel zu einer besseren Behandlung von Begleiterkrankungen bei Rheuma betrachtet die Deutsche Rheuma-Liga die Information der Betroffenen. Wer die
Zusammenhänge von Krankheitsursachen, Therapiezielen wie Remission,  Krankheitskontrolle und Begleiterkrankungen versteht, kann seine Interessen im Gespräch mit behandelnden Ärzten besser vertreten. Das betrifft nicht allein Menschen mit rheumatoider Arthritis. Auch die Ankylosierende Spondylitis, die Psoriasis-Arthritis,
Kollagenosen und Vaskulitiden zählen zu den Rheumaformen, die erhöhte Aufmerksamkeit verlangen. Auch Patienten mit Gicht – eigentlich eine Stoffwechselerkrankung – sollten das Thema mit ihrem Arzt besprechen. Betroffen sind zudem nicht allein ältere Patienten. Das Thema Komorbiditäten umfasst auch alle Formen der Juvenilen Arthritis. Eine bessere Information kann zudem die Eigenverantwortung der Patienten fördern, zum Beispiel indem sie ihre Therapie konsequent einhalten und durch Bewegung, Ernährung und eine aktive
Zusammenarbeit mit dem Rheumatologen unterstützen. Nach Einschätzungen der European League Against Rheumatism (EULAR) besteht bei der Prävention, systematischen Erfassung und Behandlung der Begleiterkrankungen deutlicher
Verbesserungsbedarf. „Wenn bis zu 80 Prozent der Betroffenen an einer Begleiterkrankung leiden, ist es doch nur eine logische Folge, dass wir uns auch für die Erkennung und Behandlung von Komorbiditäten einsetzen. Anlässlich des Welt-Rheuma-Tages 2018 fordern wir deshalb Ärzte und Krankenkassen dazu auf, Begleiterkrankungen bei Rheuma-Patienten mehr Aufmerksamkeit zu widmen und die damit verbundenen Kosten zu tragen. Außerdem halten wir es für dringend erforderlich, dass Hausärzte und Fachärzte wie Rheumatologen, Kardiologen oder Nephrologen ihre Zusammenarbeit intensivieren, um Komorbiditäten früher zu erkennen und gemeinsam zu behandeln“, sagt Rotraut Schmale-Grede, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga.

Begleiterkrankungen bei Rheuma: Leser fragen – Experten antworten

Wer ist besonders vom Risiko einer Begleiterkrankung betroffen? Was sind frühe Anzeichen einer Begleiterkrankung bei Rheuma? Wie kann die Rheuma-Therapie dazu beitragen, Begleiterkrankungen zu verhindern? Was bedeutet das Therapieziel Remission genau? Was kann ich selbst tun, um Begleiterkrankungen zu vermeiden? Wie man sich als Rheuma-Patient vor Begleiterkrankungen schützen kann, wie man sie möglichst früh erkennt und welche Behandlungsmöglichkeiten heute existieren, dazu informieren Rheumatologen am Lesertelefon der Deutschen Rheuma-Liga anlässlich des Welt-Rheuma-Tages 2018 sowie in einem Expertenchat. Die Aktion wird mit Mitteln des
Bundesministeriums für Gesundheit gefördert

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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