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Schnupfnasen: Nasenschleimhäute brauchen Schutz

Schnupfen kann für Nebenhöhlen und Bronchien gefährliche Folgen haben. Wer Nasensprays verwendet, sollte auf abschwellende Präparate mit kombinierter Schleimhautpflege zurückgreifen. | Foto: Klosterfrau Gesundheitsservice
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  • Schnupfen kann für Nebenhöhlen und Bronchien gefährliche Folgen haben. Wer Nasensprays verwendet, sollte auf abschwellende Präparate mit kombinierter Schleimhautpflege zurückgreifen.
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Nur wenn die Atemluft durch die Nase in den Körper gelangt, ist sie für die Lungen optimal vorbereitet. Denn nur dann wurde sie vorgewärmt und gereinigt. Was aber, wenn ein Schnupfen die Nase zuschwellen lässt? Wir sprachen mit dem Bordesholmer Apotheker Dr. Burkhard Eisend über das Für und Wider abschwellender Nasensprays und über aktuelle Studiendaten, die nachweisen, dass durch eine vernünftige Schleimhautpflege mit Dexpanthenol in Kombination mit dem Abschweller ein Schnupfen schneller und effektiver bekämpft werden kann.

Redaktion: Herr Dr. Eisend, ich erinnere noch die Ermahnung meiner Mutter „Kind, atme durch die Nase“. Warum ist das so wichtig?

Dr. Eisend: Nun, wir atmen täglich etwa 20.000 Liter Luft ein. Diese riesige Menge muss vorgewärmt sowie von Fremdkörpern, Staub, Allergenen, Bakterien und Viren gereinigt werden. Ansonsten gelangen all die ganzen Stoffe direkt in unsere unteren Atemwege und die Lunge. Kommt die Atemluft ohne Vorwärmung kälter als etwa 35°C in Lungen und Bronchien an, ist das schädlich und kann Husten, Bronchitis und sogar Asthmaanfälle auslösen.

Redaktion: Wie funktioniert dieser Reinigungsprozess eigentlich?

Dr. Eisend: Die Nase ist genauso wie die benachbarten Nasennebenhöhlen mit einem normalerweise effektiven aber auch empfindlichen Überzug ausgekleidet, mit der Nasenschleimhaut. Auf ihr befinden sich winzig kleine Flimmerhärchen, die durch eine wellenartige Bewegung eingeatmete Verschmutzungen wie auf einem Förderband aus den Atemwegen heraus Richtung Rachenraum transportieren. Dort werden die Eindringlinge wie Viren oder Bakterien ganz einfach verschluckt und zerstört. Leider kann selbst ein banaler Schnupfen diese Schutzmechanismen der Nase bis zu vier Wochen lang massiv beeinträchtigen und so die Infektanfälligkeit deutlich erhöhen.

Redaktion: Häufig hören erkältete Menschen auch noch schlecht.

Dr. Eisend: Ganz einfach weil durch die angeschwollene Nasenschleimhaut der Druckausgleich zum Mittelohr gestört wird. Auch ist die Belüftung der Nebenhöhlen behindert. Da sich dort dann Krankheitserreger verbreiten, kommt es nicht selten zu schmerzhaften Entzündungen in Nebenhöhlen und Mittelohr. Das Hörvermögen kann durch eine Mittelohrentzündung kurz- oder manchmal sogar langfristig beeinträchtigt werden. Zudem nicht ganz unwichtig: An einen erholsamen Schlaf ist nicht zu denken, wenn die Nase zugeschwollen ist und man kaum Luft bekommt.

Redaktion: Keine Frage also: Es ist sinnvoll, die Nasenschleimhäute abzuschwellen. Aber es kommt offensichtlich sehr darauf an, womit das geschieht. Warum?

Dr. Eisend: Zur reinen Abschwellung hat sich seit langem der Wirkstoff Xylometazolin zur kurzfristigen Anwendung bewährt. Allerdings folgt aus einem simplen Abschwellen gleichzeitig eine reduzierte Durchblutung und eine eingeschränkte Nährstoffversorgung der Schleimhautzellen und damit eine Belastung der Funktionsfähigkeit der Flimmerhärchen. Bei extremem Dauergebrauch stellt dieses Reinigungssystem seine Arbeit ein – die Schleimhaut trocknet aus und die natürliche Abfolge von An- und Abschwellen funktioniert nicht mehr.

Schutzfilm für die Nasenschleimhaut

Redaktion: Sehr häufig wird inzwischen empfohlen, das abschwellende Xylometazolin mit dem Schleimhautschutzstoff Dexpanthenol zu kombinieren (kombiniert in nasic, rezeptfrei, Apotheken). Was ist an dieser Kombination so entscheidend?

Dr. Eisend: Dexpanthenol überzieht die Schleimhaut mit einem dünnen Schutzfilm und versorgt die ermatteten Schleimhautzellen auch bei verminderter Durchblutung mit zusätzlicher Energie. Zudem reduziert Dexpanthenol Entzündungen. So können Schnupfenpatienten sowohl die Nase befreien als auch die Funktionsfähigkeit der empfindlichen Flimmerhärchen stärken.

Redaktion: Gibt es hierzu wissenschaftliche Belege?

Dr. Eisend: Die gibt es. An der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf hat man 152 Patienten mit einem akuten Schnupfen in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine wurde mit einem Kombispray bestehend aus Abschweller und Dexpanthenol behandelt, die andere nur mit dem Abschweller. Bei der Kombispray-Gruppe verbesserten sich Sekretstau und Nasenatmung schon nach drei Tagen deutlich. Im Vergleich zur Kontrollgruppe bildeten sich Schwellung Rötung der Schleimhäute schneller zurück und die Schleimhaut trocknete deutlich weniger aus. Das ist extrem wichtig als Schutz vor Neuinfektionen. In einer anderen Studie zeigte sich, dass Nasenschleimhautzellen, die man im Labor mit dem kombinierten Präparat in Kontakt brachte, deutlich vitaler und weitaus funktionsfähiger waren als Zellen, die ausschließlich mit dem abschwellenden Wirkstoff konfrontiert wurden.

Redaktion: Bei aller Freude über schonende Therapiemöglichkeiten einer aktuellen Erkältung – besser wäre es ja, sich nicht zu infizieren.

Dr. Eisend: Dann waschen Sie sich häufiger die Hände! Auswertungsstudien der Bond-Universität im australischen Gold Coast zeigten, dass ein konsequentes, bis zu 10 Mal tägliches Händewaschen das Risiko für Atemwegserkrankungen um mehr als die Hälfte reduziert.

Redaktion: Insgesamt also gute Chancen, die Schnupfenzeiten unbeschadet oder doch zumindest gut therapiert zu überstehen.

Weitere Informationen zu dem Thema gibt es unter www.erkaeltung-online.com.

Autor:

Kraichgau News Ratgeber aus Bretten

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