Glühwürmchen - fliegende Fünkchen in der Nacht

Naturbeobachtung bei Nacht

Immer wenn ich vom Johannisfeuer heim gehe, sehe ich sie: kleine, grünlich leuchtende Punkte, die durch die Luft fliegen. Ich begegne den Glühwürmchen stets an der gleichen Stelle. Der Weg führt über eine Wiese durch ein kleines Wäldchen, und dort am Waldrand schwirren sie herum. Meine Kinder haben dieses Jahr versucht, sie zu fangen. Aber das ist gar nicht so einfach, denn sie schalten ihr Licht immer mal wieder aus. Und das ist natürlich die beste Tarnung in der Dunkelheit.

Der Kleine Leuchtkäfer

Bei Licht besehen ist der Kleine Leuchtkäfer, wie das bei uns heimische Glühwürmchen auch genannt wird, eher ein unauffälliger Zeitgenosse. Die Männchen sind schmale braun-graue Käferchen, etwa acht bis zehn Millimeter lang. Die Weibchen sind etwas größer als die Männchen, haben nur kleine Flügelstummel und sehen aus wie Larven. Da sie gar nicht fliegen können, sitzen sie leuchtend am Boden und warten darauf, von einem fliegenden Männchen gefunden zu werden. Denn das ist der Grund für ihr Leuchten: Das Männchen und Weibchen zueinander finden

Biolumineszenz nennen Wissenschaftler das Leuchten

Weil Glühwürmchen um den Johannistag (24. Juni) herum besonders häufig anzutreffen sind, werden sie auch Johanniswürmchen genannt. Ihre besondere Fähigkeit, leuchten zu können, nennt die Wissenschaft Biolumineszenz. Biochemische Abläufe im Körper bringen das Licht hervor, das - zum Glück der Käferchen - kalt ist, sonst würden sie ja immer einen heißen Popo bekommen. Wo das Licht erzeugt wird, sind die Leiber der Käfer transparent und dahinter liegt eine reflektierende Schicht aus Salzkristallen, so dass die Insekten im Vergleich zu mancher Lampe ganz hervorragend strahlen. Forscher haben sich dieses Prinzip auch schon zunutze gemacht, um die Lichtausbeute von Lichtdioden zu steigern.

Jetzt ist die beste Zeit sie zu sehen

Glühwürmchen könnt ihr zwischen Mitte Juni und Juli beobachten. Sie haben es gerne warm und feucht, daher leben sie oft an Waldrändern oder auf feuchten Wiesen. Sie fangen in der Dämmerung an zu leuchten und leuchten bis Mitternacht. Woher sie wissen, wann Mitternacht ist, konnte ich nirgends finden. Ob sie ein gutes Zeitgefühl haben? Wenn sich die Partner gefunden, paaren sie sich und das Weibchen legt die Eier ab. Männchen und Weibchen sterben bald danach. Aus den Eiern schlüpfen die Larven, die sich übrigens von Schnecken ernähren, und innerhalb von drei Jahren wird aus den Larven wieder ein Käfer. Der kleine Leuchtkäfer ist übrigens nur etwa zwei Wochen lang aktiv Also nichts wie los und raus bei Dämmerung: Glühwürmchen beobachten.

Alle Kinderecken finden Sie auf der Themenseite Kinderecke

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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