Immer der Nase nach: Warum duften Pflanzen?

Riecht und schmeckt lecker: Hummel auf Sonnenblume.
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  • hochgeladen von Katrin Gerweck

Pflanzen verströmen Geruch, weil sie sich nicht fortbewegen können

Wenn ich auf meiner Terrasse sitze, weht ab und zu der Duft der Rosen aus meinem Garten zu mir herüber. Und auf dem Weg in den Kindergarten komme ich an einer Linde vorbei, unter der es zur Zeit ganz köstlich riecht. Die Tagetes, die im Balkonkasten blühen, riechen aber eher unangenehm, finde ich. Nicht umsonst haben sie auch den Beinamen "Stinkerle". Und der Aaronstab, eine hochgiftige Blume, die man im Wald findet, riecht oder besser gesagt, stinkt sogar nach verwesendem Aas. Aber warum verströmen Pflanzen überhaupt einen Geruch?

Für Fortpflanzung, zum Schutz und zur Kommunikation

Man vermutet, dass das vor allem daran liegt, dass Pflanzen sich nicht fortbewegen können. Der Geruch hilft ihnen bei der Fortpflanzung, schützt sie vor Fraßfeinden, und Wissenschaftler vermuten auch, dass sie mittels ihres Geruchs miteinander kommunzieren.

Insekten werden angelockt

Viele Pflanzen locken mit ihrem Duft Insekten an, um von ihnen bestäubt zu werden. Die Insekten tragen den Pollen einer Blüte weiter zum Stempel einer anderen Blüte. Nur auf diese Art und Weise entstehen Samen, mit denen sich die Pflanzen fortpflanzen. Nicht nur Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, sondern auch Fliegen werden vom Duft und auch von den farbigen Blütenblättern angelockt. Der Aaronstab lockt mit seinem Verwesungsgeruch zum Beispiel nur Fliegen und Mücken an. In den Tropen sorgen auch Kolibris und Fledermäuse für die Bestäubung.

Lavendel: für Bienen lecker, für Schafe bäh

Was gut riecht, muss aber nicht unbedingt jedem gut schmecken. So ist das zum Beispiel beim Lavendel. Er duftet gut und sein Nektar wird von Bienen sehr geliebt. Schafe hingegen finden den intensiven Geruch gar nicht gut, wahrscheinlich weil sie wissen, dass Lavendel sehr scharf schmeckt.

Manche Pflanzen duften nur nachts

Die meisten Duftstoffe sind ölartige Substanzen, ätherische Öle genannt. Es kostet Pflanzen viel Energie, sie herzustellen. Daher geben einige Pflanzen ihre Düfte nur zu den Zeiten ab, an denen ihre Bestäuber unterwegs sind. Die meisten verströmen tagsüber ihren Geruch, manche aber, wie die Nachtkerze, die von Nachtfaltern bestäubt werden, duften nur nachts.

Geruch schützt auch vor Schädlingen

Wissenschaftler haben bei manchen Pflanzen beobachtet, dass sie, wenn sie von Schädlingen wie Läusen befallen sind, Duftstoffe aussenden, die Nützlinge anziehen, also Insekten, die die Schädlinge angreifen. Zugleich werden die noch nicht geschädigten Pflanzen in der Nähe dazu angeregt, ebenfalls mittels Geruch die nützlichen Insekten anzuziehen. Auf diese Weise warnt also eine Pflanze die anderen, ganz ohne Worte und nur mit Geruch. (ger)

Alle Kinderecken finden Sie auf der Themenseite Kinderecke

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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