Kinderecke: Altweibersommer

Altweibersommer: Komischer Name für eine schöne Jahreszeit. Was haben alte Weiber mit sonnigen Tagen im Herbst zu tun?

Der Herbst ist da, die Blätter färben sich bunt, es wird früher dunkel und nachts ist es empfindlich frisch. Tagsüber, wenn die Sonne scheint, ist es aber noch angenehm warm und man kann noch im T-Shirt herumtoben. Das ist fast jedes Jahr in der zweiten Septemberhälfte bis in den Oktober hinein so. Vielleicht habt ihr schon gehört, dass diese Zeit Altweibersommer genannt wird. Das Licht ist ganz besonders schön um diese Zeit: Da die Sonne nicht mehr so hoch steht, erscheint sie uns nicht mehr so grell. Oftmals klart es nach morgendlichem Nebel auf und dann habt ihr einen ganz weiten Blick, wenn ihr auf einer Wanderung an einem Aussichtspunkt vorbeikommt.

Spinnweben mit Tau sehen aus wie weiße Haare

Was aber hat das mit alten Damen zu tun? Wie so oft weiß man nicht genau, woher der Begriff Altweibersommer stammt. Die häufigste Erklärung lautet, dass es mit den vielen Spinnfäden zu tun hat, die einem bei einem Spaziergang durch Wald und Wiesen jetzt auffallen. Das althochdeutsche Wort „weiben“ bedeutet Knüpfen von Spinnweben. Die langen, feinen Fäden stammen von Jungspinnen. Da Spinnen nicht fliegen können, nutzen sie lange Fäden, um sich aus der Höhe an einen anderen Ort treiben zu lassen. Besonders morgens, wenn noch Tau liegt, fallen diese Fäden besonders auf und können leicht mit langen, weißen Haaren, die eine alte Frau beim Kämmen verloren hat, verwechselt werden. Ganz früher hat man sogar gedacht, die Spinnfäden und Spinnennetze stammten von Elfen oder Zwergen. Das versteht man besonders gut, wenn man das Netz einer Baldachinspinne sieht, die richtige kleine Zelte baut. In Süddeutschland wurden die weißen Fäden auch als „Mariengarn“ bezeichnet, da die Menschen dachten, sie stammten aus dem Mantel der Muttergottes. (ger)

Alle Kinderecken finden Sie auf der Themenseite Kinderecke

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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