Kinderecke: Smartphone – bist du auch ein Smombie?

2007 erfand die Computerfirma Apple das Smartphone, wie wir es heute kennen. Den kleinen Computer, mit dem man auch telefonieren und fotografieren kann, hat mittelerweile (fast) jeder.

Über 90 Prozent der 14- bis 49jährigen in Deutschland besitzen ein Smartphone. Und ungefähr zwei Drittel aller Zehn- und Elfjährigen auch schon. Überall sieht man Smombies, Menschen, die mit Blick auf ihr Smartphone wie ein Zombie durch die Gegend wandeln und von ihrer Umwelt nicht viel mitkriegen.

Früher gab es mehr Langeweile

Das Smartphone hat unser Leben sehr stark verändert. Man kann damit nicht nur überall und jederzeit telefonieren, sondern auch spielen, chatten, ins Internet gehen, Mails abrufen und, und, und … Früher gab es mehr Langeweile und man blieb länger bei einer Sache. Wenn man auf den Bus warten musste, schaute man in die Luft und hing seinen Gedanken nach. Auf Bahnfahrten hatte man ein Buch dabei oder kam ins Gespräch mit dem Sitznachbarn. Und man diskutierte viel mehr. Ist man heutzutage unterschiedlicher Meinung bei einem Thema, googelt man es schnell. Zack, Diskussion beendet. Statt WhatsApps schrieben wir uns in der Schule Zettelchen und statt E-Mails Briefe. Wenn wir Streit mit Schulkameraden hatten, hatten wir nachmittags zuhause unsere Ruhe. Die Streitereien gingen nicht im Netz weiter und auch nicht die ganze Klasse, Schule oder Stadt schaute dabei zu. Wenn uns etwas Peinliches passierte, wurde es immerhin nicht gefilmt oder fotografiert.

Immer mehr verhaltensauffällige Kinder

Neuesten Studien zufolge gibt es immer mehr Kindergartenkinder, die Entwicklungsverzögerungen haben. Sie sind unkonzentriert, hyperaktiv, haben also einen großen Bewegungsdrang, und sprachverzögert. Kinderärzte sehen dabei einen Zusammenhang mit dem Smartphone und anderen digitalen Geräten. Nicht nur, dass die Kleinen selbst täglich Umgang mit Handys und Tablets haben, wirkt sich negativ auf ihre Entwicklung aus. Auch wenn die Eltern ständig mit elektronischen Geräten beschäftigt sind, zum Beispiel beim Füttern nebenher aufs Display schauen, können Kinder Schäden davontragen. Auch bei älteren Kindern treten immer häufiger Konzentrationsprobleme auf. Viele Jugendlich sehen ihren eigenen Handy- und Internet-Konsum kritisch und geben an, ihre Mediennutzung nicht unter Kontrolle zu haben.

Einfache Regeln für die Handy-Benutzung

Keiner soll jetzt deswegen sein Smartphone wegschmeißen. Aber das Einhalten einiger einfacher Regeln, kann schon mal Abhilfe schaffen. Wichtig: Vor allem auch die Großen müssen sich daran halten! 1. Anwesende sind wichtig. Wenn du mit jemandem sprichst, verdient er deine volle Aufmerksamkeit. Lass dich nicht vom Piepen deines Geräts ablenken. 2. Handy auch mal ausschalten oder in den Flugmodus versetzen. Im Theater oder in der Ausstellung oder auch bei einem Konzert bekommt man viel mehr mit, wenn man sich ganz drauf einlässt und nicht ans Teilen und Weitersagen denkt. 3. Im Schlafzimmer hat das Smartphone nichts verloren. Nicht nur das Licht vom Handy ist schlecht für den Schlaf. Wer auch im Bett nicht aufhört zu chatten, kommt buchstäblich nicht zur Ruhe. (ger)

Alle Kinderecken finden Sie auf der Themenseite Kinderecke

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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