„Dialog – Disput – Erneuerung“: Philipp Melanchthon wird gewürdigt

15. Dezember 2016
19:00 Uhr
Stiftskirche, 75015 Bretten

Mit einer Veranstaltung am Abend des 15. Dezember das Wirken des Reformators Philipp Melanchthon gewürdigt.

Bretten (dbh) Der europäische Stationenweg zur Reformation, der insgesamt durch 19 europäische Länder führt bevor er am 20. Mai 2017 in Wittenberg endet, macht am 15. Dezember Halt in Bretten. Hier wurde 1497 Philipp Melanchthon geboren. Der Weggefährte und Freund Martin Luthers gilt als einer der wichtigsten Reformatoren. Sein 1530 verfasstes Augsburger Bekenntnis ist bis heute eine der zentralen Bekenntnisschriften der Evangelischen Kirche.
In diesem Rahmen werden der Melanchthonbeauftragte der Evangelischen Landeskirche in Baden, Pfarrer Hendrik Stössel und der Leiter der Europäischen Melanchthonakademie in Bretten, Günter Frank, Melanchthons Wirken würdigen. Der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff wird ein Grußwort sprechen.

Melanchthon: Ökumeniker unter den Reformatoren

Talk und Kabarett, Musik und Theater wechseln sich an dem festlichen Abend ab, der um 19 Uhr in der Brettener Stiftskirche beginnt. Er steht unter dem Motto „Dialog – Disput – Erneuerung“. Zwei Themen greift die Brettener Station auf: Ökumene und Frieden. So gilt Philipp Melanchthon als der Ökumeniker unter den Reformatoren. Sein Motto lautete: „Der Mensch ist zum wechselseitigen Gespräch geboren“. Dies brachte ihm in der Reformation den Ruf ein, ein „Leisetreter“ zu sein. Heute schätzt man gerade diese Seite seines Wirkens. So wird die katholische Theologieprofessorin Johanna Rahner aus Tübingen die Bedeutung Melanchthons für die evangelisch-katholische Ökumene würdigen.

Melanchthon und die täuferischen Christen

Auch beim Thema Frieden stellte Melanchthon wichtige Weichen, allerdings in eine fragliche Richtung. Seine Verurteilung des täuferischen Pazifismus im Augsburger Bekenntnis hatte für täuferische Christen einschneidende Folgen: Viele wurden zum Tode verurteilt. Im Jahre 2010 bat der Lutherische Weltbund bei seiner Vollversammlung in Stuttgart die Nachfahren der Täufer, den Mennonitischen Weltbund offiziell um Vergebung für die Schuld, die lutherische Christen in der Reformationszeit auf sich geladen hatten. Der Theologe und Täuferforscher Wolfgang Krauß von der Mennonitengemeinde in Bammental wird an diesem Abend auf diese Thematik eingehen, insbesondere auf das Schicksal der Täufer in der Reformationszeit und auf die Versöhnung zwischen Lutheranern und Mennoniten.

Besondere Gäste sind an diesem Abend auch der badische Landesbischof Jochen Cornelius Bundschuh und der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, der Norweger Olav Fykse Tveit. Die Moderation des Abends übernimmt der Rundfunkpfarrer der badischen Landeskirche, Pfarrer Wolf Dieter Steinmann.

Weitere Informationen:
www.r2017.org

Mehr zum Reformationsjubiläum finden Sie auf unserer Themenseite zum Reformationsjubiläum 2017

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

12 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.