„Ich habe heute schon Angst um meinen Sohn und meine Enkelkinder“

„Ich bekomme jetzt schon nicht so viel und muss jetzt schon schauen, wie ich um die Runden komme.“ Rita Künle
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Bürger sagen ihre Meinung zum sinkenden Rentenniveau.

Bretten (hk) Laut Bundessozialministerium droht das Rentenniveau ab 2030 weiter abzusinken – von heute 47,8 auf knapp 42 Prozent. Infolgedessen müssen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf steigende Rentenbeiträge einstellen. Künftig sollen mehr als 22 Prozent des Bruttolohns abgezogen werden. Heute liegt der Rentenbeitrag bei 18,7 Prozent des Bruttolohns. Wir haben Bürger gefragt, ob ihnen das Sorgen bereitet und wie sie sich für ihr Alter absichern.

Rita Künle aus Diedelsheim
„Da bin ich wirklich nicht zufrieden. Ich bekomme jetzt schon nicht so viel und muss jetzt schon schauen, wie ich um die Runden komme. Ich habe so viele Jahre gearbeitet, und dann kriegt man so wenig Geld. Ich habe heute schon Angst um meinen Sohn und meine Enkelkinder, dass die mal gar nichts mehr bekommen. Wenn ich heute keine Witwenrente bekommen würde, wäre es sehr schwierig.“

Jürgen Schumacher aus Bretten
„Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass die Beiträge steigen - angesichts der sozialen Situation, die wir haben. Die jüngeren Leute sollten auf jeden Fall zusätzlich Vorsorge betreiben. Mein Tipp ist, in den Immobilienbereich zu gehen und sich für das Alter ein Eigenheim zu erwerben. Das ist aus meiner Sicht das Beste, was man machen kann.“

Christina Haase aus Bretten
„Mein Mann hat schon als Student tatsächlich gesagt: ‚Also, ich muss unbedingt etwas tun.‘ Und da habe ich dann schon geschimpft, weil wir viel Geld zurücklegen mussten. Und dann hat er gesagt, im Alter wirst du sehen, da wird man das ganz arg benötigen. Da sind wir dann wenigstens gut versorgt. Und das war schlau von ihm.“

Gerhard Junge-Lampart aus Bretten
„Der Systemfehler bei uns ist, dass weder Beamte noch Selbstständige in die Rentenversicherung einzahlen. Denn es sind heute auch ehemalige Selbstständige von Armut betroffen, weil sie vielleicht nicht vorgesorgt haben. Die jungen Leute müssen wirklich früh anfangen, etwas zurückzulegen. Und das ist natürlich leichter gesagt als getan, wenn man wenig verdient.“

Sascha Wagner aus Bruchsal
„Es gibt ja mehrere Konzepte. Das andere Konzept ist ja die längere Lebensarbeitszeit. Da müssten sich die Menschen darauf einstellen, länger zu arbeiten. Ich glaube auch, dass das eher das vertretbarere Konzept ist, auch wenn es seitens der Gewerkschaften ganz viel Stress gibt. Aber ich glaube einfach, dass das viel sinniger ist als die Beiträge einfach weiterhin steigen zu lassen.“

Die Fragen stellte Havva Keskin.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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