"Menschenverachtende Fehlplanung": Leserbrief zum Thema Bauvorhaben „Am Knittlinger Berg” in Gölshausen

"Menschenverachtende Fehlplanung": Leserbrief zum Thema Bauvorhaben „Am Knittlinger Berg” in Gölshausen von Hildegard Macke.

(hm) Als ich 1982 nach Bretten-Gölshausen zog, fand ich eine „Idylle” vor. Das Industriegebiet könne wegen der natürlichen Quellen und Feuchtbiotope nicht vergrößert werden, so versicherte man mir. Jetzt steht die siebte Erweiterung an und dafür wurden viele tausend Bäume ersatzlos abgeholzt. Ein zweifelhaftes Geschenk für die Gölshäuser. Den geplanten Müllglühofen im Industriegebiet haben wir zum Glück durch eine Bürgerinitiative verhindert. Und jetzt kommt schon wieder eine Überraschung. Nur im Ortsteil Gölshausen gibt es das einzige Baugelände in der ganzen Stadt Bretten, das ideal geeignet ist, um auf kleinstem Raum vier viergeschossige Hochhäuser bis zu einer Höhe von 14 Metern hinzustellen, bestückt mit 100 bis 120 sozialschwachen Personen, die in der Kernstadt nicht untergebracht werden können. Gerade wurden die neuesten Pläne zur Bebauung des Sporgassenareals mit etlichen Wohnhäusern vorgestellt, das ist doch gerade dort ein sehr integrativer Ort für den sozialen Wohnungsbau, finde ich.

"Ich staune über die menschenverachtende Fehlplanung"

Und warum ist man bei der Planung des Harschgeländes am Alexanderplatz oder beim hiesigen Fibron-Mellert-Gelände nicht auf die Idee gekommen, dort ein Sozialprojekt hinzusetzen? Wenn ich an der S4-Haltetelle in Gölshausen stehe und in das Loch schaue, das einmal die Masse an Menschen beherbergen soll, staune ich über die menschenverachtende Fehlplanung. Nur ein begnadeter Fotograf kann aus diesem vermüllten Gelände ein riesiges Baugrundstück herzaubern.

"Nicht an dieser Stelle"

Ich bin nicht gegen den Bau von Sozialwohnungen – auch nicht an dieser Stelle – aber die Häufung durch vier viergeschossige Häuser auf dem kleinen Grundstück finde ich unerträglich. Ich kann nicht verstehen, dass eine Baubehörde solche Pläne macht und der Gemeinderat dann auch noch zustimmt. Das ist eine Ausgrenzung für die Sozialhilfeempfänger, die dort wohnen sollen und eine Zumutung für die Bewohner der Römerstraße. Bei einem Spaziergang durch diese Straße sah ich, dass schon ein Haus als Sozialprojekt umgewidmet wurde. Ich frage Sie welches, man sieht es gleich. Wie wird es erst nach der geplanten Bebauung des „Knittlinger Berges” aussehen? Ich möchte dort nicht wohnen und für die gewünschte Inte-gration der Neubürger besteht kaum eine Möglichkeit.

Hildegard Macke
75015 Bretten-Gölshausen

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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