„Badische Köpfe sind nicht immer leicht unter einen Hut zu kriegen“ – Interview mit Ortsvorsteher Heinz Lang

Heinz Lang, Ortsvorsteher von Rinklingen, wird nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren:„Ich war gerne Ortsvorsteher von Rinklingen, aber jetzt ist die Zeit gekommen – nach 30 Jahren –, dass ich mal wieder was Anderes mache.“
  • Heinz Lang, Ortsvorsteher von Rinklingen, wird nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren:„Ich war gerne Ortsvorsteher von Rinklingen, aber jetzt ist die Zeit gekommen – nach 30 Jahren –, dass ich mal wieder was Anderes mache.“
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Bretten (hk) Nach 30 Jahren zieht sich Heinz Lang, Ortsvorsteher von Rinklingen, von der politischen Bühne zurück. Im Gespräch mit der Brettener Woche/Kraichgauer Bote lässt der gebürtige Franke seine Amtszeit Revue passieren und gibt einen Einblick in die Planungen für das 1250-jährige Dorfjubiläum.

Welche Veranstaltungen sind für das Jubiläumsjahr geplant?
Mit dem Jubiläum begehen wir die Ersterwähnung des Ortes im Lorscher Codex. Dazu werden wir vom 19. bis 21. Juli ein Jubiläumsfest veranstalten. Der Festauftakt wird am 19. Juli in der Sporthalle mit einem Sektempfang im Foyer, anschließendem Rahmenprogramm und Buffet stattfinden. Musikalisch umrahmt wird der Abend vom Posaunenchor, von Peter Gropp mit Band vom Jazzclub Bretten und von den Happy Voices. Verleger Thomas Lindemann wird einen kurzweiligen Rückblick in die Geschichte Rinklingens werfen. In Anspielung auf das 1250-jährige Jubiläum werden wir eine Eintrittsgebühr in Höhe von 12,50 Euro erheben. Der Eintritt beinhaltet Finger Food vom Buffet und Getränke sowie ein kleines Präsent. Karten sind ab dem 29. April in der Ortsverwaltung und bei der Tourist-Info Bretten erhältlich. Am 20. und 21. Juli findet dann das Dorffest statt.

Welche „Schmankerl“ können Gäste noch erwarten?

Als Erinnerung an das Festwochenende erhalten die Gäste einen gebackenen Sester (Anm. d. Red.: Kreis mit Balken wie auf dem Wappen). Außerdem werden zwei Jubiläums-Weine vom Weingut Plag aus Kürnbach angeboten. Zum Thema „Rinklingen im Laufe der Zeit“ wird ein kleiner Bildband veröffentlicht. Darin werden historische Bildmotive ihrem heutigen Äquivalent gegenübergestellt.

Wer organisiert die Veranstaltungen?

Das mache ich gemeinsam mit einem Organisations-Komitee, das sich überwiegend aus Vereinsmitgliedern zusammensetzt.

2019 feiert auch der Kraichgau seinen 1250. Geburtstag, in Neibsheim ist es nächstes Jahr soweit.
Man hat das Gefühl, überall werden 1250 Jahre zelebriert (lacht)! Deshalb möchte ich unseren Festauftakt in Rinklingen in einer Art veranstalten, die ihresgleichen sucht.

Welche Veränderungen stehen im Jubiläumsjahr bevor?
Die Ortsverwaltung wird aus ihren jetzigen Räumlichkeiten ausziehen und in der ehemaligen Sparkassen-Filiale Wurzeln schlagen. Der Hintergrund ist, dass die Grundschule Rinklingen aus Platznot die Räume für sich beansprucht.

Werden Sie Ortsvorsteher bleiben?
Nein, ich kandidiere nicht mehr. Und das ist auch gut so. Ich war gerne Ortsvorsteher von Rinklingen, aber jetzt ist die Zeit gekommen – nach 30 Jahren –, dass ich mal wieder was anderes mache.

An welchen Projekten haben Sie maßgebend mitgewirkt?
Dazu fällt mir sogleich der Grillplatz ein, den wir 1994 angelegt haben. Sukzessive haben wir dort Hütten und ein Toilettenhäuschen aufgestellt. Dazu kommen jede Menge andere Projekte und Maßnahmen. Maßgebend für mich war immer dies: Wenn man etwas macht, dann muss man es recht und gut machen. Ein Ortsvorsteher ist nicht jemand, der in seinem Büro sitzt, den Bleistift hält und wartet, bis etwas zum Unterschreiben kommt. Er muss vieles selber in die Hand nehmen. Manchmal muss man auch gegen die Ämter der Stadt agieren. Denn wenn ich als Ortsvorsteher etwas angehen will, bin ich ja einer von vielen, der etwas haben will. Man muss seine Position vertreten und seinen Standpunkt plausibel machen. Und wenn das mal nicht klappt, dann muss man halt selbst ran. Badische Köpfe sind nicht immer leicht unter einen Hut zu kriegen (lacht).

Sind Sie mit dieser Taktik bisher gut gefahren?
Ja. Meiner Erfahrung nach macht man Politik am besten in kleinen Schritten. Und über Rinklingen kann man inzwischen sagen: „Nicht schlecht. Was will man mehr?“ Ich brauche hier kein Dorfgemeinschaftshaus. So etwas rechnet sich doch heutzutage nicht mehr. Man kann junge Leute nicht in ein Dorfgemeinschaftshaus locken, auf einen Grillplatz beispielsweise dagegen schon.

Die Fragen stellte Havva Keskin.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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