Bianca App: Verbindung von Volksmusik und Glaube

Die Oberpfälzer Grenzgangmusik gemeinsam mit Sängerin Bianca App (zweite von rechts). Kerstin Wegemann
  • Die Oberpfälzer Grenzgangmusik gemeinsam mit Sängerin Bianca App (zweite von rechts). Kerstin Wegemann
  • hochgeladen von Christian Schweizer

Die Sängerin Bianca App spricht im Interview über Karriere, Glauben und ihr neuestes Projekt. Zudem verlosen kraichgau.news und die Brettener Woche 5x1 Fanpaket.

Was bedeutet Volksmusik für Sie und ihr Leben?

Volksmusik hat mich schon begleitet, als ich noch ein Kind war. Mit ihr bin ich aufgewachsen, denn meine Eltern haben diese Musik geliebt. Jeden Mittag lief die Wunschmelodie im Radio und am Samstag war es Tradition in unserer Familie, die volkstümlichen Musiksendungen im Fernsehen gemeinsam anzuschauen. Und es wurde bei uns daheim auch viel gesungen. Man kann also sagen, dass mir Musik und vor allem die Volksmusik in die Wiege gelegt wurde.

Dann begann ihr großer Erfolg mit der Gruppe „Die Schäfer“. Kam das für Sie selbst überraschend?

Der Ruf zu den Schäfern kam für mich sehr überraschend, aber er hat sich früh angebahnt. Als 14-Jährige hatte ich erste Auftritte mit der Schulbigband des Melanchthon Gymnasiums in Bretten. Dabei hat mich Olaf Malolepski, Produzent der Schäfer und Sänger der „Flippers“, gehört. Er war es dann auch, der mich als 18-Jährige zur Sängerin der „Schäfer“ machte, mit denen ich nun seit 18 Jahren auf Tour bin. Im Verlauf der Jahre bin ich dann mit der Philosophie und der musikalischen Ausrichtung der Gruppe verschmolzen.

Nun wirken Sie auf einer neuen CD „Vom Morgen bis zum Abend“ mit, die Sie zusammen mit der Oberpfälzer Grenzgangmusik eingespielt haben und sich hierbei auch von einer neuen Seite zeigen. Der Hörer findet dort Interpretationen beliebter, traditioneller Kirchen- und Glaubenslieder. Wie gehen Glaube und Volksmusik zusammen?

Glaube und traditionell handgemachte Volksmusik treffen sich auf dieser CD und gehören nach der Überlieferung auch irgendwie schon immer zusammen. Denn in der traditionellen Volksmusik war der Gottesbezug schon immer gegeben und Kirchenlieder waren die ersten Volkslieder. Volksmusik ist etwas, das über Generationen hinweg blieb, verbindet und uns in unserer Kultur Identität gibt, genauso wie auch der christliche Glaube, der Glaube an Gott, in unserem Kulturkreis Identität schafft. Diese uralte Verbindung wollen wir wieder aufleben lassen. Vor allem aber sind unsere Stücke Musik für die Seele, die die Leute wieder zur Ruhe kommen lässt, Dankbarkeit ausdrückt aber auch viel Freude vermittelt. Und das ist in unserer heutigen, immer schneller werdenden Zeit etwas sehr Kostbares. Diese Musik macht auch etwas mit mir als Sängerin. Sobald die Klänge der Grenzgangmusik ertönen, werde ich beim Singen ganz ruhig und leicht. Ein wunderschönes Gefühl.

Wie kam es denn überhaupt zur Zusammenarbeit zwischen Ihnen und der Oberpfälzer Grenzgangmusik?

Ein Freund und Volksmusikkenner, Daniel Börnert, hatte diese schöne Idee und das Projekt initiiert. Er hatte mich und die Grenzgangmusik, unter der Leitung von Cornelia Gurdan, bei einer Volksmusikwoche unabhängig voneinander kennengelernt. Kurz darauf hat er mich in eine gemütliche Musikstube in der Oberpfalz eingeladen, in der die Oberpfälzer Grenzgangmusik aufgespielt hat. Zusammen waren wir uns dann schnell einig, dass wir die Symbiose aus traditioneller Volksmusik und der eher kommerziell orientierten Volksmusik schließen wollen, um die wertvollen Inhalte der CD auch live gemeinsam zu transportieren. Ein spannendes Experiment!

Wie würden Sie die Musik an sich charakterisieren?

Die Musik ist vor allem ein inhaltsreicher Wohlklang für die Seele. Die Zuhörer erwartet erdige, gefühlvolle Musik, die geprägt ist von verzaubernden, beruhigenden und schwebenden Klängen. Gerade durch die Saiteninstrumente bekommen die Stücke eine besondere Leichtigkeit, die einen fasziniert und ganz tief drinnen zur Ruhe kommen lässt.

Glaube, Gott, Kirche. In der heutigen Zeit keine unumstrittenen Begriffe. Wie ist Ihr Bezug zur Religion?

Der Glaube an Gott ist für mich seit vielen Jahren essentiell geworden. Ich ziehe meine Kraft und mein Vertrauen aus der Gewissheit, dass es den liebenden Gott gibt, der einen guten Plan für seine Schöpfung und für alle seine Geschöpfe hat.
Gerade in schweren Zeiten habe ich den christlichen Glauben als tragfähig und heilsam erfahren, und auch in guten Zeiten weiß ich, wem ich danken kann. Das tut sehr gut.

Sie werden die CD „Vom Morgen bis zum Abend“ als Live-Premiere am 15. Oktober in der St. Leonhardskirche in Knittlingen präsentieren. Auf was darf man sich freuen?

Unsere Besucher dürfen sich auf inhaltsreiche, herzlich ehrliche Musik von fabelhaften Musikern wie Reiner Artmann (Steirische Harmonika und Gesang), Michael Bertelshofer (Akkordeon), Cornelia Gurdan, beeindruckend auf Hackbrett und im Gesang, und auf mich freuen. Waldemar Grab, ehemaliger Traumschiffpianist, wird an diesem Abend ebenfalls glanzvolle Akzente setzen. In einem sehr stimmungsvollen Ambiente in der Knittlinger Kirche wird es rundherum sehr heimelig werden. Es wird ein Abend, der die Seele aufatmen lässt und hoffentlich Freude bereitet.

Die Fragen stellte Christian Schweizer

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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