"Ambitionierter" Baubeginn für Sporgassen Areal im Juli 2019

Die Bebauung des Sporgassen-Areals war und ist eines der wichtigsten städtebaulichen Themen in Bretten. | Foto: archiv
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Die Bebauung des Sporgassen-Areals war und ist eines der wichtigsten städtebaulichen Themen in Bretten. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurde nun der aktuelle Planungsstand vorgestellt.

Bretten (swiz) Die Bebauung des Sporgassen-Areals war und ist eines der wichtigsten städtebaulichen Themen in Bretten. Nach vielen Diskussionen hatte sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am 11. Juli diesen Jahres für ein städtebauliches Konzept des Architektur- und Planungsbüros Baldauf entschieden, dass eine Bebauung des Areals in zwei Bauabschnitten vorsieht. In seiner jüngsten Sitzung wurde der Rat nun am Dienstag über den aktuellen Planungsstand des Projekts informiert. Die Planungen sehen laut Gerd Baldauf, Geschäftsführer von Baldauf Architekten und Stadtplaner, auch weiterhin im zentralen Bereich des Areals einen Platz mit Freitreppe vor, der sich auf rund 1.750 Quadratmetern erstrecken soll. Im ersten Bauabschnitt soll ein Gesundheitszentrum mit 2.400 Quadratmetern Bruttogrundfläche sowie 80 Tiefgaragenstellplätzen und die öffentliche Tiefgarage mit etwa 180 Stellplätzen entstehen. Ursprünglich war auf diesem Baufeld auch das Gebäude der neuen Stadtbücherei geplant. „Die Bibliothek platzt an ihrem derzeitigen Standort aus allen Nähten”, hatte Oberbürgermeister Martin Wolff noch in der Sitzung vom 11. Juli betont.

Baufeld für Bibliothek wohl nicht geeignet

Doch dieses Vorhaben könnte nun scheitern. Das anvisierte neue Gebäude sei nach Prüfung für eine moderne Stadtbücherei nicht unbedingt geeignet, heißt es von Seiten der Verwaltung. Gemäß den Leitlinien der Bundesvereinigung der deutschen Bibliotheks- und Informationsverbände wäre für eine Medienpräsentation eine Fläche von etwa 900 Quadratmeter am geeignetsten. Somit sei die verfügbare Nutzfläche, zudem verteilt auf drei Ebenen, für eine moderne Stadtbücherei nicht optimal. Vielmehr sollen die verfügbaren Flächen des ersten Bauabschnitts, inklusive Bibliotheks-Fläche, komplett für den Bau des Gesundheitszentrums genutzt werden. Die Stadtbücherei könne dann laut Verwaltung im zweiten Baufeld, in dem bislang eine reine Wohnbebauung mit 50 bis 60 Wohneinheiten geplant ist, realisiert werden. Den Platzhunger des Gesundheitszentrums erklärt die Verwaltung mit der großen Nachfrage von zehn Gesundheitspraxen sowie drei Fachgeschäfte aus diesem Bereich.

"Bibliothek ist eine Luftnummer"

Die Nachfrage von Günter Gauß, Sprecher der CDU-Fraktion, wie viele von den Gesundheitspraxen denn „echte“ Arztpraxen seien, beantwortete Frank Bohmüller, Leiter des Amts Wirtschaftsförderung und Liegenschaften, mit neun. Dabei handle es sich im Übrigen ausschließlich um Brettener Ärzte. Nicht besonders enttäuscht zeigte sich Gauß über den geplanten Wegfall der Bibliothek. Er hatte dem Vorhaben schon in der Sitzung vom 11. Juli „unsinnige Kosten und geringen Nutzen” bescheinigt. „Diese Ansiedlung ist eine Luftnummer”, erneuerte Gauß seine Kritik.

Plädoyer für sozialen Wohnungsbau

Für eine Bibliothek am geplanten Standort plädierte dagegen Renate Knauss, Sprecherin der SPD-Fraktion. Sie sieht die Bibliothek in einem Komplex mit einem Dienstleistungszentrum, das auch Praxen enthält. Gehe es um ein Ärztezentrum, müsse das Zentrum am Rechberg Vorrang haben, so Knauss. Bedauert wurde die Ankündigung, die Bibliothek auf dem Baufeld eins nicht zu verwirklichen, auch von Heidemarie Leins, Sprecherin Freie Wähler Vereinigung. Sollte man wider Erwarten das geplante Gesundheitszentrum doch nicht komplett vermietet bekommen, solle man auf der freien Fläche Wohnraum entstehen lassen, so Leins. In diese Kerbe schlug auch „die aktiven”-Sprecher Jörg Biermann, der mit seiner Forderung, auf dem vorgesehenen Stadtbücherei-Platz doch lieber dringend benötigten sozialen Wohnungsbau zu schaffen. Ansonsten sei er aber zufrieden, dass auf der Sporgasse „nach 40 Jahren endlich etwas Realisierbares in die Wege geleitet wird”. „Viel zu defensiv sind mir die Stellungnahmen bisher”, kritisierte dagegen Grünen-Sprecher Otto Mansdörfer. „Wir machen uns jetzt daran, die Sporgasse zu entwickeln, und das Verfahren ist das richtige.” Die Grünen bedauerten aber, dass die Bücherei letzten Endes „Spielmasse” bei den Planungen sei. Man brauche nun ein konkretes Entwicklungskonzept für die Bibliothek. Zudem lenkte Mansdörfer den Blick auch noch einmal auf den geplanten Umbau der Weißhofer Straße. Dieser sei beim geplanten Zeitfenster für die Bauplanung des Sporgassen-Areals ohne Zweifel vor Baubeginn auf der Sporgasse noch zu realisieren.

Möglicher Baubeginn im Juli 2019

Als möglichen Baubeginn für die Sporgasse gab Bohmüller den Juli 2019 vor. Dies sei aber schon „ambitioniert”. Bis dahin wird es für das Projekt außerdem eine europaweite Ausschreibung geben, die dann in einem dreistufigen Vergabeverfahren mündet.

Mehr zum Thema lesen Sie auf unserer Themenseite Sporgasse

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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