Anwohner befürchten Gebäudeschäden durch Baustellenverkehr in Bauerbach

Enge Passage: Anwohner in Bauerbach befürchten vermehrte Gebäudeschäden durch Baustellenfahrzeuge bei der geplanten Erschließung des Wohngebiets "Beim Weiherbrunnen". | Foto: privat
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Anwohner im Stadtteil Bauerbach verstehen die Welt nicht mehr. Ihre vor fast achteinhalb Jahren per Gemeinderatsbeschluss anerkannten Einwände gegen die alleinige Erschließung des geplanten Wohngebiets „Beim Weiherbrunnen“ durch die Brunnen-, Kapellen- und Rosenstraße sollen nun keine Gültigkeit mehr haben. Am 23. Januar hat der Gemeinderat seinen früheren Beschluss von 2009 auf Vorschlag der Stadtverwaltung zurückgenommen.

BRETTEN (ch) Anwohner im Stadtteil Bauerbach verstehen die Welt nicht mehr. Ihre vor fast achteinhalb Jahren per Gemeinderatsbeschluss anerkannten Einwände gegen die alleinige Erschließung des geplanten Wohngebiets „Beim Weiherbrunnen“ durch die Brunnen-, Kapellen- und Rosenstraße sollen nun keine Gültigkeit mehr haben. Am 23. Januar hat der Gemeinderat seinen früheren Beschluss von 2009 auf Vorschlag der Stadtverwaltung zurückgenommen.

Von Rücknahme aus der Zeitung erfahren

2009 hatte der Gemeinderat beschlossen, die Erschließung des geplanten Wohngebiets „Beim Weiherbrunnen“ in Bauerbach „frühestens mit dem Bau der direkten Anbindung des Plangebiets an die Bürgerstraße“ umzusetzen. „Wo bleiben die Versprechen von damals?“, fragt Sorour Konusch, deren Familie bereits vergangene Woche in einem Leserbrief ( wir berichteten) ihr „Erstaunen“ über den Vorgang geäußert hat. Was die Anwohner besonders wurmt, ist, dass vor der Rücknahme des Beschlusses anscheinend niemand mit ihnen das Gespräch gesucht hat. „Wir haben davon aus der Zeitung erfahren“, zeigt sich die in der Kapellenstraße wohnende Architektin enttäuscht.

Anwohner fühlen sich „alleine gelassen“

„Die Meinung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger ist durch ihre Stellungnahmen bekannt“, entgegnet auf Nachfrage der zurzeit geschäftsführende Oberbürgermeister Martin Wolff. Außerdem hätten die Betroffenen die Möglichkeit gehabt, in der Ortschaftsratssitzung am 15. Januar „nochmals ihre Bedenken vorzubringen.“ Das ändert indes nichts daran, dass sich die Anwohner „alleine gelassen“ fühlen, wie Sorour Konusch sagt. Sie bekräftigt die im Leserbrief geäußerte Einladung an den OB, sich – wie sein Vorgänger Paul Metzger - persönlich vor Ort ein Bild zu machen. Darauf Martin Wolff: „Selbstverständlich habe ich mir schon mehrfach ein Bild von der Situation gemacht.“

Stadtverwaltung verweist auf „Bauplatznot“

Zur Begründung der Beschlussrücknahme verweist der Rathauschef zum einen auf die in Bauerbach bestehende „Bauplatznot“, auf die der Ortschaftsrat und bauwillige junge Familien bereits mehrfach deutlich hingewiesen hätten. Zum anderen lasse sich der 2009 angedachte Plan, zuerst eine von Wohnbebauung gesäumte Verbindungsstraße zwischen Bürgerstraße und Rosenstraße anzulegen, nicht verwirklichen. Denn die Mitwirkungsbereitschaft einiger Eigentümer an einer Bodenneuordnung im dafür notwendigen Baugebiet “Obere Krautgärten“ sei trotz mehrfacher intensiver Gespräche „derzeit nicht gegeben“. „Nach Abwägung aller Belange und zur Beseitigung der Bauplatznot“ solle nun anstelle des bislang bevorzugten Baugebiets „Obere Krautgärten“ (mit bis zu neun Bauplätzen) doch zunächst das Baugebiet „Beim Weiherbrunnen“ (mit maximal 23 Bauplätzen) angegangen werden.

Beschränkung des Lkw-Verkehrs denkbar

In ihrem Leserbrief hatten die Anwohner betont, dass sie „nicht gegen das geplante Neubaugebiet“ sind. Aber Sorour Konusch gibt zu bedenken: Die Kapellenstraße sei in ihren Einmündungen „sehr eng“, die Zufahrt für Baustellen-Lkw, erst recht im Begegnungsverkehr, „äußerst schwierig“. Sie befürchtet vermehrt Gebäudeschäden wie angefahrene Dachrinnen. „Wer haftet eigentlich für die zu erwartenden Schäden?“, fragen Amely Poll und Gertraud Steinbach in einem weiteren, in dieser Ausgabe veröffentlichten Leserbrief. Die Anwohner sehen auch ihre bereits 2009 geäußerten Bedenken hinsichtlich erhöhtem Verkehrsaufkommen, zusätzlichen Lärm- und Abgasbelästigungen und Verkehrsbehinderungen nicht als ausgeräumt an und wollen wissen, was die Beschlussrücknahme für sie bedeutet. „Während der Erschließung des Baugebiets und während der Bauphase wird der Verkehr zunehmen“, so die Auskunft des OB. Danach werde der Mehrverkehr jedoch „überschaubar“ sein. Auf die Nachfrage, welche Maßnahmen zum Schutz der betroffenen Anwohner denkbar seien, kann sich Wolff „zum Beispiel zeitliche Einschränkungen bei der Befahrung mit Lkw-Verkehr“ vorstellen.

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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