Firma Weisenburger wird auf der Sporgasse in Bretten bauen

Das Gesundheitszentrum auf dem Sporgassen-Areal soll eine abwechslungsreiche Fassade bekommen. Im Hintergrund die Kirche St. Laurentius. | Foto: Baldauf Architekten und Stadtplaner
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Das Gesicht des Sporgassen-Parkplatzes im Herzen der Melanchthonstadt Bretten wird sich bis Anfang 2021 wohl entscheidend verändern.

Bretten (swiz) Das Gesicht des Sporgassen-Parkplatzes im Herzen der Melanchthonstadt Bretten wird sich bis Anfang 2021 wohl entscheidend verändern. Der Grund: Der Gemeinderat Bretten hat in seiner jüngsten Sitzung der Firma Weisenburger einstimmig den Zuschlag zur Bebauung des ersten Baufelds gegeben. Das Unternehmen aus Rastatt ist damit der Sieger eines europaweiten Ausschreibungsverfahrens und soll auf dem Areal ein Gesundheitszentrum mit Arztpraxen mit einer Nutzfläche zwischen 2.200 und 2.300 Quadratmetern sowie eine öffentliche Tiefgarage errichten. Weisenburger hatte sich mit seinem Entwurf gegen zwei andere Bieter durchgesetzt. Der Sieger-Entwurf sieht für das Gesundheitszentrum vier ineinander verschachtelte Gebäude mit einem "intim gehaltenen Innenhof" vor, wie der Stadtplaner Gerd Baldauf in seiner Präsentation vor dem Rat erklärte. Nach vielen Diskussionen hatte sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am 11. Juli 2017 für ein städtebauliches Konzept des Architektur- und Planungsbüros Baldauf für die Sporgasse entschieden, das eine Bebauung des Areals in zwei Bauabschnitten vorsieht.

Abwechslungsreiche Fassade der Gebäude

"Die Gebäude des geplanten Zentrums werden drei Vollgeschosse sowie eine lockere und abwechslungsreiche Fassadenstruktur haben", so Baldauf mit Blick auf den Weisenburger-Entwurf. Zudem gebe es einen barrierefreien Aufgang zur St. Laurentiuskirche. Auch sei darauf geachtet worden, dass der Blick auf die Kirche unverstellt bleibe. Für ausreichend Parkmöglichkeiten soll die geplante zweigeschossige Tiefgarage sorgen, die sich unter den Gebäuden und dem Platz befinden wird. Dabei wird ein Teil der Garage dem Gesundheitszentrum vorbehalten sein, der andere Teil ist für öffentliches Parken angedacht. Die Bauzeit für das Großprojekt ist durchaus ambitioniert. Laut Oberbürgermeister Martin Wolff soll der "epochale Bau für unsere Stadtmitte am besten zum Peter-und-Paul-Fest 2021 fertig sein". Der Baubeginn für die geplante Tiefgarage ist dann für November 2019 vorgesehen.

"Gute Entwicklung für den ersten Bauabschnitt"

Lob aber auch Kritik für den Entwurf von Weisenburger kam aus den Reihen der Gemeinderatsfraktionen. "Das ist eine gute Entwicklung für den ersten Bauabschnitt", betonte CDU-Sprecher Günter Gauß. Allerdings hoffe er, "dass wir mit dem Bau eines Gesundheitszentrums noch nicht zu spät kommen." Gauß spielt damit unter anderem auf die Expansionspläne des Kraichgau-Centers an, dass im ersten Quartal 2019 fünf neue Arztpraxen beherbergen wird (die Brettener Woche berichtete exklusiv). 2015 wäre, so Gauß, der optimale Zeitpunkt für die Errichtung eines Gesundheitszentrums auf der Sporgasse gewesen, "aber Nörgler und Spötter haben das damals verhindert".

"Wir hätten lieber eine Markthalle gesehen"

Nicht sonderlich begeistert vom Weisenburger-Konzept zeigte sich Renate Knauss, Sprecherin der SPD-Fraktion. "Jedem ist bekannt, dass die SPD an dieser Stelle lieber eine Markthalle und eine Mediathek gesehen hätte." Aber die SPD werde die Entscheidung mittragen. Lob kam dagegen von Heidemarie Leins, Sprecherin der FWV. Ihre Fraktion habe sich zusammengerauft und fände, das Konzept passe sehr gut in die Altstadt, gerade wegen der Feingliedrigkeit der Gebäude. Zudem nehme das Konzept Rücksicht auf die Einrichtung von genügend Parkplätzen, betonte "die aktiven"-Sprecher Jörg Biermann. "Das kommt auch den Einzelhändlern sehr zugute." Otto Mansdörfer, Grünen-Sprecher, sieht mit dem Konzept gar Sünden der Vergangenheit getilgt. "Damit wird das letzte große Loch der Abrisswut der 1960er- und 70er-Jahre in Bretten geschlossen." Mit dem geplanten Neubau bekomme man endlich alles unter einen Hut, eine Tiefgarage und eine Architektur, die zur Altstadt passe. Allerdings, so forderte Mansdörfer, müsse auch zeitnah der zweite Bauabschnitt des Sporgassen-Areals realisiert werden. "Und da soll dann eine Mediathek und ein Kultursaal für rund 250 Besucher entstehen", so Mansdörfer. Linken-Sprecher Hermann Fülberth offenbarte dagegen keine Pläne für den zweiten Bauabschnitt, sondern reagierte abwartend auf die kommende Bebauung. Ob auf der Sporgasse wirklich gebaut werde, "glaube ich erst, wenn dort oben der erste Kran steht", so Fülberth.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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