Datenklau am Geldautomaten: Bislang neun Angriffe im Südwesten

Erstmals gingen die Fälle, bei denen Karten- und Geheimnummern von Bankkunden ausgespäht wurden, wieder nach oben. In Baden-Württemberg wurden neun Fälle bekannt.

Stuttgart/Frankfurt/Main (dpa/lsw) Datendiebe haben an Geldautomaten in Deutschland 2017 wieder deutlich häufiger zugeschlagen als vor Jahresfrist. Die Schadenssumme durch das Ausspähen («Skimming») von Kartendaten und Geheimnummer (PIN) von Bankkunden ging nach vier Jahren in Folge mit sinkenden Werten erstmals wieder nach oben.
Den Zahlen von Euro Kartensysteme zufolge summierten sich die Bruttoschäden durch den Einsatz von Kartendubletten von Januar bis November auf gut 2,0 Millionen Euro - das sind über 30 Prozent mehr als in den elf Monaten des Vorjahres (rund 1,6 Millionen Euro) und liegt bereits über dem Rekordtief des Gesamtjahres 2016 (1,9 Millionen Euro). Euro Kartensysteme ist ein Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Banken und Sparkassen.

Neun Fälle in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg wurden bis November neun Skimming-Angriffe gezählt, bundesweit waren es 476 Fälle. Zahlen aus dem Südwesten zu den Vorjahren lagen zunächst nicht vor.
Der Südwesten liegt bei der Zahl der Fälle 2017 im hinteren Drittel der Rangliste der Bundesländer. In den ersten elf Monaten des Vorjahres waren es bundesweit 344, im Gesamtjahr 2016 dann 369 Angriffe. Dabei können einzelne Automaten mehrfach angegriffen worden sein.

Geringer Bruttoschaden für deutsche Banken

Die Frankfurter Einrichtung, die sich im Auftrag der deutschen Kreditwirtschaft um das Sicherheitsmanagement für Zahlungskarten kümmert, sieht jedoch keinen Grund zur Sorge: Denn von dem Bruttoschaden bleiben nur etwa 300 000 Euro (15 Prozent) an den heimischen Banken und Sparkassen hängen. Grund sind internationale Abkommen, wonach für Schäden aus betrügerischen Geschäften mit geklauten Kartendaten die Länder aufkommen müssen, die die niedrigsten Sicherheitsstandards haben.

Autor:

Wiebke Hagemann aus Bretten

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