Glasfaser-Ausbau in Bretten: Spatenstich ist nicht gleich Baubeginn

Über den aktuellen Stand des geplanten Glasfaserausbaus in Bretten hat am Dienstagabend im Gemeinderat die Geschäftsführung der Firma Breitbandversorgung (BBV) Rhein-Neckar Auskunft gegeben. Siehe auch Kommentar.

Bretten (ch) Über den aktuellen Stand des geplanten Glasfaserausbaus in Bretten hat am Dienstagabend im Gemeinderat die Geschäftsführung der Firma Breitbandversorgung (BBV) Rhein-Neckar Auskunft gegeben. Wegen eines laut Oberbürgermeister Martin Wolff nicht von der Stadt Bretten zu verantwortenden EDV-Fehlers fand die Gemeinderatssitzung eine Woche später als ursprünglich angekündigt statt.

Verhandlungen mit Stadtwerken noch nicht abgeschlossen

Wichtigstes Ergebnis: Es bleibt beim bereits bekannten Spatenstich für die Stadtteile Ruit und Sprantal am 26. April. Er findet um 16.30 Uhr bei den Stadtwerken statt. Das heißt jedoch nicht, dass dann sofort mit dem Bau begonnen wird. „Es kann Mitte Mai sein, es kann Ende Mai sein, aber es wird losgehen“, sagte der Geschäftsführer der BBV Rhein-Neckar, Manfred Maschek, auf Nachfrage der SPD-Fraktionsvorsitzenden Renate Knauss. Grund für die erneute Verzögerung, soviel ließ Maschek durchblicken, sind die noch nicht abgeschlossenen Verhandlungen mit den Stadtwerken Bretten über die Nutzung von vorhandenen Leerrohren. Ursprünglich war der Baubeginn bereits für Januar angekündigt worden.

Kritik an mangelnder Vorbereitung des BBV-Geschäftsführers

Inzwischen seien auch die Bauplanungen für die anderen Stadtteile und die Kernstadt in Auftrag gegeben, obwohl in der Kernstadt noch eine signifikante Zahl an Verträgen fehle, so Maschek. An den Baubeginn in Diedelsheim könnte man im September denken, schätzte er auf Nachfrage von Grünen-Stadtrat Harald Müller. Nicht vorbereitet zeigte sich der BBV-Geschäftsführer auf die Frage von aktiven-Fraktionschef Jörg Biermann nach konkreten Vertragszahlen im Industriegebiet Gölshausen: Er wisse von „etwa 200 Verträgen mit Firmen in der Gegend“. Ob diese im Industriegebiet lägen, könne er ohne seinen Laptop nicht sagen. Ein Eingeständnis, das die FWV-Fraktionsvorsitzende Heidemarie Leins zu der kritischen Bemerkung veranlasste: Sie hätte erwartet, dass man zu einer Gemeinderatssitzung seinen Laptop mitbringt. Worauf der OB konterte: „Die Firma madig zu machen“, weil sie nicht Zahlen aus dem Laptop präsentieren könne, halte er „für völlig daneben“.

OB stellt Engagement der Stadt in Aussicht

Aufmerksam registriert wurde auch die Aussage des Rathauschefs nach einer Andeutung des BBV-Geschäftsführers, man könne die Kernstadt aufteilen: „Wenn die BBV Teile der Kernstadt nicht ausbaut, werden wir als Stadt dort ausbauen, sofern der Gemeinderat zustimmt.“ Das habe er bislang so noch nicht gehört, meinte der CDU-Fraktionsvorsitzende Günter Gauß. Allerdings werde ein Anschluss über die Stadt teurer, weil dafür Steuergelder eingesetzt werden müssten, betonten sowohl der OB als auch Bürgermeister Michael Nöltner. Statt einer Anschlussgebühr von null Euro wie in der Vorvermarktungsphase der BBV werde man dann zwischen 500 und 600 Euro bezahlen müssen. Was für Linken-Stadtrat Hermann Fülberth nach „Erpressung“ und „Androhung“ klang, weshalb er seinerseits ein „juristisches Nachspiel“ ankündigte. „Es droht niemand“, erwiderte der OB. „Nur wer einen Anschluss bestellt, bezahlt. Einen Zwangsanschluss gibt es nicht.“

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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