Glasfaser-Baubeginn in Sprantal - Diskussion um Verlegetiefen bereinigt

Freuen sich über den Start der Bauarbeiten (von links): Frank Bonnemeier, Leiter Strategie BBV, Andreas Schönberg, Hendrik Ertel, beide Bau- und Projektleiter BBV, Oberbürgermeister Martin Wolff, Thorsten Wetzel, Ortsvorsteher Sprantal und Aaron Treut, Ortsvorsteher Ruit.
  • Freuen sich über den Start der Bauarbeiten (von links): Frank Bonnemeier, Leiter Strategie BBV, Andreas Schönberg, Hendrik Ertel, beide Bau- und Projektleiter BBV, Oberbürgermeister Martin Wolff, Thorsten Wetzel, Ortsvorsteher Sprantal und Aaron Treut, Ortsvorsteher Ruit.
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Die BBV hat mit dem lang erwarteten Glasfaser-Ausbau im Brettener Stadtteil Sprantal begonnen. In Ruit soll der Ausbau laut BBV in ein oder zwei Wochen starten. In den Baubeginn fällt auch eine inzwischen wohl bereinigte Diskussion um die Verlegetiefe der Kabel.

Bretten-Sprantal (swiz) Viele Brettener Bürger hatten es, ob der vielen Diskussionen, schon gar nicht mehr für möglich gehalten, dass der Glasfaser-Ausbau für die Melanchthonstadt und ihre Stadtteile tatsächlich kommt. Doch seit gestern rollen die Bagger im Sprantaler Scheuernweg und demnächst auch in der Ortsstraße. Um sich vom Fortschritt der Bauarbeiten zu überzeugen, waren heute der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff, die Ortsvorsteher von Sprantal und Ruit, Thorsten Wetzel und Aaron Treut sowie einige Vertreter der BBV nach Sprantal gekommen. Die BBV rechnet nach eigenen Angaben in Sprantal mit einer Bauzeit von vier bis fünf Monaten. In Ruit sollen die Bauarbeiten in ein oder zwei Wochen beginnen und dann parallel zum Sprantaler Ausbau verfolgt werden. Nach dem Abschluss der Arbeiten in den beiden Stadtteilen werden die Bautrupps, so die BBV, dann nach Gölshausen, einschließlich des Gewerbegebiets, dann nach Rinklingen und schließlich nach Diedelsheim weiterziehen. Seit Mai sei man für diese Gebiete in der Feinplanung, die insgesamt vier Monate dauern soll. Weiterhin im Fokus sei auch der Ausbau der Kernstadt, so die BBV. „Nach einer Neudefinition der bisher fünf Cluster in Bretten-Süd, -West und –Ost haben die Planungen begonnen.“ Allerdings hänge der tatsächliche Ausbau noch davon ab, dass genügend Verträge zustande kämen. Wiederholt hatte auch OB Wolff den Willen der Stadt, auch die Kernstadt vollständig auszubauen, bekräftigt: Wenn die BBV Teile der Kernstadt nicht ausbaue, werde man als Stadt dort einspringen, so Wolff. Diesem Vorschlag muss allerdings der Gemeinderat seine Zustimmung geben.

Kritik wegen Verlegetiefen

Misstöne hatte es im Vorfeld des Baustarts in Sprantal offenbar wegen der Verlegetiefe der Glasfaserkabel gegeben. Wie aus einem E-Mail-Verkehr zwischen der Stadt und der BBV hervorgeht, der der Brettener Woche/kraichgau.news vorliegt, war die Brettener Verwaltung „davon ausgegangen, dass die Verlegetiefe der Kabel in Straßen und Gehwegen gleichermaßen 80 Zentimeter beträgt.“ Nun sei man darauf hingewiesen worden, „dass in den Gehwegen nur eine Verlegetiefe von 50 Zentimetern vorgesehen ist. Dies ist für uns unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten beziehungsweise angesichts später eventuell notwendiger Tiefbauarbeiten an den Gehwegen, die zum großen Teil auch Tiefborde haben und überfahrbar sein müssen, nicht akzeptabel. Allen anderen Firmen verlangen wir eine Verlegetiefe von 80 Zentimeter ab.“ Die Antwort der BBV auf die Anfrage der Stadtverwaltung ist von Überraschung gekennzeichnet. „Wie Ihnen bekannt ist, hat die BBV in der Vergangenheit immer von einer Verlegetiefe von 60 Zentimetern in den Gehwegen gesprochen. Dies wurde in der Presse sowie in allen Besprechungen mit dem Oberbürgermeister, seinen Kollegen und der Bauverwaltung so kommuniziert“, heißt es in der BBV-Mail. Auch der Ruiter Ortsvorsteher und angehende OB-Kandidat Treut hatte das Thema bei der offiziellen Baustellenbesichtigung am heutigen Dienstag noch einmal aufgegriffen. „So geht man nicht mit Geschäftspartnern um“, kritisierte er und betonte, dieses Verhalten "torpediere das ganze Vorhaben".

„Kein Streit mit der BBV“

Wolff wies die Kritik entschieden zurück und bekräftigte: „Das ist ein Sturm im Wasserglas. Die Diskussion haben wir in einigen Telefonaten mit der BBV ausgeräumt, die Sache ist geklärt.“ Am geplanten Ausbauplan werde sich nichts ändern. Geeinigt hat man sich laut Verwaltung und BBV nun auf eine Verlegetiefe von 60 Zentimetern in den Gehwegen und auf 80 Zentimeter in den Straßen. Dies gelte für alle Ausbaugebiete. Betonen wolle er auch, so Wolff, dass es sich keinesfalls um einen Streit zwischen der BBV und der Stadt, sondern lediglich um eine offene Diskussion gehandelt habe.

Mehr zum Thema lesen Sie auf unserer Themenseite Glasfaser

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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