IG Metall: 3.500 Arbeiter beteiligen sich an Warnstreik

Heute ist die erste Warnstreikwelle der IG Metall in der Region angelaufen.
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  • hochgeladen von Christian Schweizer

In sieben Firmen in Oberderdingen, Bruchsal, Mingolsheim, Graben sowie Östringen, Kirrlach, Sinsheim und Sulzfeld ist heute die erste Warnstreikwelle der IG Metall angelaufen. Das neue Angebot der Arbeitgeber über eine Lohnerhöhung von 2,1 Prozent weißt die Gewerkschaft als „unangemessen und unfair“ zurück. Die Arbeitgeber sehen bei einer zu hohen Lohnsteigerung hingegen die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gefährdet.

Bruchsal (swiz) Die erste Warnstreikwelle der IG Metall hat heute die Arbeitgeber in der Region getroffen. So beteiligten sich rund 3.500 Beschäftigte von sieben Firmen an den zweistündigen Warnstreiks. Niedergelegt wurde die Arbeit bei den Firmen E.G.O und Blanco Professional, beide Oberderdingen, Sulzer Pumpen in Bruchsal, Terex Deutschland in Mingolsheim, SEW Eurodrive in Bruchsal, Graben und Östringen sowie Elektror airsystems in Kirrlach und Blanco in Sinsheim, Bruchsal und Sulzfeld.

„Das lässt in Sachen Realismus tief blicken“

Am jüngsten Angebot der Arbeitgeber, das Lohnerhöhungen von 2,1 Prozent in zwei Stufen über 24 Monate vorsieht, übten die Gewerkschafter scharfe Kritik. „Die IG Metall hat in zwei Runden versucht, eine Tarifeinigung am Verhandlungstisch zu erzielen. Die Metall-Arbeitgeber haben sich dem verweigert“, betonte Bruno Nehring, Konzernbetriebsratsvorsitzender von E.G.O/Blanco. „In einer guten wirtschaftlichen Situation lediglich 2,1 Prozent Entgeltsteigerung anzubieten, lässt in Sachen Realismus tief blicken. Tatsächlich ignoriert Südwestmetall jedes unserer Argumente und behauptet einfach das Gegenteil. Das ist unseriös und zeugt von keiner ernsthaften Auseinandersetzung“, so Nehring.

„Kein Anlass zur Schwarzmalerei“

Harsche Worte kamen auch von Eberhard Schneider, Geschäftsführer der IG Metall Bruchsal. „Für die konjunkturelle Schwarzmalerei der Arbeitgeber besteht kein Anlass: Die Ertragssituation ist auf einem ebenso hohen Niveau wie die Beschäftigung. Und dies durch eine stabile Lohnentwicklung, die wir fortführen wollen.“ Diese stärke nachhaltig die Binnennachfrage und damit das Wachstum. „Und sie sichert den Beschäftigten einen fairen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung“, so Schneider. Als „unangemessen und unfair“ wies auch Michael Oechsner, Betriebsratsvorsitzender bei Blanco, das Angebot der Arbeitgeber zurück. „Ich sage: Nicht mit uns. Das ist keine Reallohn-Erhöhung, das ist ein Reallohn-Stopp. Weil wir mit unseren Argumenten nicht durchdringen, haben die Beschäftigten bei Blanco heute Druck gemacht“. Die IG Metall Bruchsal/Bretten wird, so Schneider, noch weitere Betriebe zum Warnstreik aufrufen.

Arbeitgeber verteidigen das Angebot

Aus Arbeitgeberkreisen wird das Angebot an die IG Metall als realistisch verteidigt. Würde man zu hohe Lohnsteigerungen beschließen, gefährde man die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Laut den Arbeitgebern dürfe man bei den Forderungen nach Lohnerhöhungen nicht nur die gute Lage einiger weniger Unternehmen der Branche sehen, sondern müsse sich am Gesamtschnitt der Firmen orientieren. Ein Tarifabschluss müsse für alle Unternehmen verkraftbar sein, betonen die Arbeitgeber.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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