Kenia inside: Nairobi - Mombassa

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Beim letzten CDU-Stammtisch konnte die Vorsitzende Waltraud Günther-Best erfreulich viele Gäste begrüßen. Im Mittelpunkt des Abends stand ein Vortrag unseres CDU-Mitglieds, Dr. Michael Bechter, der sich zwei Monate bei einem Studienfreund in Kenia aufhielt. Das war eine perfekte Möglichkeit, das authentische Leben in Nairobi kennenzulernen.
Vor allem die Tätigkeit im Baugewerbe, dem der Studienfreund dort nachgeht, faszinierte Herrn Bechter, da, im Unterschied zu Deutschland, ein Großteil der Arbeiter weiblich sind, ein Bild, das man so in Deutschland nicht sehen würde. Weniger erfreulich empfand er die hohen Umweltbelastungen in Nairobi, die vor allem von alten Fahrzeugen herrühren.
Sehr lebhaft waren auch die Ausführungen über das Reisen in Kenia – gleichgültig, ob mit Überlandbus oder Bahn. Schon der Ticketkauf und die Bezahlung gestalteten sich oft als „Hindernislauf“. Auch der innerstädtische Nahverkehr, der mit Matatus (privaten Kleinbussen) bewerkstelligt werden muss, führte anfangs zu Problemen, da es keine Fahrpläne gibt.
Neben diesen logistischen Problemen, die den Alltag bestimmten, war auch die Arbeit der Universität von Nairobi für Herrn Dr. Bechter interessant, mit der er schon seit letztem Jahr in Kontakt steht. Leider streikte die Universität auch dieses Semester. Ein geplanter Vortrag fiel deshalb aus. Der Streik zieht sich mit Unterbrechungen schon mehrere Semester, da die Dozenten mehr Geld fordern. Dies sorgt vor allem bei den Studierenden für Unmut, die dadurch ungewollt länger studieren müssen, während die Studiengebühren weiterlaufen.
Im Laufe der Zeit lernte Michael Bechter auch das Galerienwesen kennen, das durchaus interessante Künstler hervorbringt, die er dann leider nicht in der Nationalgalerie wiederfinden konnte, die laut dem Namen der Institution kenianische Künstler ausstellen sollte, so jedenfalls die Eigenerwartung. Von der Größe und dem präsentierten Inhalt entsprach es eher einem Heimatmuseum.
Da bei der CDU natürlich auch über die Politik gesprochen werden sollte, wurde uns in groben Zügen das politischen System Kenias erläutert. Auffällig hierbei ist vor allem das immer noch starke Stammesdenken, das in der Wissenschaft als Tribalismus bezeichnet wird und dazu führt, dass eine gesellschaftliche und politische Verhaltensweise entstand, die nur auf die Interessen eines Stammes und nicht auf den Gesamtstaat bezogen sind. Auch Werbung im Fernsehen „Moja Kenya“ – „Ein Kenia“ änderte bisher wenig an dieser Vorstellung.
Dank des lebendigen Vortrags von Herrn Bechter wurden die Zuhörer auf eine interessante Reise nach Kenia mitgenommen, die wenig mit den touristischen Vorstellungen von Safari, Massai-Kriegern und Strandurlaub gemeinsam hatte. Deutlich nach 21 Uhr verabschiedete ihn Waltraud Günther-Best, dankte ihm für seinen vielseitigen Bericht und lud für den nächsten Stammtisch am 28.5.18, wieder in das Gasthaus Hirsch in Bretten ein.

Autor:

Ute Thumm aus Bretten

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