Licht und Schatten in der Weißhofer Galerie

Die Weißhofer Galerie in Bretten steht in der Kritik.

Die Weißhofer Galerie steht bei Mietern, der VBU und der Fraktion „die aktiven” in der Kritik.

Bretten (swiz) Ursprünglich als Ersatz für das in Konkurs gegangene Kaufhaus Schneider geplant, sollte die Weißhofer Galerie mit neuen Mietern für eine dringend notwendige Wiederbelebung der Brettener Innenstadt sorgen. Doch heute scheint von diesem Vorhaben nicht mehr viel übrig zu sein. „Wir sind jetzt seit fast zwei Jahren Mieter in der Galerie”, sagt David Jost, Geschäftsführer von Intersport Zimmermann. „Wir sind damals mit großen Hoffnungen von der Diedelsheimer Höhe nach Bretten gezogen und sind inzwischen mit den Zuständen inner- und außerhalb der Galerie sehr unzufrieden.”

Problematik beginnt schon im Gebäude

Die Problematik beginne schon im Gebäude. „Wir haben bei uns schon so viele Wasserschäden wegen des undichten Dachs gehabt, dass wir bei 14 aufgehört haben zu zählen”, beschwert sich Jost. Dabei sei nicht nur großer Schaden an der Ware und der Einrichtung entstanden. „Es ging sogar soweit, dass es unseren Kunden auf den Kopf getropft hat. Man kann sich vorstellen, was die Leute da für einen Eindruck bekommen.” Dieser Aussage widerspricht Oberbürgermeister Martin Wolff. „Es ist nicht richtig, dass es in Geschäfte regelmäßig reinregnet. Nur während der Umbaumaßnahme gab es vereinzelt Probleme mit Wassereintritt bei Intersport.” Die damaligen Mängel sind laut Wolff durch Eingriffe in die Dachhaut entstanden, die wiederum wegen eines Übergangs für die Ballettschule notwendig gewesen wären.„Die Probleme wurden jedoch schon lange behoben, das Dach wurde instand gesetzt. Größere Schäden sind definitiv nicht entstanden”, so der OB. In den kommenden Jahren stehe aber eine Gesamtsanierung des Daches an. Jost sieht dies freilich anders und hat die Stadt inzwischen auf Schadensersatz verklagt.

"Um Außenbereich hat sich niemand Gedanken gemacht"

Doch nicht nur im Innenbereich sieht Jost Handlungsbedarf. Auch im Außenbereich der Galerie gebe es einiges zu verbessern. „Gerade um diesen Bereich hat sich niemand wirklich Gedanken gemacht. Man könnte die Außenwirkung mit größeren Schildern an der Galerie selbst verbessern. Auch große Fahnen vor der Galerie könnten die Wahrnehmung bei Kunden verbessern.” Zustimmung bekommt Jost vom Vorsitzenden der Vereinigung Brettener Unternehmen (VBU), Andreas Drabek. „Natürlich ist es wichtig, dass sich ein solches Zentrum auch nach außen repräsentativ darstellt”, sagt Drabek. „Wichtig wäre es ebenso, die Schilder an der Galerie in der dunklen Jahreszeit auch zu beleuchten. Schade ist auch, dass die Schilder nicht bereits zur Eröffnung der Galerie angebracht wurden.” Der Größe der Schilder sind laut Wolff übrigens durch die Altstadtsatzung Grenzen gesetzt.

Verkehrskonzept in der Kritik

Bemängelt wird auch das Verkehrskonzept rund um die Weißhofer Galerie. Darin ist sich auch Jörg Biermann, Sprecher der Fraktion die aktiven im Gemeinderat, mit Drabek und Jost einig. „Für eine Belebung der Innenstadt kann die Weißhofer Galerie ein Anker sein. Dafür ist es aber notwendig, dass die Verkehrswege für Besucher sichtbar sind.” Seine Fraktion fordere daher schon lange ein Verkehrsleitsystem für Bretten, das auch die Parkmöglichkeiten aufzeige. Dieser Meinung ist auch Drabek: „Gerade die Parkplätze in der Innenstadt müssen besser ausgeschildert werden.” Für Einheimische sei klar, dass die Sporgasse der zentrale Parkplatz für einen Besuch in der City ist. Ein Besucher von außerhalb könne mit dem Namen „Sporgassenparkplatz“ aber nur wenig verbinden. Er hoffe in diesem Fall auf die angedachte Überarbeitung der Wegweisung durch die Verwaltung, auf die auch Wolff verweist. Gerade den Fall „Sporgassenparkplatz” sieht Jost als einen entscheidenden Faktor an, wenn es um die gesunkene Kundenfrequenz in der Weißhofer Galerie geht. „Der Parkplatz wird, wenn nicht gerade die Schranken defekt sind, oft von Dauerparkern benutzt und viele Kunden finden dann keinen Parkplatz. Wenn dann auch noch die Technik am Parkplatz streikt, dann kommen Kunden schon geladen in die Galerie. Das überträgt sich natürlich auf die Einkaufstimmung.” Dies sehen auch Drabek und Biermann so.

City-Manager als Hilfe?

„Wenn es ein Verkehrsführungskonzept gibt, dann muss auch das Parken funktionieren", so Biermann. Aber das Trauerspiel Bewirtschaftung des Sporgassenparkplatzes durch die Stadtwerke Bretten dauere schon zu lange.
Eine Belebung der Innenstadt, da sind sich die Kritiker einig, wird es so nicht geben. Helfen könnte nach Meinung von Biermann und Jost ein City-Manager. Eine Idee, die auch in Bretten schon lange diskutiert wird. „Ein solcher Manager könnte die Synergien zwischen den Geschäften der Galerie und der City herausarbeiten und Aktionen besser koordinieren”, so Jost. Und dies käme allen zugute.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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