Obergrombach verliert letztes Ladengeschäft

Der letzte Nahversorger in Obergrombach soll am 30. Juli seine Pforten schließen. | Foto: Klauskehrwecker
  • Der letzte Nahversorger in Obergrombach soll am 30. Juli seine Pforten schließen.
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In Obergrombach machen sich Politik und Bürger Gedanken um die schwindende Nahversorgung im Ort. Nachdem Ende 2015 die dortige Apotheke geschlossen hat, wird am 30. Juli auch das letzte Ladengeschäft des Bruchsaler Stadtteils seine Pforten schließen.

Obergrombach (kk) Bekommt Obergrombach ein Problem mit der Nahversorgung? Ende 2015 mussten die Bürger des Bruchsaler Stadtteils schon die Schließung der einzigen Apotheke, der Burg-Apotheke, hinnehmen. Jetzt soll zum 30. Juli auch das letzte Ladengeschäft für Lebensmittel und andere Waren im Ort schließen. Inhaberin Karin Maier gibt als Grund die Unrentabilität des Kaufladens „Ihre Kette“ an. Droht Obergrombach also ein Versorgungsdesaster bei den Gütern des täglichen Bedarfs?

Hilfe von Kommunaler Wirtschaftsförderung?

Dieses Szenario will der Ortschaftsrat des Stadtteils unbedingt abwenden und hat daher zu seiner jüngsten Sitzung Birgit Welge von der Abteilung Kommunale Wirtschaftsförderung in Bruchsal eingeladen. Sie sollte Auswege aus der Misere aufzeigen. Nach Welges Bericht über die Ausweisung von Gewerbeflächen und Standortwerbung sowie die Kommunale Wirtschaftsförderung als Mittler zwischen der Wirtschaft und den Behörden wies der Obergrombacher Ortsvorsteher Jens Skibbe darauf hin, dass sich „Obergrombach hauptsächlich Sorgen um die Nahversorgung, um Güter des täglichen Bedarfs macht“. Weniger um die Ansiedlung von Industriefirmen, da man ja als fast reine Wohngemeinde kein Industriegebiet besitze.

Einfach nicht attraktiv genug für Nahversorger

Angesprochen auf diese Sorgen, gab es von Welge eine ebenso klare wie ernüchternde Antwort: „Obergrombach hat mit seinen nicht ganz 2.500 Einwohnern Probleme mit der Ansiedlung von Nahversorgern.“ Sprich: Die Wohngemeinde ist einfach nicht attraktiv genug für einen Discounter oder Supermarkt. Als Beispiel führte Welge die Nachbargemeine Helmsheim an, wo vor einer Weile im Ortsetter der einzige Bäcker die Pforten schloss. „Wir haben danach 32 Bäckereien und Backketten angeschrieben, bis sich endlich einer bereit erklärte, es mit einer Filiale in Helmsheim zu versuchen“, so Welge. Ernüchtert von dieser Auskunft stellte auch Stadtrat Wolfram von Müller (CDU) fest: „Obergrombach ist eine reine Wohngemeinde, deren Infrastruktur nach und nach wegbricht.“

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Kraichgau News aus Bretten

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