Praxis von Dr. Stütz in Bretten-Büchig schließt: "Geringe Nachfrage in den Sprechstunden" 

Schließt Ende Februar wieder: Die Zweigpraxis des Ärzteteams Stütz in Büchig.
  • Schließt Ende Februar wieder: Die Zweigpraxis des Ärzteteams Stütz in Büchig.
  • hochgeladen von Katrin Gerweck

Zweigpraxis von Dr. Stütz in Bretten-Büchig schließt nach nur zehn Monaten Betrieb.

Bretten-Büchig (ger) Wie den Patienten bereits mitgeteilt wurde, schließt die Zweigstelle der Praxis Stütz in Büchig zum 28. Februar nach nicht einmal zehn Monaten Betrieb wieder. Auf Nachfrage der Brettener Woche/Kraichgauer Bote gab Dr. Wolfgang Stütz betriebswirtschaftliche Gründe für die Schließung an: „Leider war die Nachfrage in den Sprechstunden so gering, dass die Ärzte in Büchig nicht ausgelastet waren. In Bretten dagegen fehlte die ärztliche Präsenz, so dass manche Patienten von Bretten nach Büchig fuhren, um dort ihre Ärztin oder ihren Arzt anzutreffen. Auch kamen viele Büchiger Patienten lieber in die Praxis nach Bretten.“

Erfolgsversprechender Anfang

Dabei schien die Fortführung der hausärztlichen Versorgung im Ort anfangs erfolgsversprechend, zumal es sich bei der Praxis Stütz um ein Team aus fünf Ärzten mit einem breiten Leistungsspektrum handelt. Mitte Mai 2018 hatte Sabine Hartfelder die Praxis an Stütz übergeben. „Nachdem Frau Hartfelder keinen Nachfolger für ihre Praxis finden konnte, war sie dankbar, dass ihre Patienten durch unsere Ärzte weiterversorgt werden konnten“, umschreibt Stütz den hoffnungsvollen Beginn. Mit überschaubarem Aufwand habe man die Praxis elektronisch an die Stammpraxis in Bretten anbinden, die Patientenakten in eine digitale Form überführen und auf den aktuellen Stand bringen können. Das Ärzteteam führte auch Hausbesuche durch und versorgte die immobilen und älteren Patienten vor Ort.

Übernommene Patienten werden weiter betreut

„Wir bedauern es sehr, dass unsere Bemühungen, die hausärztliche Versorgung vor Ort zu gewährleisten, nicht zum Erfolg geführt haben“, resümiert der Internist und Diabetologe und verspricht, dass seine Praxis die von Hartfelder übernommenen Patienten weiter betreuen wird. „Sollte ein Besuch in Bretten nicht möglich sein, werden Hausbesuche durchgeführt.“ Insgesamt hält Stütz das von ihm praktizierte Modell der Gemeinschaftspraxis aber für zukunftsträchtig, gerade im Hinblick auf den drohenden Hausärztemangel: „Unsere Praxis bietet für jüngere Kollegen die Möglichkeit, als angestellter Arzt die heute gewünschten Arbeitsbedingungen vorzufinden. Damit bemühen wir uns, mit unserem Team die Versorgungslücken zu schließen.“

Nahversorgung bricht weg

Auch der Büchiger Ortsvorsteher Uve Vollers ist enttäuscht, dass mit der Schließung der Praxis ein weiterer Bereich der Nahversorgung in Büchig wegbricht. „Das macht das Leben in den Ortsteilen natürlich nicht attraktiver.“ Dabei habe man im Frühjahr noch geglaubt, das große Los gezogen zu haben. Auf der anderen Seite hat Vollers aber auch Verständnis für die Entscheidung der Dres Stütz. „Die Kommunikation mit den Ärzten war immer offen, transparent und frühzeitig. Wenn die Patientenzahlen sich nicht entsprechend entwickeln, kann man das nicht ändern.“ Große Chancen auf einen weiteren Nachfolger sieht er im Moment nicht. „Vielleicht wäre es erfolgreich, wenn es jemand versucht, der auch noch eine attraktive Nische besetzt.“

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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