Quo vadis Stadtmarketing? Brettener Verantwortliche für Stadtmarketing, Nathalie Dörl-Heby, im Interview

Nathalie Dörl-Heby, Stadtmarketing-Verantwortliche in Bretten. ch
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Nathalie Dörl-Heby ist seit einem halben Jahr für das Stadtmarketing in Bretten zuständig. Im Interview nimmt Dörl-Heby Stellung zu ihrem Verhältnis zu den Brettener Einzelhändlern, zur Finanzierung ihrer Projekte und den nächsten Zielen.

Bretten (ch) Nathalie Dörl-Heby ist seit einem halben Jahr für das Stadtmarketing in Bretten zuständig. Im Interview nimmt Dörl-Heby Stellung zu ihrem Verhältnis zu den Brettener Einzelhändlern, zur Finanzierung ihrer Projekte und den nächsten Zielen.

Welche Ziele hatten Sie sich zu Beginn Ihrer Arbeit gesetzt?
Mich den spezifischen Herausforderungen Brettens zu stellen und mir als Persönlichkeit dennoch treu zu bleiben.

Welche Aufgaben leiten Sie daraus ab?
Zu allererst eine gründliche Analyse der Gegebenheiten. Dies umfasst die Schaffung von Grundlagen, das Zusammentragen von Infos und Daten, die Schaffung von Mail und Postverteilern- klingt lapidar- ist in der alltäglichen Arbeit aber wesentlich. Im Bereich des Stadtmarketings ist insbesondere die Aktivierung, Beteiligung und Koordination der verschiedenen Akteure meine Aufgabe. Besonders die vielfältigen und häufig unterschiedlichen Interessen der unterschiedlichen Akteure zusammenzuführen, beziehungsweise gegenseitiges Verständnis zu schaffen, ist wichtig. Nichts hat so eine positive und nachhaltige Außenwirkung wie ein harmonisches Miteinander. In den Bereich des Standortmarketings werde ich dann in der zweiten Jahreshälfte starten.

Was konnten Sie bis jetzt umsetzen, anschieben oder planen? Was wurde aus Ihrer kleinen Umfrage unter Einzelhändlern zu Beginn Ihrer Amtszeit?
Die Analyse zu Beginn meiner Tätigkeit hat fünf zentrale Bereiche ergeben, die aktuell sind. Man wünscht sich ein besseres Erscheinungsbild beziehungsweise besser wahrgenommen zu werden, mehr Branchenmix und weniger Leerstand, mehr Miteinander unter den Akteuren und bessere Kommunikation untereinander, mehr innerstädtische Frequenz und einen proaktiveren Umgang mit den Themen Parken, Baustellen und Verkehr im Innenstadtbereich.

Kommunikation: Zum Jahresende 2017 wurde ein Veranstaltungskalender mit allen bis dahin bekannten und relevanten Terminen erstellt und an die Einzelhändler, einzelhandelsnahen Dienstleister und Gastronomen im Innenstadtbereich versandt, um diesen eine Planungsgrundlage für 2018 zu bieten. Außerdem gab es im Januar ein Treffen der innerstädtischen Einzelhändler, einzelhandelsnahen Dienstleister und Gastronomen.

Wahrnehmung: Für den gleichen Bereich wurden im Rahmen der Sonderbeilagen zum Weihnachtsmarkt und zum Brettener Frühling in Zusammenarbeit mit der Brettener Woche Doppelseiten gestaltet, die die bunte Vielfalt und Qualität des Einzelhandels in Bretten aufzeigen. Zukünftig könnte sich Bretten über einen digitalen Einkaufsführer präsentieren. Die Beleuchtung der diversen Möglichkeiten eines Einkaufsführers mit Vor- und Nachteilen beschäftigen mich aktuell ebenfalls.

Miteinander: Eine Gruppe der ansässigen Einzelhändlerinnen und Einzelhändler hat sich in einem Workshopformat zusammengefunden, um die Sommereinkaufsnacht am 8. Juni zu konzeptionieren.

Leerstand: Alle Eigentümer von leerstehenden innerstädtischen Objekten wurden angeschrieben mit dem Angebot, sie bei der Belegung der Flächen zu unterstützen. Zukünftig soll das auch gesamtstädtisch passieren. Außerdem habe ich Informationen zu den Möglichkeiten von Zwischennutzungen eingeholt. Seit April läuft zudem ein Studienprojekt mit Stadtplanungsstudierenden der Hochschule Nürtingen zu den Themen, die ich aktuell noch nicht bearbeiten kann. Sie beschäftigen sich zum Beispiel mit dem Flair in der Innenstadt und der Verknüpfung der verschiedenen Einzelhandelslagen in Bretten. Ergebnisse wird es im Juli geben.

Wie ist die Arbeitsteilung im Vorfeld von Events wie verkaufsoffenen Sonntagen einerseits und bei Einzelhandelsförderung andererseits?
Die bestehenden Events und Aktionen werden nach wie vor von den gleichen bewährten und erfahrenen Teams geplant und durchgeführt. Selbstverständlich bin ich auch über die Vorgänge informiert, tatsächlich ins Spiel komme ich bei der Vermarktung und bei Schnittstellen zum Einzelhandel.

Wie beurteilen Sie die bisherige Zusammenarbeit mit den Einzelhändlern der Innenstadt?
Die Arbeit mit den Einzelhändlern ist sehr motivierend. Mir wird großes Interesse und Vertrauen entgegengebracht.

Wie oft haben Sie sich im ersten halben Jahr mit den Innenstadtakteuren getroffen? Ist ein regelmäßiges Treffen geplant?

Da ich jede Woche mindestens einmal einen Rundgang im innerstädtischen Gebiet mache und hierbei sehr regelmäßig mit den Akteuren in Kontakt stehe, kann ich Ihnen keine genaue Zahl nennen. Außerdem werde ich unabhängig von den Rundgängen auch erfreulich oft kontaktiert und treffe mich in Folge dessen mit den Akteuren, um die Anliegen zu besprechen.

Haben Sie den Eindruck, dass die von Ihnen angestrebten Aufgaben ausreichend finanziert sind?
Aktuell kann ich projektbezogen Mittel des Wirtschaftsförderungsbudgets einsetzen. Für die Zukunft ist die Finanzierung über einen Projektfinanzierungs-Fonds angedacht. Dieser könnte sich über Mittel der Stadt Bretten, der Händlervereinigung, Unternehmen und über Privatpersonen füllen. Eine Mindestbeitragshöhe sollte nicht vorgegeben sein. Ein Vergabegremium könnte über die Mittelverwendung entscheiden. Auch Dienstleistungs- und Sachspenden wären möglich.

Fühlen Sie sich bei Ihren Aufgaben verwaltungsintern ausreichend unterstützt?
Meine Kolleginnen und Kollegen unterstützen mich hervorragend in meiner Arbeit. Die Stadtverwaltung ist eine Mannschaft und das spürt man. Da es in meinem Bereich sehr unterschiedliche Themen gibt, kann ich die Zusammenarbeit nicht auf bestimmte Ämter eingrenzen. Bisher bin ich überall auf offene Türen gestoßen.

Sehen Sie im regelmäßigen Gedankenaustausch mit Stadtmarketing/Citymanagement-Kollegen in Bruchsal, Karlsruhe, Pforzheim oder Mühlacker eine Bereicherung?
Natürlich ist der Austausch mit der Kollegin in Bruchsal und den Kollegen in den Nachbarstädten sehr wichtig, wir sind schließlich eine Region und uns ist an einem guten Miteinander gelegen. Insbesondere der Austausch von Erfahrungen ist eine tolle Sache, die sicherlich für alle sehr bereichernd ist.

Die Fragen stellte Brettener Woche-Redakteur Chris Heinemann

Nathalie Dörl-Heby, Stadtmarketing-Verantwortliche in Bretten. ch
Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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