Tierschutzbericht: Gravierende Verstöße im Landkreis haben zugenommen

Verletzungsträchtiger Unterstand für die Pferdehaltung. Ein Fall für das Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung. | Foto: LRA
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Das Landratsamt Karlsruhe hat seinen Tierschutzbericht für 2015 vorgelegt. Darin enthalten sind auch viele Fälle schwerwiegender Tierquälerei.

Landkreis Karlsruhe (pm/swiz) Der Tierschutzbericht des Landratsamtes Karlsruhe offenbart auch immer wieder erschütternde Fälle von Tierquälerei. In dieser Hinsicht macht der neueste Bericht, den das Landratsamt für das Jahr 2015 vorgelegt hat, leider keine Ausnahme. Erschreckend ist laut den Verfassern des Berichts, den Mitarbeitern des Amtes für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung, aber die Zunahme der gravierenden Verstöße gegen den Tierschutz.

Lämmer verdurstet/Hund musste notgetötet werden

In drei besonders schweren Fällen wurde gegen die Tierhalter Strafanzeige gestellt. So wurden in einem Fall Ziegen nur unzureichend mit Futter und Wasser versorgt, so dass acht Ziegenlämmer verendeten und zwei weitere Ziegenlämmer notgetötet werden mussten. In einem weiteren Fall wurde ein Hund in einem verkoteten Zwinger gehalten, das Trinkwasser war verunreinigt, eine isolierte Schutzhütte und ein isolierter Liegeplatz waren nicht vorhanden. Von einer außerordentlichen menschlichen Grausamkeit zeugt auch der Fall eines schwer verletzten Hundes, der im Zwinger angebunden wurde und niemals einen Tierarzt sah. Das Tier musste letztendlich eingeschläfert werden, um ihn von seinen Schmerzen und Leiden zu erlösen.

Verstöße auch bei schwierigen, persönlichen Umständen der Halter

Schwere Verstöße entstanden auch deshalb, weil die Halter sich selbst in schwierigen persönlichen Situationen - beispielsweise aufgrund körperlicher oder geistiger Erkrankungen - befanden und den Anforderungen, die eine artgerechte Tierhaltung stellen, nicht mehr Rechnung tragen konnten. Oftmals hat das Amt in diesen Fällen dann keine andere Wahl, als die Tierhaltung zu untersagen.

570 Betriebe kontrolliert

Doch nicht nur bei Privat-Personen war das Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung in 2015 vorstellig geworden. So gab es im vergangenen Jahr im Landkreis Karlsruhe 570 Betriebsbesuche. Der Großteil der Kontrollen erfolgte aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung. Hauptsächlich wurden dabei Heimtier- und Pferdehaltungen überprüft, da die Nutztierhaltung in landwirtschaftlichen Betrieben seit Jahren rückläufig ist. In 170 Fällen wurden Mängel festgestellt, wovon rund die Hälfte als schwerwiegende Mängel eingestuft wurden.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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