Wolff kritisiert Bruchsaler Entscheidung zu B 35-Ostumfahrung scharf

Der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff kritisiert das Vorgehen Bruchsals als "rücksichtslos".
2Bilder
  • Der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff kritisiert das Vorgehen Bruchsals als "rücksichtslos".
  • hochgeladen von Christian Schweizer

Im Bruchsaler Gemeinderat wurde gestern die im Bundesverkehrswegeplan 2030 eingeplante B 35-Ostumfahrung abgelehnt. Die Alternativroute sorgt nun für großen Ärger im Brettener Rathaus und im Stadtteil Büchig.

Bretten/Bruchsal (swiz) Es war eine deutliche Stellung, die der Gemeinderat Bruchsal am Dienstag, 26. Juli, bezogen hat. Mit einer großen Mehrheit hat der Rat die geplante B 35-Ostumfahrung abgelehnt. Wie die Umgehungsstraße in Bretten ist auch die Bruchsaler Ost-Spange im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 enthalten. In Bruchsal war der Ost-Ast von vorneherein sehr umstritten, da man den Verdacht hatte, dass dadurch der Autobahnabkürzungsverkehr zwischen Bruchsal und Pforzheim eher eine Erhöhung als eine Verringerung des Verkehrsaufkommens bringen könnte. Eine alternative Route sieht nun eine Neubaustrecke östlich von Bruchsal entlang der Bahnstrecke Richtung Stuttgart vor. So würde sie entlang der Bahnschienen dicht am Norden Büchigs vorbeiführen.

Scharfe Kritik von OB Martin Wolff

Diese alternative Route hat den Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff nun zu einer scharfen Reaktion veranlasst. In einer aktuellen Mitteilung kritisierte Wolff das Vorgehen der benachbarten Großen Kreisstadt scharf, provoziere es doch durch die gleichzeitig vorgebrachte Alternativplanung eine deutliche Verkehrsbelastung des Brettener Stadtteils Büchig und der Kernstadt. „Die Vorgehensweise ist rücksichtslos und egoistisch“, erklärte er mit Blick auf die Entscheidung als "Ausfluss einer Kirchtumpolitik". Wolff und der Büchiger Ortsvorsteher Uve Vollers seien sich einig, dass die Entlastung Bruchsals und gleichzeitige Belastung Brettens und Büchigs inakzeptabel sei.

"Erst Bretten dann Bruchsal"

Wolff fordert die Bruchsaler Entscheidungsträger auf, die Verkehrsbelastung auf der Ausweichroute auf der Achse Bruchsal-Pforzheim gemeinsam zu lösen: „Die betroffenen Städte und Gemeinden sollten sich gemeinsam ins Benehmen setzen und eine abgestimmte, allgemeinverträgliche Lösung finden, sagt das Stadtoberhaupt Brettens und betont den Wunsch nach interkommunaler Zusammenarbeit. „Bevor es zu der angedachten Verkehrsverlagerung in Bruchsal kommt, muss zunächst die Brettener Umfahrung realisiert werden“, so Wolff.

Die von der Stadt Bretten geforderte Ortsumgehung ist im aktuellen Referentenentwurf des Bundesverkehrswegeplans ebenfalls im vordringlichen Bedarf, der höchsten Dringlichkeitsstufe und hat ein Investitionsvolumen von 40 Millionen Euro.

Alle aktuellen Artikel zum Thema Verkehrsentlastung finden Sie auch auf unserer großen Themenseite „Verkehrsentlastung“.

Der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff kritisiert das Vorgehen Bruchsals als "rücksichtslos".
Seine Amtskollegin Cornelia Petzold-Schick in Bruchsal.
Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

14 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.