Andrea Schwarz unterwegs als Pflegepraktikantin

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Während eines Pflegepraktikums erhielt die Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz (Bündnis 90/Die Grünen) nicht nur Einblick in den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner sowie des Pflegepersonals, sondern diskutierte auch unter anderem über das Thema Altersarmut.

Bretten (hk) Es ist Freitagvormittag – in den Räumlichkeiten eines Pflegedienstes in Bretten haben es sich rund 16 betagte Gäste im Essbereich des Hauses mit einer Tasse Kaffee gemütlich gemacht. Ausgebreitete Zeitungen auf den Tischen lassen erahnen, dass dort bereits ein Blick auf das Weltgeschehen geworfen wurde. Die Tagesgäste des Pflegedienstes Schulz diskutieren gerne über das was in der Welt passiert und vor allem über die Sachverhalte, die sie unmittelbar betreffen. Probleme und Sorgen werden dort keinesfalls unter den Teppich gekehrt. Andrea Schwarz, Abgeordnete der Grünen im Landtag, wollte sich an diesem Tag der Sorgen annehmen und diese in den politischen Diskurs einführen.

Direkter Kontakt und Kommunikation

Auf Einladung des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) absolvierte Schwarz nun ein eintägiges Pflegepraktikum im Pflegedienst Schulz in Bretten, um sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. Der Praxiseinsatz soll zu erkennen geben, was die Arbeit in der Pflege überhaupt leistet und soll gleichzeitig einen direkten Kontakt sowohl zu den Gepflegten als auch zu den Pflegern herstellen. „Frau Schwarz hat eine sehr offene Art gegenüber unseren Gästen gezeigt. Sie hat keine Berührungsängste“, so Armin Schulz, examinierter Krankenpfleger und Inhaber des Pflegedienstes.

Probleme auf lokaler Ebene erkennen

Zusammen mit Schwarz, Michael Weingärtner (Pflegedienstleitung), und Berthold Denzel, Landesbeauftragter des bpa, verbrachte sie einige Zeit bei pflegebedürftigen Senioren im eigenen Zuhause und stattete später Tagesgästen in den Räumlichkeiten des Pflegedienstes einen Besuch ab. Im Vordergrund stand dabei die Kommunikation unter allen Anwesenden, um auch konkrete Problemfälle herauszufinden. Das Pflegepraktikum sollte somit nicht nur einen Einblick in die Welt der Pflege geben, sondern aufzeigen, wo erhöhter Handlungsbedarf auf lokaler Ebene besteht.

Entbürokratisierung soll in die Wege geleitet werden

Besonders überrascht war Schwarz über den Umstand, dass die Arbeit in der Pflegedienstleistung zum großen Teil von einem bürokratischen Abrechnungsaufwand besetzt ist. Dass in diesem Bereich etwas getan werden muss, da „effektive Beratung durch die direkte Pflege, nicht im Büro“ stattfinde, ist Schulz für eine Tatsache. Es ist ihm deshalb ein besonderes Anliegen, dass die „Entbürokratisierung“ in die Wege geleitet werde. „Die Pflege und die Pflegedienstleistung sind politische Querschnittsthemen“, bemerkte Schwarz weiter. Damit versuche sie zu verdeutlichen, dass die Pflege als spezielle Thematik nicht alleine stehen kann. Sie sei immer in Zusammenhang mit anderen Bereichen zu untersuchen: Barrierefreies Wohnen, Individualität und persönliche Entfaltung, aber auch ökologische Themen wie der Einsatz von Elektroautos im Diensteinsatz gehören dazu.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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