„Ich bin Faustballer aus Leidenschaft”: Harald Muckenfuß, Abteilungsleiter Faustball beim TV Bretten, über den Sport und seine internationalen Erfolge

Harald Muckenfuß, Abteilungsleiter Faustball beim TV Bretten. | Foto: swiz
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„Ich bin Faustballer aus Leidenschaft.” Harald Muckenfuß, Abteilungsleiter Faustball beim TV Bretten, spricht im Interview mit der Brettener Woche über den Sport und seine internationalen Erfolge.

Bretten (swiz) Herr Muckenfuß, was bedeutet Sport und Faustball im Allgemeinen für Ihr Leben?
Sport hat mein Leben schon früh geprägt. Schon mit drei Jahren begleitete ich meinem Vater bei den Turnern, dann kam ich über das Kinderturnen zum Kunstturnen. Mit zehn Jahren habe ich dann meine Leidenschaft für den Faustball-Sport entdeckt und insgesamt 14 Jahre in der ersten Bundesliga gespielt. Parallel begann ich mit zwölf Jahren Handball zu spielen. Mit 35 Jahren habe ich meine aktive Handballkarriere beim TV Bretten beendet, der Long-Life-Sportart Faustball bin ich dann bis heute als Akiver, als Trainer und als Funktionär treu geblieben.

Etwas Besonderes ist Ihre Trainer-Karriere im Faustball. Schildern Sie uns doch einmal Ihre wichtigsten Stationen.
Begonnen habe ich zweigleisig im Jahr 1986. Damals war ich Trainer der deutschen Juniorennationalmannschaft (bis 1995). Da ich als Diplom-Sportlehrer am Melanchthon-Gymnasium tätig war, konnte ich eine Faustball-AG ins Leben rufen, die dazu dienen sollte, die Jugendarbeit beim TV Bretten wieder in Gang zu bringen. Das gelang hervorragend. 1995 holten wir mit der weiblichen C-Jugend die erste von insgesamt neun Deutschen Meisterschaften unter meiner Mitwirkung für den TVB, Dies führte dazu, dass wir auch jahrelang mit der Frauen- und Männermannschaft in der ersten Bundesliga spielten und 3 Deutsche Vizemeistertitel der Frauen nach Bretten holen konnten. Von1996 bis 1999 habe ich dann die Deutsche Männernationalmannschaft trainiert und mit dem Team zwei Europameisterschaften gewonnen. und bei den World Games 1997 in Finnland die Goldmedaille. Mit der Vizeweltmeisterschaft 1999 beendete ich meine Trainerkarriere im Deutschen Faustball. Seit 2011 bin ich ehrenamtlich als Vizepräsident für den Bereich Leistungssport der Deutschen Faustballliga verantwortlich. In dieser Funktion bin ich vor allem für alle Nationalmannschaften in Bezug auf die Jahresplanung der Lehrgänge und internationale Meisterschaften zuständig. Bei den Männerteams bedeutet das auch, dass ich Aufgaben des Managers und Delegationsleiters wahrnehme.

„Nebenbei“ sind Sie auch schon lange Jahre der Abteilungsleiter Faustball beim TV Bretten. Wie erleben Sie die Entwicklung des Sports?
Es ist wie bei vielen Sportarten auch für uns schwer, genug Nachwuchs für den Faustball-Sport zu begeistern. Das sieht man schon alleine daran, dass bis heute beim TV Bretten von ursprünglich 13 Jugendmannschaften nur noch vier Jugendteams übrig sind. Meiner Meinung nach liegt das auch daran, dass die Kinder heute oftmals gar keine Zeit mehr haben, um in einem Verein aktiv zu sein. Und dann haben wir es als Insidersportart natürlich noch einmal doppelt schwer gegen so populäre Sportarten wie Fußball zu bestehen. Da gestaltet sich auch die Suche nach Sponsoren sehr schwierig.

Das hört sich alles so an, als ob es kein leichtes Los wäre, Verantwortlicher im Faustball zu sein, sei es auf regionaler oder internationaler Ebene. Was motiviert Sie dennoch weiterzumachen?
Da gibt es mehrere Punkte. Zum einen bin ich Faustballer aus Leidenschaft und der Sport hat mir gerade auf internationaler Ebene auch schon viel ermöglicht. So habe ich zum Beispiel an die Reisen mit der Nationalmannschaft oft mal noch einen Urlaub drangehängt, zum Beispiel in Südamerika. Da erlebt man natürlich schon einiges. Und mein Amt als Abteilungsleiter beim Faustball mache ich vor allem wegen der Jugendarbeit. Wenn ich sehe, mit welcher Leidenschaft und Freude die Kinder bei der Sache sind und wie sie sich sportlich und menschlich entwickeln, dann entschädigt das für viele Mühen, die dieses Amt mit sich bringt. Meine Frau arbeitet ja auch mit, sie ist für die Abteilungskasse zuständig. Wir beide denken aber so langsam ans Aufhören und ich hoffe, dass wir bald auch Nachfolger finden.

Die Fragen stellte Christian Schweizer, Redaktionsleiter der Brettener Woche/kraichgau.news

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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